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Handicapper-Blog

Chefhandicapper Harald Siemen spricht hier über Aktuelles zum Thema Handicappen.

 
  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    „Herr, segne den Ungarn“

    23. Oktober 2019

    Die Ungarn muss man wirklich bewundern. Sie haben den Mongolensturm, die Türkeninvasion, die Habsburger und die Sowjets überstanden und müssen mit einem Alphabet fertigwerden, das 44 Buchstaben umfasst. Ihre Sprache spricht und versteht kaum jemand außerhalb des eigenen Landes, nach Ansicht von Wissenschaftlern soll sie aber „das höchste Produkt der menschlichen Logik und Kreativität“ sein. Auch deswegen gelten sie bei Vielen als das intelligenteste Volk der Welt, haben sie doch – gemessen an ihrer Einwohnerzahl von derzeit knapp zehn Millionen – die meisten Nobelpreisträger hervorgebracht.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    Der unbezwingbare Spotttölpel

    16. Oktober 2019

    In der mehr als zehn Millionen Mal verkauften und mit dem „Buxtehuder Bullen“ ausgezeichneten Roman-Trilogie „Die Tribute von Panem“ fällt dem Spotttölpel, eine Fantasie-Kreuzung aus Spottdrossel und Schnattertölpel, eine symbolträchtige Rolle zu. Im amerikanischen Original heißt der Vogel Mockingjay und wird zum Wahrzeichen der Rebellion gegen die Unterdrückung und zum Sinnbild für die Hoffnung, dass alles möglich ist. In diesem letzteren Sinne könnte der Vogel glatt auch ein Symbol für den Pferderennsport sein.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    "Spielverderber!"

    09. Oktober 2019

    Der Ruf des Spielverderbers ist im Allgemeinen nicht der Beste. Er ist es, der anderen das Vergnügen verdirbt oder sich nicht an die Regeln hält. Zu den bekannten Spielverderbern unserer Zeit zählen der Fußballtrainer José Mourinho, den der „Tagesspiegel“ einmal den „König der Spielverderber“ nannte. Oder Christian Lindner, der aus den beinahe schon harmonischen Jamaika-Sondierungen plötzlich ausstieg und „Auf Wiedersehen“ sagte. Unvergessen als großer Spielverderber ist auch der Kabarettist Wolfgang Neuss, der – die älteren unter uns werden sich erinnern – am Tag vor der sechsten und letzten Folge des Durbridge-Krimis „Das Halstuch“ in einer großen Zeitungsanzeige den Mörder verriet.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    „Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders als man glaubt.“

    25. September 2019

    Eine Woche ist eine lange Zeit im Galopprennsport. Da kann viel passieren. „Die Hoffnungen auf eine Aufwertung des Derbys ruhen jetzt allein auf Laccario und Django Freeman“, schrieb ich vor sieben Tagen. Dazu kann man jetzt nur noch Wilhelm Busch zitieren: „Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders als man glaubt.“ Django Freeman hat in Australien eine Chip-Operation vor oder vielleicht schon hinter sich, und für Laccario bleiben nach seinem lapidar erklärten Rückzug beim Preis von Europa in diesem Jahr auch nicht mehr viele Startmöglichkeiten, die nächste am 3. Oktober beim G3-Preis der Deutschen Einheit, für den er nachgenannt werden müsste.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    „Second best ist allemal besser als nothing“

    18. September 2019

    Der „Verein Deutsche Sprache (VDR)“ mit Sitz in Dortmund ist eine ziemlich humorlose Gesellschaft, deren 36.000 zumeist männliche Mitglieder im Alter über 45 das Ziel verfolgen, die deutsche Sprache als Kultursprache zu erhalten. Bedroht sieht der VDR das Deutsche vor allem durch Anglizismen und die als „Denglisch“ bezeichnete Mischung beider Sprachen. Mediale Aufmerksamkeit ist dem Verein immer sicher, wenn er alljährlich den Negativ-Preis „Sprachpanscher des Jahres“ verleiht, mit dem schon so unverdächtige Institutionen wie die Evangelische Kirche, der Duden oder der Deutsche Fußballbund („Best never rest“) ausgezeichnet wurden.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    "Alles schon dagewesen"

    11. September 2019

    Nachdem sich der Staub, den der 147. Longines Großer Preis von Baden aufgewirbelt hat, langsam wieder gelegt hat, will ich noch einmal auf dieses Ereignis zu sprechen kommen. Es war ja wirklich ein Ereignis, wie Ghaiyyath das Rennen gewann und es musste jeden begeistern, für den Pferderennen auch etwas mit Leistung zu tun haben und mehr sind, als ein Glücksspiel, bei dem es vor allem darauf ankommt, die richtige Voraussage zu treffen. Das war auch in Iffezheim deutlich zu spüren, der Sieger wurde bejubelt, wie selten ein Sieger zuvor.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    Das "Monster" von Baden-Baden

    04. September 2019

    „Man darf nicht alles glauben, was man sieht“, heißt es in Molieres Komödie „Tartuffe oder der Betrüger“, die 1664 unter Beisein des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in Versailles uraufgeführt und auch heute noch als lustige Nummer häufig auf den Spielplänen der Theater steht. Vor zwei Jahren hing sie sogar als Motto auf einem Spruchband an der Fassade des Staatstheaters in Mainz. Eine Rennbahn mit einem Theater zu vergleichen, ist gar nicht so abwegig, allerdings hört man dort oft Dinge, die man besser nicht glauben sollte. Aber auch was Rennausgänge angeht, wird die Einsicht, an das Gesehene zu glauben, nicht selten auf eine harte Probe gestellt.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    "Flieger sind schließlich auch Pferde"

    28. August 2019

    Das Leben lehrt uns, dass Menschen zu bestimmten Begriffen häufig unterschiedliche Vorstellungen entwickeln. Bei den Worten „Goldene Peitsche“ zum Beispiel wandern die Gedanken von Freunden des Krautrocks zur Berliner Punk-Band „Vögel die Erde essen“, die gerade auf ihrer Deutschland-Tour ihr neues Album „Die Goldene Peitsche“ vorgestellt haben, die Presse war vom dichten Sound der Band begeistert. Die Älteren unter uns erinnern sich möglicherweise an einen 1938 gedrehten Technicolor-Farbfilm mit dem Titel „Die goldene Peitsche“, der von einer Familienfehde im Umfeld eines Pferderennens in Kentucky erzählt, mit der großartigen Loretta Young in der Hauptrolle. Andere wiederum – das Leben bietet eben viele Facetten – mögen hinter dem Begriff „goldene Peitsche“ eine Auszeichnung für eine besonders talentierte Domina vermuten.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    „Augen auf bei der Berufswahl“

    14. August 2019

    „Augen auf bei der Berufswahl“ ist eine Ermahnung, die junge Menschen oft zu hören bekommen. Aber vielleicht gibt es manchmal gar keine Wahl, denn die Frage, ob die Berufswahl vererbt werden kann, beschäftigt die Wissenschaft schon lange, ohne bis heute zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen zu sein. Als Nicht-Wissenschaftler braucht man darüber nicht lange nachzudenken, fallen einem doch sofort jede Menge Dynastien von Schauspielern, Literaten, Musikern und Artisten ein, auch die Söhne und Töchter von Ärzten wählen auffallend oft den Beruf eines Elternteils und selbst das Bestattungswesen soll fast ausschließlich in den Händen von Familienunternehmen liegen. Sehr ausgeprägt ist die Familienbande auch auf dem Felde des Galopprennsports, denn jede Rennsportnation verfügt über einen Fundus alter Rennsportfamilien, die über Generationen hinweg Trainer und Jockeys hervorgebracht haben.

  • Blog: Chefhandicapper Harald Siemen

    "Es irrt der Mensch, solang er strebt"

    07. August 2019

    Es irrt der Mensch, solang er strebt. Das sagt Goethe in seinem Faust, und man darf dem Dichterfürsten dafür dankbar sein, hat er damit doch jedem Irrenden die Möglichkeit eröffnet, sich auf ihn als letzte Instanz berufen zu können. Bill Gates soll einmal gesagt haben, dass 640 kB eigentlich genug für jeden sein sollten, die Schallplattenfirma DECCA lehnte einen Vertrag mit den Beatles ab, weil mit Gitarren besetzte Gruppen absolut keine Zukunft hätten, und Gottfried Daimler prophezeite 1901, dass die weltweite Nachfrage nach Automobilen keine Million erreichen wird – allein schon aus Mangel an Chauffeuren. Mein Lieblingszitat, Prophezeiungen betreffend, stammt übrigens vom ehemaligen Direktoriums-Generalsekretär Franz Châles de Beaulieu. Vom „Sport-Courier“ nach dem Derbysieger des Jahres 1949 gefragt, antwortete er: „Da ich leider den Sieger des Derbys noch nicht kenne und Prophezeiungen gegenüber skeptisch geworden bin (siehe Namensänderung des Pferdes Endsieg in Endspurt), enthalte ich mich der Stimme. Übrigens bei Wahlen auch. Von Politik verstehe ich nichts. Was leider manchen nicht abhält, sich damit zu befassen. Im Rennsport soll das auch vorkommen.“

Deutscher Galopp

Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.

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