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Lips Queen die „Königin“ beim Renntag der Gestüte

57,7:1: Der Toto-Schocker von Hannover

Hannover 27. Oktober 2019

Toto-Schocker beim Saisonfinale am großen Renntag der Gestüte am Sonntag in Hannover: Die Hoppegartener Trainerin Eva Fabianova feierte mit der im Besitz des Rennstalles Germanius stehenden 57,7:1-Riesenaußenseiterin Lips Queen ihren völlig unerwarteten ersten Gruppesieg im Großen Preis des Gestüts Ammerland (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.200 m).

Die vom Stall Parthenaue gezogene Kamsin-Tochter, hatte ihre Karriere als Dreijährige erst in dieser Saison begonnen, war mit zwei Siegen fulminant gestartet, danach war ihr jedoch in Handicaps nicht mehr viel gelungen. Nun stellte sie nach einem tollen Ritt von Jozef Bojko alles Rechnungen auf den Kopf, denn sie war im 13er-Feld die Stute mit der niedrigen Handicap-Einschätzung.

Doch in einem von Akribie und Stex, die eingangs der Zielgeraden nach vorne zog, sehr schnell gemachten Rennen überspurtete Lips Queen die Gegnerinnen in sensationeller Manier. 32.000 Euro waren der Siegpreis beim dritten und mit Abstand wichtigsten Treffer der Berliner Lady.

„Sie hatte ihre Laufbahn mit zwei Erfolgen gut begonnen, aber später einen Trainingsstopp. Daher haben wir es hier versucht. Eine Platzierung hatten wir erhofft, aber wir müssen uns bei Jozef Bojko bedanken, der einen tollen Job gemacht hat. Uns ist richtig das Herz in die Hose gerutscht, als Lips Queen vorne war“, erläuterte Trainerin Eva Fabianova, die 28 Pferde vorbereitet und mit Amigo schon in einem Grupperennen platziert gewesen war. Nun landete sie ihren ersten Coup auf dieser Ebene.

„Das Rennen war sehr schnell, da konnte sie ihre Endgeschwindigkeit richtig entwickeln“, fasste Jozef Bojko zusammen.

Die Brümmerhoferin Anna Magnolia trumpfte auf der Zielgeraden zunächst groß auf und schien kurz gewinnen zu können, ehe sie noch Lips Queen ziehen lassen musste. „Sie hat ihre Form voll bestätigt und mochte den schweren Boden“, so Trainer Dominik Moser.

Zweier- und Dreierwette nicht getroffen

Mit Atlanta packte eine weitere am Toto kaum wahrgenommene Stute noch mächtig an und schob sich vor All for Rome, die ebenfalls noch schnell wurde, und Ismene auf Rang drei. „Ich bin super zufrieden, denn damit hatte ich nicht gerechnet“, meinte Atlantas Jockey Rene Piechulek. Kurios: Die Zweier- und die Dreierwette wurden nicht getroffen! Stex baute aus idealer Lage ab, Satomi war früh auf dem Rückzug.

Paloma Ohe schafft die Überraschung – 200. Sieg für Murzabayev

Mit einer großen Überraschung endete der Große Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.400 m), das Top-Highlight für die zweijährigen Pferde. Jockey-Spitzenreiter Bauyrzhan Murzabayev bewies seine große Klasse im Rennsattel, als er die von Jan Korpas in Hoppegarten für Heinz Dieter Jarling trainierte Paloma Ohe (13:1) von der Spitze aus knapp mit einem Hals-Vorteil gegen Democracy, die kurz schon vorbeizuziehen schien, und die stets prominente Lips Eagle nach Hause brachte. Es war der 200. Sieg des Jockeys in Deutschland.

14.000 Euro betrug der Siegpreis für Paloma Ohe, die in Auktionsrennen mehrfach eine gute Figur abgegeben hatte. „Zuletzt hatte sie einen sehr schlechten Rennverlauf gehabt, daher wollten wir es heute von vorne versuchen und Black Type schaffen“, berichtete Jan Korpas.

Democracy ging als Zweite nicht schlechter als die Siegerin. „Das war eine sehr gute Leistung“, brachte es Trainer Peter Schiergen auf den Punkt. Weiter gesteigert präsentierte sich Lips Eagle als Dritte vor Tiramisu. Die heiße Favoritin Belle Anglaise aus England kam als Fünfte nie in die Partie und war die Enttäuschung der Prüfung. Auch von After Rain Sun und Odina gingen keinerlei Impulse aus.

Favoritensieg in den Scheich-Farben

Die Favoritenwetter durften nach dem Großen Preis des Gestüts Röttgen (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.400 m) jubeln, denn die von Henri-Alex Pantall in Frankreich für Dubai-Herrscher Scheich Mohammed (Stall Godolphin) trainierte Nashirah (3,2:1) sicherte sich dieses Highlight in lockerer Manier. „Das ging sehr leicht, ich hatte früh alles im Griff“, berichtete Siegreiter Julien Guillochon.

Majestic Colt eroberte Platz zwei vor Cherry Lady und K Club. „Er wird nun eine Pause bis zum nächsten Jahr bekommen und kann 2020 in den großen Sprintrennen weitermachen“, freute sich Andreas Wöhler über den Ehrenplatz von Majestic Colt.

Sidona erfüllt hohe Erwartungen

Eine leichte Aufgabe fand Stall Grafenbergs Sidona (1,4:1-Favoritin) im einleitenden 1.600 Meter-Rennen vor. Start-Ziel dominierte die von Waldemar Hickst in Köln trainierte Soldier Hollow-Tochter mit Alexander Pietsch gegen die noch gut anziehende Sister Lulu und Cessna. „Sie lief schon in Baden-Baden gut gelaufen, als die Distanz etwas kurz war. Sie ist ein interessantes Pferd für nächstes Jahr“, verriet Hickst über die im Henkel – Preis der Diana genannte Lady, die die große Form der Pferde von Direktoriums Ehrenpräsident Albrecht Woeste fortsetzte. Leider musste seine andere Hoffnung Byteria kurzfristig zurückgezogen werden, da sie sich an der Startmaschine verletzt hatte.

Weitsicht deutlich gesteigert

Mit deutlicher Steigerung wartete die Röttgenerin Weitsicht in einer 1.750 Meter-Prüfung für Zweijährige auf. Denn von vorne gab die von Martin Seidl gerittene Sea The Moon-Tochter nie auf und stiefelte gegen Tex Australia sicher nach Hause. Palace Boy schob sich als Dritter noch an dem Favoriten Le Magnifique vorbei. Markus Klug über die 11,9:1-Außenseiterin Weitsicht: „Sie hatte uns zweimal enttäuscht, aber die letzte Arbeit war so gut, dass wir es heute noch einmal versucht haben.“

Maxim Pecheur wandelt weiter auf der Erfolgsspur. In einer 1.750 Meter-Prüfung stellte er auf der Brümmerhoferin Akua‘ maria (7,7:1) vorne früh die Weichen auf Sieg gegen Nada mas und Oseleta. „Das war ein Klasse-Ritt, alles super“, erklärte Trainer Dominik Moser.

In der Wettchance des Tages gab es eine Hannoversche Dreierwette, denn Hans-Jürgen Gröschels Galahad (14,4:1) bekam mit Carlos Henrique alles sicher gegen Dominik Mosers Nordinsky sowie Gröschels Irida geregelt. Desirose komplettierte die Viererwette, die 5.714,2:1 Euro bezahlte.

Nach einer Flut an Platzierungen reichte es in einem 2.200 Meter-Rennen endlich für Stall Grafenbergs Wildbeere (1,9:1), die nach einer Kampfpartie gegen Vendetta ein Doppel für Besitzer Albrecht Woeste, der an diesem Wochenende vier Rennen gewann, Trainer Waldemar Hickst und Jockey Alexander Pietsch komplettierte.

Spannung im Mini-Feld

So spannend können Fünf-Pferde-Rennen sein: Der Ausgleich I über 2.200 Meter wurde zu einer ganz knappen Angelegenheit zwischen drei Kandidaten: Nachdem früh abzusehen war, dass die Siegesserie von Ricardo zu Ende gehen und der Favorit nur Letzter würde, eroberte Bauyrzhan Murzabayev Murzabayev bei seinem zweiten Tagestreffer auf dem früher bei Jean-Claude Rouget in Frankreich, aber seit kurzem in Tschechien stationierten Boomboom Kiss (7,8:1) einen knappen Vorteil gegen den letztjährigen und jetzigen Zweiten Northern Rock und Vorjahressieger Fort Good Hope. Auch Barbados war als Vierte dichtauf.

Lokalmatador Hans-Jürgen Gröschel schnappte sich schließlich bei seinem zweiten Erfolg an diesem Tag noch das letzte Rennen der Saison, einen 1.900 Meter-Ausgleich IV mit Igneo (4,9:1), der mit Filip Minarik auf der Außenspur Zaphiras Adventure und Ragazza in Schach hielt.


 

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