In sehr guter Verfassung präsentierte sich gestern Gestüt Schlenderhans Ito bei seinem ersten Frankreich-Start in Chantilly. Der fünfjährige Adlerflug-Sohn kam bei seinem Versuch im Qatar Prix Foy (130.000 Euro, Gruppe II, 2.400 Meter) auf einen zweiten Platz und landete nur eine Länge hinter dem ein Jahr jüngeren Silverwave, dem Gewinner des diesjährigen Grand Prix de Saint-Cloud.
Trainer Jean-Pierre Carvalho hatte den Sieger des Kölner Gerling-Preis‘ 2016 eigens für diese spezielle Vorprüfung für den Prix de l’Arc de Triomphe nachgenannt, in dem der von Maxime Guyon gerittene und von Trainer Pascal Bary vorbereite Silverwave jetzt aller Voraussicht nach auch an den Start gehen wird., Für Ito wurde dem Vernehmen nach als nächstes Ziel der Große Preis von Bayern gesteckt, die letzte hiesige Gruppe-I-Prüfung in München-Riem, die er im vergangenen Jahr gewinnen konnte.
Dem deutschen Gast kam es sehr zupass, dass er unter Mickael Barzalona im kleinen Feld ein ungestörtes Rennen an der Spitze gehen konnte. Wenn er auch gegen Silverwave letztendlich passen musste, so ließ Ito doch immerhin den jüngsten Münchner Dallmayr-Preis Sieger Elliptique um ein-drei-Viertel Länge hinter sich. Auf diesen hatte One Foot In Heaven, der im Juni noch im Grand Prix de Chantilly erfolgreich gewesen war, am Ende sogar sechs Längen verloren.
Summa summarum war es eine sehr akzeptable Vorstellung von Ito. Sein Trainingsgefährte Walzertakt musste sich im Qatar Prix Gladateur (80.000, Gruppe III, 3.000 Meter) allerdings mit einem fünften Platz bescheiden. Der von Ioritz Mendizabal gesteuerte Steher des Gestüts Aesculap hatte mit dem Finale nie etwas zu tun. Dies lag ausschließlich zwischen dem Favoriten Vazirabad sowie dem lediglich um einen Hals unterlegenen Nahal.
Aus deutscher Sicht war im Rahmen des gestrigen Großkampftages in Chantilly vor allem auch noch der Qatar Prix Moulin de Longchamp (450.000 Euro, Gruppe I, 1.600 Meter) äußerst interessant. Weil sich einerseits hier der fünfjährige Fabre-Schützling Vadamos mit Vincent Cheminaud im Sattel durchzusetzen verstand, der vor einem Jahr bekanntlich das Darley Oettingen-Rennen in Baden-Baden gewonnen hatte. Vor allem jedoch lief hier zudem die von Markus Münch betreute dreijährige Stute Spectre einmal mehr ein Riesenrennen und etablierte sich als um ein-ein-Viertel Länge geschlagene Zweite endgültig in der Phalanx der besten europäischen Meiler.
Mit ihrem Schlussakkord kaufte sie keinen Geringeren als den hoch eingeschätzten Hengsten Zelzal und Zarak noch glatt den Scheid ab. Zuvor hatte die Siyouni-Tochter, deren Züchter Markus Münch ebenfalls ist, für MM Racing bereits in Chantilly einen dritten Platz im Prix Jean Prat besetzt und war anschließend darüber hinaus noch Vierte im Prix Jaques le Marois in Deauville gewesen.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
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„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.