Mit einem dritten Platz endete gestern Abend das USA-Gastspiel des deutschen Stehers Wasir in Arlington Park im American St. Leger, welches nicht unerwartet vom heißen Favoriten Da Big Boss gewonnen wurde. Der Wöhler-Schützling von Darius-Racing präsentierte sich in der mit 300.000 Dollar dotierten Grade-III-Prüfung über 3.017 Metern unter dem gebürtigen Norweger, jedoch in Großbritannien tätigen Jockey William Buick während des gesamten Rennverlaufs stets gut im Bild, doch musste er sich für Platz zuletzt obendrein noch dem Speed des irischen Gastes Clondaw Warrior knapp geschlagen geben.
Zwölf Monate nach dem Triumph des deutschen Hengstes Lucky Speed in dem populären Steher-Test focht der vom Gestüt Röttgen gezogene Rail-Link-Sohn direkt in vorderster Front mit, als O`Prado Ole an der Spitze früh für ein ordentliches Tempo sorgte. Gemeinsam mit O’Prado Ole und Billabong setzte sich Wasir zeitweise sogar etwas vom Rest ab.
Als jedoch die Entscheidungsphase nahte, war das Feld wieder dichter beisammen, allerdings die Führung schon vor Erreichen des Einlaufs an Wasir übergegangen. Fast drehbuchgemäß kam nun jedoch der spätere Sieger Da Big Boss immer besser in die Partie. Zu guter Letzt war es dann nur noch eine Frage der Zeit, wann der vom Franzosen Florent Geroux gerittene Lemon-Drop-Kid-Sohn das Heft in die Hand nehmen und vorbeiziehen würde. Was dem von Michael J. Maker trainierten Favoriten von Skychai Racing trotz energischer Gegenwehr von Wasir kurz darauf problemlos mit ein-drei-Viertel Länge gelang.
Dem durchschlagenden Speed des Iren Clondaw Warrior musste sich der deutsche Gast auf den letzten Metern dann ebenfalls noch zu beugen, wenn auch nur mit einem Hals. Summa summarum war der dritte Platz dennoch eine achtbare Leistung von Wasir, der im Frühjahr vor allem das Oleander-Rennen in Hoppegarten gewonnen hatte.
Jockey Florent Geroux feierte übrigens einen besonders erfolgreichen Tag. Im weiteren Verlauf des Programms sicherte er sich mit der in Frankreich gezogenen Sea Calisi noch die wertvollen Beverly D. Stakes, wobei diese Youmzain-Tochter nebenbei zum weiblichen Nachwuchs der einst vom Gestüt Wiedingen gezogenen und später außer Landes gegangenen Surumu-Tochter Tricalaria zählt.
Die Arlington Million, den alljährlichen Höhepunkt dieses besonderen Großkampftages in Arlington Park im August, hatte Wasirs Trainer Andreas Wöhler 2001 bekanntlich ja mit keinem Geringeren als dem damals von Andreas Suborics gerittenen Fährhofer Silvano auch schon einmal gewinnen können. Nachdem sich in einem spannenden Finale der Galileo-Sohn Mondialiste aus dem Quartier von David O’Maeara unter Daniel Tudhope gegen Kasaquil und Deauville durchgesetzt hatte, ging das Millionen-Rennen 2016 abermals nach Europa. Der inzwischen in den USA beheimatete Wake Forest endete hierbei lediglich im geschlagenen Feld.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.