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Rock of Romance im Langen Hamburger allein auf weiter Flur

Der Bodenspezialist hat den längsten Atem

Hamburg 6. Juli 2016

Nach den heftigen Regenfällen dieser Tage war der „Hamburg-Marathon“ am Mittwochabend eine Angelegenheit des absoluten Bodenspezialisten: Im Langen Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro, 3.200 m), dem längsten Flachrennen der Derby-Woche in der Hansestadt, triumphierte vor 5.000 Zuschauern mit dem im Besitz des Schweizer Tierarztes Dr. Hans-Georg Stihl stehenden 42:10-Mitfavoriten Rock of Romance nicht nur ein ausgewiesener Top-Langstreckler, sondern auch ein auf extremem Untergrund zumeist bestens aufgelegten Rock of Gibraltar-Sohn aus dem Erfolgsquartier von Andreas Wöhler aus Spexard bei Gütersloh. Nur zwei Tage nach dem Erfolg mit Protectionist im pferdewetten.de – Großer Hansa-Preis zeichnete sich der Coach ebenso wie Stalljockey Eduardo Pedroza wieder im Hauptereignis aus.

Es war beeindruckend, dem Gewinner des St.Leger Italiano von 2014 zuzuschauen. Denn der sechsjährige Rock of Romance zog schon im Schlossbogen hart an der Innenseite innerhalb weniger Galoppsprünge locker an die Spitze und war bei seinem Neuneinhalb-Längen-Erfolg, der mit 14.000 Euro Preisgeld honoriert war, eine Klasse für sich. „Ideal war der Boden sicherlich für kein Pferd, aber Rock of Romance kam damit am besten von allen Pferden zurecht. Wir werden in ähnlichen Rennen weitermachen“, sagte Andreas Wöhler nach dem fünften Erfolg des nun bei einer Gewinnsumme von 123.089 Euro stehenden Steher-Cracks.

Die Überraschung im Vorderfeld war die ganz an der Außenseite noch auf den Ehrenplatz vorstoßende 210:10-Außenseiterin Summershine, die sehr schnell wurde. „Das ist wunderbar, sie wurde immer stärker“, berichtete ihr Jockey Jozef Bojko.

Weitere sechs Längen zurück kam die Röttgenerin Damour erst zuletzt nicht weiter, wurde aber gute Dritte. „Der Boden war natürlich nicht passend, aber dafür war das Laufen okay“, versicherte ihr Betreuer Markus Klug.

Nach längerer Führung musste der favorisierte Engländer Amour De Nuit als Vierter früh passen. „Er ist auf diesem Boden früh nicht mehr gut galoppiert“, bedauerte sein Reiter Dennis Schiergen. Iraklion wurde laut Trainer Christian Sprengel „auf diesem Geläuf der Weg zu weit“, während Empoli ganz aus der Partie fiel.

Was für eine Überraschung zu Beginn des PMU-Renntages, der komplett nach Frankreich übertragen wurde und an dem alle Wetten (außer den Dreier- und Viererwetten) wieder in den französischen Pool flossen: Mit dem von Pavel Bradik in Bremen-Mahndorf trainierten Adel verpflichtet (145:10) konnte man wahrlich kaum rechnen, doch die 22-jährige Patricia Tepper legte bei ihrem zweiten Ritt und ersten Erfolg einen beherzten Start-Ziel-Ritt hin und geriet gegen Flying Prince und Ocean of Fire nie in Bedrängnis. „Eigentlich mag er diesen Boden überhaupt nicht, damit hatte ich nicht gerechnet“, gab die Amazone zu.

Auf dem extrem schweren Boden gab es eine halbe Stunde später gleich die nächste Überraschung. „Ich habe vor einigen Jahren schon einmal hier ein 1.000 Meter-Rennen gewonnen“, gab Besitzertrainer Martin Mayer zu, der in Möllenhagen in Mecklenburg-Vorpommern seine Pferde vorbereitet und passenderweise mit der 189:10-Außenseiterin Nikia (R. Piechulek) den Preis des Ostsee-Meetings Bad Doberan (Ausgleich IV, 1.200 m) mit erstaunlichem Reserven gegen Indian Joe, Miracle S und Pavana (Viererwett-Quote: 40.000:10 Euro) gewann und den ersten Sieg ihrer Laufbahn schaffte. „Wegen einer Verletzung haben wir im Frühjahr spät mit ihr anfangen können, aber auf dem schweren Boden, den sie mag war sie heute mit einem leichten Gewicht unterwegs, und hat starke Reserven entwickelt“, fügte Mayer hinzu.

Ein einziges Pferd bereitet Besitzertrainer Bernhard Friesdorf in Monschau an der belgischen Grenze vor, und genau diese Tweet Lady (43:10, J. Bojko) trumpfte in einem Ausgleich III über 1.600 Meter ganz groß auf. Ihr früher Vorstoß klärte schnell die Fronten gegen Franamanagh und den Piloten Andiamo.

Die Derby-Woche lässt sich bestens an für den holländischen Trainer John Smith: Mit dem gerade in Krefeld auf schwerer Bahn erfolgreichen Honourable Action (67:10, A. Pietsch) landete der Meetings-Spezialist im Memorial für Trainer Norbert Sauer (Ausgleich III, 2.000 m) den zweiten Meetingstreffer. Und der von zweiter Stelle früh auf der Geraden nach vorne beorderte Wallach marschierte auf gewaltigen Vorsprung (sechseinhalb Längen) davon. Kenia, Funky Groove und Geladi komplettierten die Viererwette, die 26.017:10 Euro bezahlte. „Er hat heute gezeigt, was er kann. Schweren Boden kann er und fühlt sich inzwischen immer besser, denn er ist nicht ganz einfach zu trainieren“, erklärte John Smiths Gattin Sandra Vetter.

Ähnlich wie Honourable Action im Rennen zuvor hatte auch die Etzeanerin Elea zuletzt am 21. Juni in Krefeld auf schwerer Bahn eine sehr gute Leistung gezeigt. Und in einem Ausgleich IV über 2.000 Meter schaffte die Lord of England-Tochter als 35:10-Favoritin auch wieder einen wohlverdienten Sieg. Als Jozef Bojko (zweiter Tagestreffer) die Stute im Schlussbogen vor das Feld schickte, war die Frage nach der Siegerin sofort beantwortet. Auf siebeneinhalb Längen entfernte sich die von Ralf Rohne trainierte Lady von Alwin und Rock Charm. „Sie war völlig überlegen“, brachte es Bojko auf den Punkt.

Im Ausgleich III über 2.400 Meter bewies der von Dr. Andreas Bolte trainierte Bodenspezialist Venezianus (33:10, zweiter Tagessieg für Jockey Alexander Pietsch) gegen den Dreijährigen Carpathian riesigen Kampfgeist. Mit einem Kopf raufte sich der Pilot am Ende wieder an dem Kontrahenten vorbei, während Attalos als Dritter schon mit Abstand folgte. „Er ist eine echte Kämpfernatur“, erklärte Pietsch, der sich auch den abschließenden Ausgleich III über 2.800 Meter mit dem völlig überlegenen Perfect Swing (94:10) für Trainer Christian von der Recke sowie für den Stall Winterhude als Besitzer (eine Besitzergemeinschaft um den Hamburger Rennbahn-Arzt Dr. Peter Wind und Moderator Daniel Delius) sicherte. Seinem Antritt waren weder Astigo, noch Notre Mandante gewachsen.

Nun steigt die Spannung, denn nur noch knapp vier Tage sind es bis zum Höhepunkt der Rennsaison, dem IDEE 147. Deutschen Derby.


 

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