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Dreijähriger imponiert im Sparkasse Holstein-Cup

Schäng ist der neue Sprint-Star

Hamburg 5. Juli 2016

Die Entdeckung der deutschen Kurzstrecken-Pferde heißt seit diesem Dienstagabend Schäng – der von Züchter Albert Jörres mit dem Spitznamen des früheren Fortuna Köln-Präsidenten Jean Löring titulierte Hengst gab im Sparkasse Holstein-Cup (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.200 m) vor 5.300 Zuschauern auf der Galopprennbahn in Hamburg eine atemberaubende Vorstellung. Sechs Jahre nach dem letzten Erfolg eines Dreijährigen (Govinda im Jahr 2010) setzte sich der am Karnevalssamstag geborene Contat-Sohn unter dem Italiener Federico Bossa (26) in großer Manier durch.

Es war ein Bilderbuch-Rennen für den beim achten Start zum vierten Mal erfolgreichen 73:10-Außenseiter im neunköpfigen Feld (Forgino, Donnerschlag und Making Trouble waren wegen des schweren Bodens abgemeldet worden). An dritter Stelle erreichte Schäng hinter Ambiance und Volatile die Zielgerade in allerbester Haltung – sein Jockey rührte nicht den geringsten Finger. Und dann machte sich der offenbar vor einer großen Karriere stehende Hengst des Stalles Biancolino so richtig frei und gewann sein erstes und sicherlich nicht letztes Gruppe-Rennen mit dreieinviertel Längen Vorsprung.

Trainer Pavel Vocenko aus Bremen-Mahndorf scheint einen neuen Crack im Stall zu haben: „Er hat bisher immer gute Formen gezeigt, außer einmal in Frankreich, wo er in einer Listen-Prüfung behindert wurde und wegrutschte. Schon bei seinem Listen-Sieg in Italien war der Boden ähnlich wie heute. Daher wussten wir, dass er damit keine Probleme haben würde. Er hatte noch einen Sprung hingelegt. Die Goldene Peitsche in Baden-Baden könnte ein Ziel sein, aber wir richten uns nach dem Pferd.“

Jockey Federico Bossa, den Vovcenko als „sehr ehrgeizig beschrieb“, hatte nach dem jüngsten Erfolg wieder das Vertrauen des Trainers bekommen und rechtfertigte dies mit seinem ersten Treffer hierzulande: „Das ist ein gutes Pferd, aber ich bin auch seinem ganzem Team sehr dankbar“, kommentierte er – es war der vierte von fünf Siegen eines italienischen Jockeys an diesem Abend. Kurz nach dem Ziel rutschte bei Schäng der Sattel und Bossa musste zu Boden, doch gottlob ging alles glimpflich ab.

Noch sehr schnell wurde Fly First als Zweiter und zeigte sich deutlich verbessert: „Zuletzt war ihm der Transport über Nacht nicht gut bekommen. Wir greifen nun in der Goldenen Peitsche an“, sagte Trainer Ferdinand Leve. Dort könnte neben Schäng auch der derzeit in einer Sommerpause befindliche Top-Sprinter Shining Emerald wieder mit von der Partie sein.

Sehr gut gefiel zudem Mc Queen, der sich vom Ende des Feldes noch auf den dritten Platz schob vor Daring Match, der über einen guten Moment nicht hinauskam, was auch für den Favoriten Easy Road aus Norwegen galt, wobei der Boden sicherlich eine Rolle gespielt haben dürfte.

Schon jetzt warten die Turffreunde voller Hochspannung auf das Top-Rennen der Rennsaison 2016, das IDEE 147. Deutsche Derby am 10. Juli in Hamburg. Das mit 650.000 Euro dotierte Gruppe I-Event ist zugleich der vierte Lauf der neugeschaffenen German Racing Champions League.

Falconettei mit 44 Längen Vorsprung im Seejagdrennen

Einen phantastischen Abend rundete Trainer Pavel Vovcenko nach dem Triumph mit Schäng schließlich im Alpine Motorenöl-Seejagdrennen (14.000 Euro, 3.600 m), der von Hermann Schröer-Dreesmann gesponserten Zuschauer-Attraktion des Meetings, ab – denn der von ihm für den Stall Nicole vorbereitete Falconettei (28:10-Favorit) legte eine Dominanz an den Tag, die man selten sieht. Schon Ende der Gegenseite ging der nun zehnfache Hindernissieger in Front und verabschiedete sich immer weiter auf schließlich sagenhafte 44 Längen von der Gegnerschaft, die der Schwede Force Group vor Supervisor und Collar An Tie anführte. Es war eine regelrechte Demonstration!

„Ich war selbst überrascht, wie er von ganz alleine in Front ging, ohne dass ich etwas tun musste. Er war unbeschreiblich überlegen“, erklärte Hindernis-Championjockey Cevin Chan. Trainer Pavel Vovcenko gab die weitere Marschrichtung vor: „Wir bleiben erst einmal in Deutschland und gehen nach Bad Harzburg.“

Mit einer Überraschung begann der Renntag, denn man hatte den von Eva Fabianova in Hoppegarten trainierten Volverino trotz seines Erfolges im Match-Race-Cup doch mächtig unterschätzt: Mit starkem Einsatz raufte sich der Wallach als 148:10-Außenseiter im einleitenden Ausgleich III über 1.200 Meter noch knapp an der schon in Sicherheit geglaubten Novice of Budysin und dem deutlicher zurück folgenden Tschechen Iraklin vorbei. Der heiße Favorit Emirati Spirit kam aus guter Lage früh nicht weiter. „Er hatte durch den Erfolg im Match Race wieder Selbstvertrauen getankt, es hat alles prima geklappt“, freute sich Jockey Daniele Porcu.

Und wie hier war Italien auch in einem 1.600 Meter-Handicap bei den Jockeys Trumpf, denn die frische Siegerin Power of Paradise (40:10) erkämpfte sich in einer engen Partie unter dem erst 17-jährigen Luca Murfuni den Sieg über Praise und dem klarer zurück als Dritter einkommenden Wisewit sowie Coya (Viererwett-Quote: 33.333:10). Besitzertrainer Claus Thomas hat die Mamool-Tochter in seinem Stall in Nalbach-Piesbach bestens in Schwung bekommen.

In Erinnerung an den viel zu früh verstorbenen Trainer Uwe Stoltefuß erinnerte ein 1.600 Meter-Ausgleich III, der mit einer gewaltigen Überraschung endete, denn den fünffachen Vorjahressieger und 2016 einmal erfolgreichen Dark Fighter hatte kaum jemand auf der Rechnung. Der bei einer Quote von 225:10:10 als längster Außenseiter angetretene Wallach profitierte von einem Husarenritt von Tommaso Scardino (dritter Treffer eines italienischen Jockeys), der sich an der Spitze früh und rechtzeitig auf viele Längen abgesetzt hatte und damit auch den zu spät anpackenden All Win sowie Myrtille abwehrte. Trainerin Jördis-Ina Meinecke erklärte: „Tommaso liebt dieses Pferd, er und Dark Fighter sind ein Herz und eine Seele. Es war genau der richtige Boden.“

Seit Oktober hatte Sydney City nicht mehr gewonnen, doch in einem 2.400 Meter-Handicap beendete die Stute aus dem Dresdener Stall von Lutz Pyritz die Durststrecke mit einem lockeren Erfolg unter Filip Minarik zur Quote von 87:10 gegen Puna und Red Runner. „Der Boden kam der Stute entgegen, sie läuft am Freitag gleich noch einmal“, hieß es aus ihrem Umfeld.

Den fünften Erfolg eines Italien-Jockeys gab es in einem 1.600 Meter-Handicap durch Marco Casamento (18 Jahre alt), der die von Marco Klein in Mannheim trainierte Lausanne (72:10) noch sehr sicher vor Sternzeichen, Gläddis und Kimara zum Sieg führte. Die Viererwette bezahlte 30.003:10 Euro.

Eine starke Leistung für einen Dreijährigen zeigte Ralf Rohnes Wild Horse (29:10-Favorit) unter Jozef Bojko im abschließenden Ausgleich III über 2.000 Meter. Mit starker Schlussoffensive kam der Lord of England-Sohn noch nach vorne. Silicon Valley und die lange gut gehende Anarchie belegten die Plätze hinter ihm.

Zum ersten Mal flossen sämtliche Wetten (außer der Dreier- und Viererwetten) an diesem PMU-Renntag in den französischen Wett-Pool, womit deutlich größere Pools und zusätzliche Wettmöglichkeiten zur Verfügung stehen.


 

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