Was die Champions League im Fußball ist, sind die Grupperennen im Galopprennsport. Am Sonntag wird das erste Grupperennen der deutschen Saison in Düsseldorf gestartet – die Wettmeister Frühjahrs-Meile (Gruppe III). 55.000 Euro werden auf der 1.600 Meter-Distanz (7. Rennen um 17:10 Uhr) als Preisgeld ausgeschüttet.
Acht Pferde kommen an den Start, darunter die besten Meiler des Landes. Amaron (Andrasch Starke) aus dem Kölner Quartier von Altmeister Andreas Löwe tritt als Vorjahressieger an. Natürlich ist die Jockey-Verpflichtung bemerkenswert. Sein Trainer sagt: „Amaron ist wie jedes Jahr schnell auf Touren. Andrasch Starke hat ihn schon einmal in Newbury geritten, aber damals war das Pferd nicht in Ordnung. Er hat also noch einen Ritt gut.“
Fußball-Manager Klaus Allofs (VFL Wolfsburg) hofft als Mitbesitzer auf Wake Forest (Jozef Bojko), der 2014 mit dem Preis der Deutschen Einheit ein Grupperennen in Berlin-Hoppegarten gewann.
Trainer Jean-Pierre Carvalho hat mit seinem Neuzugang Donnerschlag (Gerald Pardon), der an seine Leistungen aus dem Frühjahr des letzten Jahres anknüpfen muss, und Guiliani (Filip Minarik), der stets hocheingeschätzt wurde, aber seit Juni nicht mehr am Start war, gleich zwei Pferde im Rennen.
Nordico, im Besitz des Kölner Renn-Vereins-Präsidenten Eckhard Sauren, ist sogar zweifacher Gruppesieger und der Ritt von Champion Adrie de Vries. Der Holländer meldet sich an diesem Renntag nach mehrmonatigem, sehr erfolgreichem Dubai-Aufenthalt wieder in Deutschland zurück.
Der Höny-Hofer Maningrey (Stephen Hellyn) gibt seinen Einstand in dieser Klasse. „Es ist keine leichte Aufgabe für ihn. Man muss sehen, ob er hier zurechtkommt. Er kann jeden Boden“, versichert Trainer Waldemar Hickst. Gestüt Auenquelles Global Bang (Michael Cadeddu) war seit Juli nicht mehr am Start. Der frühere Derby-Fünfte wird erstmals von Trainer Jens Hirschberger aufgeboten.
Der Franzose Spoil The Fun (Julien Auge), bei seinem Mailänder Gruppesieg schon vor Nordico, komplettiert das Aufgebot.
Ein weiteres Top-Rennen ist der Wettmeister Preis der Dreijährigen (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.500 m, 5. Rennen um 16:05 Uhr). Im siebenköpfigen Feld dieser traditionsreichen Prüfung verdient vor allem der von Formtrainer Peter Schiergen aufgebotene Ross (A. Starke) viel Kredit. Er imponierte bei seinem Krefelder Debüt sehr. „Er hat gut debütiert. Mal schauen, wohin sein Weg führt“, so sein Coach.
Andreas Wöhler setzt auf Making Trouble (die Wahl von Jozef Bojko), der hier das BBAG Auktionsrennen gewann, und den Zukunftsrennen-Vierten Majestic Hope (A. Pietsch). Auch Karl Demme ist mit Aspasius (F. Minarik) und Los Cerritos (A. de Vries), dem Sensationsgewinner des Ratibor-Rennens, zweifach engagiert. Neve (St. Hellyn) sollte ihren November-Treffer aus Krefeld weiter steigern. Simon Stokes schickt Waldnah (A. Helfenbein) ins Rennen, die im Januar in Kempton ihr erstes Rennen gewann.
Neben zwei weiteren Dreijährigen-Prüfungen ragt der Ausgleich II über 1.700 Meter (3. Rennen um 15 Uhr) aus der weiteren Karte von insgesamt neun Rennen heraus. Hier könnten die in Krefeld ausgezeichnet gelaufenen Pissarro (D. Schiergen) und Saturday (M. Lopez) erste Anwärter sein.
Die Wettchance des Tages mit einer Garantie-Auszahlung von 10.000 Euro wird im 4. Rennen um 15:35 Uhr (Ausgleich IV, 1.700 m) ausgespielt. Hier erneuern Narita (A. Weis) und Western Queen (A. Pietsch) ihre kürzliche Auseinandersetzung.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.