Die Wintermonate waren lang, doch einem Pferd scheint die Zeit enorm gut getan zu haben. Denn der von Markus Klug zum zweiten Mal im Leben aufgebotene Dreijährige Schulz (57:10, Daniele Porcu) holte sich die 10.000 Euro-Prüfung für den Derby-Jahrgang am Sonntag in Mülheim in atemberaubender Manier und präsentierte sich dabei deutlich verbessert gegenüber seinem einzigen Auftritt 2012.
Porcu ließ den Sohn des Arc-Siegers Rail Link außen im Mittelfeld manchen Meter mehr galoppieren als die Konkurrenten, doch schon im Schlussbogen agierte dieses Team in glänzender Haltung an dritter Position. Von da an schob sich Schulz in dem 2.200 Meter-Rennen auf Längen in Front und verabschiedete sich regelrecht wie ein Pferd anderer Klasse von der Konkurrenz. Gut möglich, dass man in dem Sieger ein Derby-Pferd gesehen hat.
Auch der Zweitplatzierte Magaluf gefiel mit dem guten Schlussakkord vor Cafe au Lait, während der stark gewettete Debütant Ambizioso noch keine Rolle spielte.
Dass Peter Schiergen das einleitende Dreijährigen-Rennen gewinnen würde, war keine Überraschung. Doch in der 1.400 Meter-Prüfung hatte man mehr mit der Ebbesloherin Diaccia gerechnet, aber gegen die Start-Ziel bestens durchziehende Italy (42:10) war sie am Ende machtlos. Besser hätte sich ihr holländischer Jockey Adrie de Vries beim ersten Ritt nach seinem mehrmonatigen Dubai-Aufenthalt nicht zurückmelden können. Die 22:10-Favoritin Rosanna besaß ernsthaft keine Siegchance und musste sich mit Rang drei zufriedengeben.
Und mit dem Start-Ziel überlegenen Kitco (15:10) landete er in einer 2.300 Meter-Prüfung gegen Lucky Babe und Goldschätzchen einen weiteren Treffer. Die Favoritenwetter kamen auch im Meilen-Ausgleich III durch Do it yourself (Patrick Gibson, 30:10) auf ihre Kosten, der sich von Welcome in Life und Timm’s Pearly souverän freimachte. Und auch Kasuga Danon (Alexander Pietsch) setzte sich als 13:10-Chance in einer 1.400 Meter-Prüfung bequem durch.
Wesentlich dramatischer wurde es im 2000 Meter-Ausgleich III, denn Christoph Columbus (dritter Sieg für Adrie de Vries) und La Next (Alexander Pietsch) schenkten sich keinen Meter, doch auf der Ziellinie hatte der Blau-Schützling einen hauchdünnen Vorsprung.
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Vor kurzem wurde die Akademie Deutscher Galopp ins Leben gerufen. Patrick Bücheler hat für die Sport-Welt mit Jochen Stargardt, dessen Unternehmen StarConTra die Schulungen federführend organisieren wird, und Jan Pommer von Deutscher Galopp gesprochen. Stargardt ist im Rennsport zudem recht neu als Besitzer aktiv, wie er im Interview verraten hat.
„Was wird aus den Rennpferden, die schon in jungen Jahren die Trainingsställe verlassen? Die meisten finden neue Aufgaben, wobei sich ausgerechnet die Corona-Pandemie als hilfreich erweist.“
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.