Köln
19. März 2011
Roland Dzubasz verrät in der German Racing Serie "Top-Trainer im Fokus" seine Erfolgsrezepte und lässt uns an seinen Vorbereitungen für 2011 teilhaben. Lesen Sie heute das Interview mit dem Trainer aus Hoppegarten, der 2010 Platz sechs der Trainerstatistik belegte.
Roland Dzubasz verrät in der German Racing Serie "Top-Trainer im Fokus" seine Erfolgsrezepte und lässt uns an seinen Vorbereitungen für 2011 teilhaben. Lesen Sie heute das Interview mit dem Trainer aus Hoppegarten, der 2010 Platz sechs der Trainerstatistik belegte.
1. Frage
Mit Vanjura haben Sie nach Antara eine weitere Klassestute herausgebracht. Treten Sie nun in die Fußstapfen von Andreas Löwe als Stutenversteher?
Roland Dzubasz: "Herr Löwe ist ja noch aktiver Trainer und hat mit Klasse-Stuten größte Erfolge erzielt, aber auch mit Hengsten Erfolge in Listen + Grupperennen vorzuweisen. Ich bzw. unser gesamtes Team bemüht sich den Rennpferden ein möglichst fairer Partner zu sein, um Stärken und Schwächen des jeweiligen Pferdes zu erkennen und Vertrauen aufzubauen, egal ob Stute oder Hengst bzw. Wallach."
2. Frage
Vanjura hat sich zuletzt in Mailand auf Gruppe I Parkett hervorragend verkauft (unterlag nur einen Hals dem Godolphin Hengst Rio de la Plata), wie sind die Pläne mit ihr 2011??
Roland Dzubasz: "Sie hatte im Winter genügend Zeit zum „auftanken“. Aufgrund des relativ langen Winters sind wir noch im Aufbau, wobei das Hauptaugenmerk in der zweiten Saisonhälfte liegt wo wir Gruppe I und Gruppe II Rennen international anpeilen. (Türkei, Italien, Frankreich, England sind da mögliche Optionen) Ziel ist natürlich Gruppe I Erfolg. Anfangen werden wir wohl Ende April/Anfang Mai in LR oder Gruppe III. (Italien oder Deutschland)."
3. Frage
Mit Amituo haben Sie eine Derbynennung aus derbyerprobter Abstammung (Vater ist Samum), trauen Sie ihm diese Aufgabe zu?
Roland Dzubasz "Amitou ist ein später noch etwas unreifer Typ der allmählich besser wird. Vom Gefühl her könnte das Derby zu früh sein. Im Vergleich zu Ordenstreuer muss er noch einen Sprung bewältigen um dort zu bestehen. Man sollte hier die noch nötige Zeit abwarten um ein Urteil zu sprechen. Bis jetzt gab noch keinen Grund ihn zu streichen."
4. Frage
Wie sind die zweijährigen Pferde in Ihrem Stall auf dem Posten?
Roland Dzubasz: "Unsere Zweijährigen haben in dem langen Winter umfangreiche Konditionsarbeit Zurück gelegt. Mit der Entwicklung insgesamt bin ich zufrieden und denke auch, dass ein paar sehr ordentliche Pferde dabei sind. Insgesamt ist die Qualität gewachsen, was uns sehr freut."
5. Frage
Viele Ihrer größten Erfolge feierten Sie zusammen mit Alexander Pietsch, wird er weiterhin für Sie aktiv sein?
Roland Dzubasz: "Ich hoffe doch, wenn er frei ist und es passt."
6. Frage
Die Rennbahn in Hoppegarten hat seit der Übernahme durch Gerhard Schöningh an Attraktivität zugenommen, die Trainierbahn wurde 2009 saniert, was schätzen Sie an Ihrem Trainingsstandort?
Roland Dzubasz: "Die Großzügigkeit der Anlage und die Vielfalt an Möglichkeiten sind Punkte, welche diesen Standort (trotz der geographischen Lage) für gehobene Ziele attraktiv machen. Hier kann man in Ruhe Rennpferde auf ihre Laufbahn vorbereiten. Ich denke Herr Schöningh ist auf dem richtigen Weg. Wir wollen dabei so gut wie es geht helfen."
7. Frage
Mit Kellemoi de Pepita haben Sie eine als Zweijährige ungeschlagene Stute im Stall, wie ist sie über den Winter gekommen, was trauen Sie ihr zu und was sind ihre Pläne mit ihr für 2011?
Roland Dzubasz: "Die Stute hat gut überwintert. Wenn alles passt sollte sie für die Stutenrennen gut gerüstet sein, ein wenig Boden benötigt sie. Bremer AR,
Schwarzgold Rennen könnten die ersten Ziele sein, dann wären 1000 Guinnes oder Diana Trial mögliche Ziele."
8. Frage
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit als Trainer?
Roland Dzubasz: "Es war schon mein Traum als ich 13 Jahre war einmal Trainer zu werden. Der ständige Kampf um den Erfolg hält einen wach. Die Entwicklung geht immer weiter, man muss auf dem aktuellsten Stand sein, sonst wird man überholt. Es gibt so viele Theorien in der Praxis aber sind wache Augen und Gefühl notwendig um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Jeder Erfolg vom Wochenende ist am Montag Vergangenheit und es geht wieder weiter. Diese Kurzlebigkeit hält einen auf Trab und ich hoffe auch jung. Galopprennen sind Adrenalin pur, worauf ich nicht verzichten möchte."
9. Frage
Was war Ihr bislang schönstes Erlebnis im Rennsport?
Roland Dzubasz: "Der Sieg von Antara (Preis der deutschen Einheit) und Vanjura (Diana Trial). Als Berliner auf der Heimatbahn eine für mich sehr emotionaler Triumph mit tollem Background Publikum."
10. Frage
Gibt es ein Leben nach dem Rennsport?
Roland Dzubasz: "Der Rennsport ist mein Leben. Ich haben keine anderen Wünsche, will diesen Beruf solange wie möglich ausüben. Meine Familie zieht da toll mit."
Vielen Dank für das Interview.