In anderen Sportarten sind Weltmeisterschaften die Ereignisse von herausragender Bedeutung, im Galopprennsport ist es das jährliche Derby: Am Sonntag herrscht in Hamburg-Horn und in ganz Deutschland bei allen Fans wieder Hochspannung, denn das IDEE 148. Deutsche Derby (Gruppe I, 2.400 m, 7. Rennen um 15.40 Uhr) um Preisgelder in Höhe von 650.000 Euro hält alle in Atem.
Der Höhepunkt der Rennsaison 2017 ist gleichzeitig der Kampf um die Kröne der dreijährigen Galopper-Stars. Die Besonderheit: Nur ein einziges Mal kann ein Vollblüter am Blauen Band teilnehmen und neben dem Siegpreis von 390.000 Euro um viel Ruhm und Renommee kämpfen. Natürlich ist das Rennen des Jahres 2017 auch Teil der German Racing Champions League, der elf Top-Prüfungen in sechs verschiedenen Metropolen umfassenden Rennserie im Turf.
Im Derby starten die Kandidaten, die sich in den wichtigsten Vorbereitungsrennen qualifziert haben. Und es verspricht in diesem Jahr ein besonders spannendes Rennen zu werden. Denn einen ganz klaren Favoriten gibt es diesmal nicht. Stattdessen ist es eine ganze Favoritengruppe, die antritt, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Mit dabei ist auch ein Galopper von Klaus Allofs, Ex-Fußballprofispieler und früherer Manager des VfL Wolfsburg. Er ist (gemeinsam mit der Stiftung Gestüt Fährhof) Besitzer von Langtang (Jozef Bojko), einem der besten Pferde im Aufgebot 2017. Der von Erfolgstrainer Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh trainierte Hengst war schon 2016 eine ganz große Nummer als Winterfavorit, ehe er kürzlich im Ittlingen – Derby-Trial – Frühjahrs-Preis in Baden-Baden seine große Klasse demonstrierte. Hier sollte Allofs ein absolutes Ass in seinen Reihen haben.
Leicht favorisiert ist Stall Reckendorfs Colomano (wieder mit Andreas Helfenbein), der mehrfach Pech in seiner bisherigen Laufbahn hatte, ehe er zuletzt in Köln mit dem Oppenheim-Union-Rennen die bedeutendste Vorprüfung für das Derby (und weitren Lauf der German Racing Champions League) in großem Stil gewann. Sein Trainer ist mit Markus Klug der Champion der Jahre 2014 du 2016, der vor drei Jahren mit dem überragenden Sea The Moon den imponierendsten Derby-Sieger der jüngeren Vergangenheit stellte.
Klug wagt im Derby den ganz großen Angriff, denn er hat insgesamt sieben der 19 Starter. Neben Colomano handelt es sich um Gestüt Röttgens Windstoß (Maxim Pecheur), der in Köln an der Spitze lange bestens dagegenhielt, der Wittekindshofer Northsea Star (Alexander Pietsch), der dort guter Dritter wurde, Horst Pudwills Shanjo (Ioritz Mendizabal), der als Fünfter keine bessere Chance besaß, sowie die Außenseiter Kastano (Martin Seidl), Ming Jung (Rene Piechulek) und Sternkranz (Sibylle Vogt).
Markus Klug gegenüber German Racing zu seinen sieben Kandidaten: „Colomano hatte zweimal sehr großes Pech. In seinen anderen Rennen war er immer vorne, wie im Ratibor-Rennen und in der Union. Die Distanz sollte für ihn kein Problem sein. Er ist bodenunabhängig und müsste nach Vorleistungen reelle Chancen haben. Windstoß ist ein Phänomen. Dass er so zurückgekommen ist nach dem Sturz in Hannover, war stark. Ich kann nur den Hut vor ihm ziehen. Nun ist er Mitfavorit im Derby. Er kann nichts mehr falsch machen. Northsea Star wird die Distanz von 2.400 Metern sehr entgegenkommen. Weicher Boden wäre bei ihm von Vorteil. Er braucht ein schnell gelaufenes Rennen, aber das wird es im Derby geben. Da habe ich keine Bedenken. Auch Kastano wäre auf weichem Boden besser aufgehoben. 2.400 Meter sollten ihm nichts ausmachen. Vielleicht ist er ein Pferd, das überraschen kann, denn er hat ziemlich konstante Form. Ming Jung ist besser als seine bisherigen Platzierungen in diesem Jahr aussagen. Bei glattem Rennverlauf besitzt er vielleicht eine kleine Außenseiter-Chance auf ein Platzgeld. Für ihn sollte als Kallisto-Nachkomme der Boden nicht zu weich sein. Bei Shanjo bin ich mir nicht zu hundert Prozent sicher, ob er die Strecke bewältigt. Sein erster Start in dieser Klasse in der Union war ordentlich, aber nicht so, dass man sagen würde, er hat eine erste Chance im Derby. Von den beiden Pudwill-Pferden habe ich etwas mehr Mumm auf Ming Jung. Sternkranz ist natürlich Riesenaußenseiter. Weicher Boden würde ihm zwar entgegenkommen, aber er hat es trotzdem schwer. Ich hatte im vergangenen Jahr schon sieben Pferde im Preis der Diana am Start, die beste Stute war Vierte. Ich hoffe, dass diesmal mehr möglich ist.“
Der bereits angesprochene Langtang-Betreuer Andreas Wöhler ist auch mit Warring States (die Wahl von Stalljockey Eduardo Pedroza, der auf seinen ersten Derby-Sieg hofft) vertreten, im Besitz der Katar-Herrscherfamilie Al Thani, der im Union-Rennen als Favorit zwar nur Vierter wurde, aber einen ziemlich ungünstigen Rennverlauf erwischte.
Weitere chancenreiche Anwärter im Rennen der Rennen sind der stetig verbesserte und zuletzt im Hannoverschen Derby-Trial erfolgreiche Parviz (Marc Lerner), der die Farben von Vorjahressieger Isfahan (Darius Racing) trägt, und der dortige Zweite Sargas (Filip Minarik) für den Stall Ullmann.
Der Finaltag der Derby-Woche in Hamburg sorgt für Hochpannung rund um das Highlight im deutschen Galopprennsport!
Das IDEE Deutsche Derby startet um ca. 15:40 Uhr und wird als Rennen der German Racing Champions Leage live unter www.german-racing.com übertragen.
Die German Racing Champions League wird unterstützt von deinSchrank.de, Europas Nr.1 für Maßmöbel im Netz. n-tv zeigt das Derby in seinem Sport spezial um ca. 19:05 Uhr! Aber auch die ARD wird über das Blaue Band berichten.
Insgesamt stehen in Hamburg am größten Tag des Jahres elf Rennen ab 12 Uhr an. Zwei mit jeweils 52.000 Euro dotierte Auktionsrennen ragen aus dem Rahmenprogramm heraus. Im Hapag-Lloyd-Rennen über 2.200 Meter (5. Rennen um 14:15 Uhr) sind Indian Eagle (J. Bojko) – er startet für einige prominente Fußballspieler – und Sound of Freedom (F. Minarik) Top-Anwärter.
Im Rudolf-August Oetker- Gedächtnisrennen über 1.600 Meter (9. Rennen um 17 Uhr) sind Dia Del Sol (M. Seidl), Catalina (F. Minarik) und Waldpfad (E. Pedroza) einige der vielen Möglichkeiten.
Natürlich runden auch viele tolle Handicaps das Programm ab. Zweimal wird die Viererwette mit Garantie-Auszahlungen von jeweils 20.000 Euro im 4. Rennen um 13:40 Uhr (Ausgleich III, 2.400 m) und im 6. Rennen um 14:50 Uhr (Ausgleich III, 1.800 m) ausgespielt.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.