Die Idee von Franz Prinz von Auersperg erwies sich als Super-Schachzug: Die Verlegung des letzten deutschen Gruppe-Rennens der Galopper auf den Allerheiligen-Tag (1. November) wurde schon bei der Premiere 2014 zu einem vollen Erfolg. Der vom Münchener Rennvereins-Vizepräsidenten gesponserte und nach dem früheren Derbysieger benannte Pastorius – Großer Preis von Bayern (155.000 Euro, 2.400 m, 7. Rennen um 15:35 Uhr) ist am Sonntag auch ein Jahr nach dem Triumph des Top-Schlenderhaners Ivanhowe ein Gipfeltreffen der Elite-Pferde beim großen Riemer Saisonfinale.
Aus Frankreich reist mit Prince Gibraltar (Fabrice Veron) der von Jean-Claude Rouget trainierte imponierende Sieger des Großen Preises von Baden an. Mit sensationellem Speed überspurtete der Hengst in Baden-Baden in einem der bedeutendsten Rennen des Jahres hierzulande die Konkurrenz. Auch der siebte Rang im Prix de l‘ Arc de Triomphe, dem bedeutendsten Galopprennen der Welt in Paris, war eine erstklassige Vorstellung des Franzosen, der hier natürlich der eindeutige Favorit im achtköpfigen Feld sein wird.
Ein weiterer sehr interessanter Gast ist der Ire Success Days (Shane Foley), bei dem Trainer Ken Gordon auf Regen hofft. Der dreijährige Schimmel imponierte mit zwei Erfolgen in Derby-Trials, wurde dann allerdings Letzter im Englischen Derby, als er sich eine Verletzung zuzog, die eine lange Pause erforderte.
Hinter Prince Gibraltar und der Top-Stute Nightflower gab Stall Molenhofs Sirius (nun mit Stephen Hellyn) in Iffezheim abermals eine tolle Figur ab, bevor er im Preis von Europa in Köln nur an Nightflower scheiterte. Trainer Andreas Löwe: „Mit Prince Gibraltar bekommen wir natürlich wieder einen schweren Stein in den Weg gelegt. Aber bei Sirius ist weiterhin alles im grünen Bereich. Er sollte erneut sehr gute Chancen auf einen vorderen Platz haben.“
Stärkster deutscher Vertreter sollte neben Sirius der von Jean-Pierre Carvalho aufgebotene Schlenderhaner Ito (Filip Minarik) sein, der auf den Spuren seines Zuchtgefährten Ivanhowe wandeln könnte. Seine große Frühjahrs-Serie ist noch in bester Erinnerung. Zuletzt im Preis von Europa hielt er von der Spitze aus lange stand, ehe er zwei Plätze hinter Sirius Vierter wurde. Vielleicht fehlte ihm nach einer Pause noch der letzte Tick.
Empoli (Daniele Porcu), 2014 im Europa-Preis erfolgreich, muss an seine Bestleistung anknüpfen (2014 avancierte er zum Gruppe I-Helden in Köln). „Wir versuchen es nun mit Scheuklappen. Er hat seinen eigenen Kopf“, erklärt sein Trainer Peter Schiergen.
Drei diesjährige Derby-Starter zählen hier zu den Außenseitern: Der damalige Dritte Fair Mountain (Eduardo Pedroza), Hot Beat (Vinzenz Schiergen), im Besitz des Gestüts Ammerland von Rennvereins-Präsident Dietrich von Boetticher, sowie der in Frankreich gerade sehr ordentlich gelaufene Iraklion (Jozef Bojko).
Das Hurricane Run - BBAG Auktionsrennen München (52.000 Euro, 1.600 m, 4. Rennen um 13:55 Uhr) ragt aus dem Rahmenprogramm der Acht-Rennen-Karte heraus. Im Feld der zehn Zweijährigen treffen die zuletzt in einem solchen Rennen stark gelaufenen A Raving Beauty (E. Pedroza) und Pretty Woman (F. Minarik) auf interessant gezogene Neulinge. Peter Schiergen bietet den nobel gezogenen Ittlinger Debütanten Starlite Express (D. Porcu) auf, der „sich angeboten hat“, wie der Coach sagt.
Im Ausgleich II über 2.200 Meter (6. Rennen um 15 Uhr) wird der Badener Sieger Kalahari Soldier (A. Suborics) von interessanten Konkurrenten herausgefordert. North Sun (F. Minarik) kommt aus schwereren Aufgaben. Und La Celerina (J. Mitchell) ist nach einer Serie von Ehrenplätzen überfällig.
Natürlich gibt es auch eine Wettchance des Tages mit einer Garantie-Auszahlung von 10.000 Euro im 5. Rennen um 14:30 Uhr (Ausgleich III, 1.400 m). Hier empfehlen wir Ihnen den frischen Sieger Sun at work (M. Lübcke) und die formstarke Madrugada (M. Seidl) als Bankpferde.
Ein faszinierender Abschluss der Münchener Galopp-Saison. Bereits ab 10:30 Uhr wartet ein Frühschoppen vor der Alm mit musikalischer Untermalung durch die Band „Ledawix“ auf die Rennbahnbesucher. Dazu gibt es bayerische Schmankerl von der Käfer-Rennbahngastronomie.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.