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Gelungene Saisonpremiere 2020 in der bayerischen Metropole

Wahiba Sands und Anatello sind die Top-Dreijährigen von München

München 15. Mai 2020

Start in das zweite verlängerte Wochenende nach der Corona-bedingten Pause im deutschen Galopprennsport mit der Saisonpremiere 2020 auf der Rennbahn in München. Am Freitag, 15. Mai, wurden neun Leistungsprüfungen in der bayerischen Metropole ausgetragen. Grundlage der Veranstaltung, bei der Zuschauer nicht zugelassen waren, war das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept.

Jan Pommer, Geschäftsführer von Deutscher Galopp: „Kompliment an Herrn von Boetticher und seine Mitstreiter. Der Münchener Rennverein hat mit großem Engagement und Überzeugungsarbeit Leistungsprüfungen für die Münchener Aktiven und Besitzer ermöglicht. Dafür ist Rennsport-Deutschland dankbar.“

Rennvereins-Präsident Dietrich von Boetticher erklärte: „Ich bin extrem froh, dass die Eigentümer der Pferde, die Trainer und Jockeys hier ihre Chance bekommen haben, die sonst verloren gegangen wäre. Ich verneige mich vor der Stadt München, der Kreisverwaltung und dem Land Bayern. Es ist ein toller Moment für den Pferderennsport in München-Riem.“

Erneut gab es einen sehr erfreulichen Wettumsatz mit 263.477,05 Euro, davon kamen 59.912,98 Euro aus dem Ausland. Im Mittelpunkt standen zwei Leistungsprüfungen für dreijährige Pferde. Zu Beginn gab es in einem 1.600 Meter-Rennen einen lockeren Sieg von Stall Salzburgs Wahiba Sands. Der 2:1-Favorit aus dem Münchener Stall von Sarah Steinberg machte unter Rene Piechulek immer neue Energien frei und löste sich leicht von der Außenseiterin Firewhere sowie Carrera. Die erstmals angetretene Pfingstrose spielte noch keine Rolle. „Ich hatte mit solch einer Leistung nicht gerechnet, denn auf guten Boden ist Wahiba Sands eigentlich noch besser. Aber er hatte einen Super-Rennverlauf, alles hat gepasst“, berichtete die Betreuerin. 22.000 Euro hatte Wahiba Sands seinerzeit bei der BBAG-Auktion gekostet. Diverse Auktionsrennen könnten nun auf seinem Plan stehen.

Bei zwei Starts 2019 hatte sich Stall tmbs Anatello beachtlich aus der Affäre gezogen. Der erste Erfolg in einer 2.000 Meter-Prüfung für den von Michael Figge in München trainierten dreijährigen Hengst war daher keine Überraschung. Vom Start bis ins Ziel ließ der 2,3:1-Co-Favorit, der eine Nennung für das Deutsche Derby besitzt, mit Jockey Clement Lecoeuvre keinen Konkurrenten an sich heran. Furioso hielt Platz zwei gegen die Favoritin Waiting for Love. „Ich bin sehr zufrieden. Entscheidend für den Sieg war die Routine, die Anatello im letzten Jahr schon gesammelt hat. Er hat seine Sache sehr souverän gemacht“, meinte Michael Figge, der nun den Frühjahrs-Preis in Baden-Baden anpeilt.

Pietra Della Luna überrascht auch ihren Trainer

Für den Stall tmb und Trainer Michael Figge wurde in einer Leistungsprüfung über 2.200 Meter ein unerwartetes Doppel perfekt. Die vierjährige Stute Pietra Della Luna hatten nur wenige Wetter auf ihrer Rechnung. Zur Quote von 29,8:1 ging die von Amazone Sibylle Vogt gerittene Lady spielerisch auf großen Vorsprung von Poldi’s Liebling und Light My Fire weg, womit drei Außenseiter vorne waren. Der Favorit Northsea Star kam über Rang vier nicht hinaus. „Sie war in Hannover etwas unglücklich, hat aber riesigen Speed“, sagte Sibylle Vogt über Pietra Della Luna. „Sibylle hat sie genial geritten. Wir sind positiv überrascht, aber mit solch einem überlegenen Sieg haben wir nicht gerechnet“, fügte Michael Figge an.

Auch Reiterin Sibylle Vogt durfte sich über einen Doppelsieg freuen. Der sechsjährigen Stute Sasuka (4,2:1) aus dem Iffezheimer Quartier von Wolfgang Gülcher verhalf die in Top-Form agierende Schweizerin in einem Ausgleich IV über 1.600 Meter beim 25. Versuch zum ersten Karriere-Erfolg und ließ Heart Ahead und Ferragosta hinter sich.

Verdienter Treffer für High Flight

Trotz vieler guter Vorstellungen hatte es für High Flight im Vorjahr noch nicht zu einem Volltreffer gereicht. Doch in einem 1.300 Meter-Handicap dominierte der von Jutta Mayer in München vorbereitete Wallach die Gegnerschaft nach Belieben. Martin Seidl setzte sich mit der 5:1-Chance früh von Arionna und Soriano ab.

Auch eine Pause seit September konnte Alario (6:1) nicht stoppen: Der erstmals von dem Mannheimer Trainer Marco Klein gesattelte Soldier Hollow-Sohn verdrängte mit Tommaso Scardino in einem über die Meile führenden Ausgleich III noch die deutlich führende Picnic En Ville. Action Please schob sich auf Platz drei. „Er ist ein tolles Pferd, das sich wie ein Auto fahren lässt. Ich war sehr guter Dinge und habe lange mit dem Angriff gewartet“, erklärte der Siegjockey.

Das Erfolgsteam Tommaso Scardino/Marco Klein gab auch in einer 2.000 Meter-Konkurrenz den Ton an, denn Indian Soldier (3,7:1) verabschiedete sich deutlich von Spirit of Success und Don Vito. „Er muss noch weiter lernen, ist ein großes Baby“, meinte Scardino.
Der 1,6:1-Favorit Soho musste in einem Ausgleich III über 2.200 Meter kämpfen, aber im Ziel hatte der Wallach des Stalles Salzburgs (zweiter Tagessieg für den Besitzer, sowie Trainerin Sarah Steinberg und Jockey Rene Piechulek) den Kopf gegen Gallardo vorne. Bottleofsmoke sicherte sich Platz drei. „Er kämpft bis zum Ende. Das zeichnet ihn aus“, sagte Rene Piechulek über Soho.

Im abschließenden 2.000 Meter-Handicap feierte der von John David Hillis vor Ort betreute Montepulciano (6,7:1) mit Lukas Delozier dank einer starken Speedleistung beim 17. Auftritt seinen ersten Erfolg vor den Außenseitern Preaux und Marius.