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Der Top-Favorit muss im großen Kölner Test kämpfen

Wonderful Moon: Das Derby kann kommen

Köln 14. Juni 2020

Die bedeutendste Vorprüfung für das IDEE 151. Deutsche Derby am 12. Juli stand im Zentrum der zwölf Leistungsprüfungen am Sonntag, 14. Juni, auf der Galopprennbahn in Köln. Das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept lag der Veranstaltung zugrunde, bei der 100 Besucher sowie Besitzer der startenden Pferde zugelassen waren. Der Umsatz belief sich auf 422.097,55 Euro (382.075,14 Euro kamen aus dem Inland, 40.022,41 Euro aus dem Ausland).

Wonderful Moon bleibt der Top-Favorit für das Rennen des Jahres in vier Wochen in Hamburg-Horn. Mit seinem Erfolg unter Andrasch Starke im Sparkasse KölnBonn-Union-Rennen (Gruppe II, 35.000 Euro, 2.200 m), in dem in den vergangenen beiden Jahren die beiden Derby-Erstplatzierten vorne waren, untermauerte der von Henk Grewe für die vierköpfige Besitzergemeinschaft des Stalles Wasserfreunde in Köln trainierte dreijährige Hengst seine Position in sämtlichen Wettmärkten für das Blaue Band.

Allerdings musste der 1,3:1-Favorit in der Union mehr kämpfen, als man das ursprünglich erwartet hatte. Allerdings hatte der Sohn von Sea The Moon (Derbysieger 2014) auch einen nicht idealen Rennverlauf in dritter Spur an der Außenseite. Kaspar übernahm in der Gegenseite von Nippon die Führung, doch in der entscheidenden Phase hatten beide schnell ausgespielt. In bester Haltung tauchte auf der Zielgeraden Wonderful Moon an der Spitze auf, aber auch der innen angreifende Grocer Jack wurde sehr gefährlich. Und dann entwickelte sich ein spannender Endkampf, wobei Wonderful Moon immer genügend zulegen konnte und eine dreiviertel Länge Vorteil verteidigte.

20.000 Euro betrug der Siegpreis für den Stall Wasserfreunde, damit steigerte Wonderful Moon seine Gewinnsumme auf 102.600 Euro. Es war beim sechsten Start der vierte Triumph für den Crack. „Wir sind erleichtert, denn die Favoritenbürde war schon sehr groß. Wonderful Moon hatte einen aufwändigen Rennverlauf, aber wir wollten uns auf nichts einlassen, damit er immer freie Bahn hat. Daher musste er kämpfen. Im Derby werden wir noch mehr von Wonderful Moon sehen“, fasste Henk Grewe das Rennen zusammen.

Jockey Andrasch Starke erläuterte: „Es war kein Spaziergang, aber Wonderful Moon hat die Aufgabe heute mit Bravour gemeistert. Ich hoffe, dass er im Derby noch einen Zahn zulegen kann. Er hat in seiner Karriere noch nie einen Fehler gemacht. Wenn er das gewisse Extra in Hamburg drauflegt, dann brauchen wir nur Glück.“

Grocer Jack mit starker Vorstellung

Eine ausgezeichnete Leistung bot auch der zweitplatzierte Grocer Jack, der mit zunehmender Distanz immer besser anpackte. „Unser Pferd hat alles gegeben. Die weitere Distanz im Derby ist noch besser für ihn“, sagte Trainer Waldemar Hickst. Palao wurde als Dritter ebenfalls noch sehr schnell und komplettierte dieselbe Dreierwette wie im Cologne Classic. Allerdings kam er lahm aus dem Rennen. Tax for Max hielt sich als Vierter gut, während Kaspar nicht mehr beschleunigen konnte. Auch Sir Polski und Nippon fielen aus der Partie.

Beeindruckende Speedleistung

Mit einer sehr sehenswerten Vorstellung des Auenquellers Torquator Tasso aus dem Mülheimer Stall von Marcel Weiß hatte der Renntag begonnen. In einem 2.200 Meter-Rennen stürmte der 2,8:1-Co-Favorit mit gewaltiger Schlussoffensive unter Championjockey Bauyrzhan Murzabayev noch an Fataliste und dem Favoriten Toscano vorbei. „Mit einer guten Vorstellung hatte ich gerechnet, aber nicht, dass er am Ende so schnell werden würde“, gab sein Siegtrainer zu. „Wir werden in Ruhe mit den Besitzern besprechen, was wir nun machen. Eigentlich war ein Auktionsrennen unsere erste Option, aber vielleicht müssen wir nun auch wieder über das Derby nachdenken.“

Die Besitzergemeinschaft des Galopp Club Bremen e.V. durfte sich über den dritten Karrieretreffer der Stute Lovely Dream freuen, die Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf trainiert. Die 2,3:1-Favoritin ging mit Filip Minarik von zweiter Position aus leicht von Mister Mowgli und Lie High weg.

Darboven-Sieg mit Leopoldina

Beim Auftakt in Baden-Baden hatte Leopoldina die Erwartungen noch nicht erfüllt, doch in einer 1.300 Meter-Prüfung lief es nun wesentlich besser für die im Besitz von Albert Darboven stehende 2,2:1-Favoritin. Start-Ziel ließ Andrasch Starke mit der Deploy-Tochter gegen Lagune und Score nicht das Geringste anbrennen. „Zuletzt wirkte sie noch ungeschliffen. Vielleicht war dort der Boden auch etwas zu weich. Wir werden sie nun sicherlich in ein Rennen nach Hamburg schicken, der Heimatstadt ihres Besitzers“, versicherte Trainer Henk Grewe.

Trainer-Altmeister Albert Kästner Macan landete einen ebenso überzeugenden Erfolg mit dem 3,2:1-Favoriten Macan. In einem 1.600 Meter-Ausgleich III entfernte sich der sechsjährige Wallach spielerisch von der Gegnerschaft. „Wir haben ihn vorsichtig aufgebaut, nun gehen wir nach Hamburg“, sagte Kästner. „Zuletzt waren die 1.200 Meter etwas kurz für ihn. Die Art und Weise des Sieges heute war stark“, kommentierte Jockey Andrasch Starke. Esprit de Corps, All Win und Edwin komplettierten die Viererwette, die 1.711,4:1 Euro bezahlte.

Surin Beach mit dem erwarteten Sieg – Horn-Hoffnung Vierter

Im ersten Zweijährigen-Rennen der Kölner Saison 2020 gab es das allseits erwartete Ergebnis: Surin Beach, ein Sohn des Ausnahmedeckhengstes Soldier Hollow, wehrte für Trainer Henk Grewe und die große Besitzergemeinschaft des Stalles Dein-Rennpferd.de und Christoph Holschbach mit der Rennerfahrung aus einem zweiten Platz im Badener Jugendpreis den sehr gut debütierenden Diakrid sicher ab. Domstürmer schob sich noch auf Platz drei vor Juanito, der dem Stall Eines Tages von Fußball-Star Timo Horn gehört. Für Andrasch Starke bedeutete das nach fünf Rennen den dritten Tagessieg. Trainer Henk Grewe meinte: „In Baden-Baden war ich etwas enttäuscht, aber das war mein Fehler. Er hatte dort noch etwas zu wenig gearbeitet. Heute hat alles geklappt. Wir steuern nun am 1. August das BBAG Auktionsrennen hier in Köln an.“

Eine maßgeschneiderte Aufgabe fand Stall Dipolis Sea of Love in einer 1.850 Meter-Prüfung vor. Die Fünftplatzierte eines Listenrennens in Hannover aus dem Köln-Heumarer Erfolgsstall von Markus Klug hatte unter Maxim Pecheur in der Schlussphase gegen Caipiranha und New Topmodel mit Abstand die größten Reserven. „Beim letzten Mal war sie nicht ganz glücklich. Heute hatten wir ein hohes Tempo und ein gutes Rennen. Offenbar kann sie auch weichen Boden“, berichtete Maxim Pecheur.

Start-Ziel bestimmte der von Frank Fuhrmann trainierte Kodi Beach (6:1) in den Farben von Trabrennfahrer Bernd Schrödl mit Jozef Bojko im 1.200 Meter-Ausgleich III das Geschehen vor Latino und Yogiyogiyogi. Frank Fuhrmann, der Führende in der Trainer-Statistik, machte im abschließenden 1.850 Meter-Handicap ebenso wie Jockey Jozef Bojko einen Doppelsieg perfekt, als Nero de Avolo (3,4:1) wie schon kürzlich auf dieser Bahn auftrumpfte. New Abbey Angel und Oxbridge Blue schoben sich auf die Plätze zwei und drei.

Mit mächtigem Speed sicherte sich der aus Iffezheim angereiste Itman (7,2:1) den Ausgleich II über 1.600 Meter. Unter Sibylle Vogt flog der Wallach des Stalles am Bayrain, den Carmen Bocskai vorbereitet, an dem lange tonangebenden Beetle Star und Arabino vorbei. „Ich musste lange warten, bis die Lücke aufging, aber es hat noch gereicht“, erklärte Sibylle Vogt.

Die sehr hohe Siegquote von 31,5:1 bescherte Wikileaks aus dem Kölner Quartier von Sarah Weis in einem Ausgleich IV über 2.400 Meter seinen Anhängern. Offenbar kam dem siebenjährigen Wallach des Stalles Puritan der weiche Boden entgegen. Mit Filip Minarik bekam der Außenseiter noch Irish Poseidon, Petite Paris und Diokletian zu fassen. Die Viererwette wurde nicht getroffen. Demnächst werden 11.566,97 Euro im Jackpot ausgeschüttet.

Die Traditionsfarben des Stalles Steintor von Otto-Werner Seiler waren in einem 2.100 Meter-Ausgleich III vorne - durch den von Hans-Jürgen Gröschel in Hannover trainierten Waldenser (6,1:1), der mit Carlos Henrique Auenflug und Noble Fighter sicher bezwang.