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Karlshof-Stute gewinnt das Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen

Der große Kampf von No Limit Credit im Kölner Highlight

Köln 17. Mai 2020

Der wichtigste Test für die klassischen German 1.000 Guineas am 21. Juni in Düsseldorf war der Höhepunkt der zweiten Rennveranstaltung dieser Saison am Sonntag, 17. Mai 2020, auf der Galopprennbahn in Köln. Das Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen (Gruppe III, 27.500 Euro, 1.600 m) ragte aus den zwölf Leistungsprüfungen heraus. Das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept lag der Veranstaltung zugrunde, die ohne Zuschauer auf der Rennbahn stattfand.

Die von Andreas Suborics in Köln für das Gestüt Karlshof trainierte No Limit Credit (7,5:1) gewann unter dem französischen Jockey Clement Lecoeuvre mit einer großen kämpferischen Leistung gegen Democracy und Vive en liberte.

Schon jetzt eine Großverdienerin

No Limit Credit, die schon als Zweijährige mit ihren Erfolgen im Ferdinand Leisten-Memorial in Baden-Baden und im Dortmunder Auktionsrennen große Kasse gemacht hatte, steigerte mit dem dritten Erfolg beim siebten Start ihre Gewinnsumme mit den hier verdienten 16.000 Euro auf 166.200 Euro.

Früh etablierte sich No Limit Credit, die auch der Zucht des Gestüts Karlshof entstammt, im Vordertreffen an zweiter Position hinter der Favoritin Schwesterherz. Auf der Zielgeraden wurde die Night of Thunder-Tochter immer stärker und wehrte auch die starke Schlussoffensive von Democracy ab.

„No Limit Credit ist eine gute Stute, die sehr gerne kämpft. Das hat sie heute bewiesen. Sie hatte am Ende noch mehr Reserven“, kommentierte Siegjockey Clement Lecoeuvre. Trainer Andreas Suborics erläuterte: „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Ich reite sie auch fast täglich in der Arbeit und habe eine besondere Beziehung zu ihr. Vor dem Rennen hatte ich den Besitzern gesagt, dass sie sich nochmals verbessert hatte.“

Democracy ging als Zweitplatzierte lange in sehr guter Haltung und schien die Konkurrentin überlaufen zu können. Ihr Betreuer Peter Schiergen: „Sie hat eine gute Leistung gezeigt, hätte aber mehr Tempo gebraucht. Die Stute sah lange vielversprechend aus, doch dann war es ein Sprint, und sie kam nicht mehr an der Gegnerin vorbei.“

Vive en liberte hielt Platz drei hauchdünn gegen die Winterkönigin Ocean Fantasy, die auf der Zielgeraden kurz in Schwierigkeiten schien, dann aber spät noch viel Boden gutmachte. Schwesterherz baute von der Spitze ab und wurde Fünfte vor den nie auffallenden Snow und Sound Machine.

Jan Pommer, Geschäftsführer von Deutscher Galopp: „Erneut vielen Dank und Kompliment an die Verantwortlichen des Kölner Rennvereins. Und natürlich den vielen Helferinnen und Helfern, die die Ausrichtung überhaupt erst möglich machen.“ Erneut gab es einen sehr guten Wettumsatz mit 459.601 Euro. 374.259 Euro kamen aus dem In- und 85.342 Euro aus dem Ausland.

Power Euro siegt immer weiter

Die ungewöhnliche Entwicklung von Rennstall Darbovens Power Euro geht weiter: Der im vergangenen Jahr fünfmal erfolgreiche Wallach setzt im Alter von acht Jahren seinen Erfolgszug fort. Im RaceBets.de – Steher Cup (Listenrennen, 12.500 Euro, 3.000 m) wehrte der von Henk Grewe in Köln trainierte 3,7:1-Favorit mit Andrasch Starke von zweiter Position die Konkurrenz bei seinem zwölften Karrieretreffer sicher ab.

„Ich habe Power Euro dreimal geritten und nun zum dritten Mal mit ihm gewonnen. Er hat wieder groß gekämpft“, sagte Andrasch Starke. Trainer Henk Grewe erklärte: „Ein tolles Pferd mit vielen Emotionen. Er ist Kult bei uns im Stall, wo er „Opa“ genannt wird. Das Ziel in diesem Jahr ist das St. Leger.“ Nikkei eroberte noch knapp Platz zwei gegen Ida Alata. Der lange führende Monpti hielt Platz vier.

Palmita und Sunchyme mit perfektem Einstand

Auch im weiteren Verlauf des Renntages dürfte man etliche Dreijährige mit Zukunft gesehen haben. Dazu gehört Gestüt Etzeans Palmita (2,5:1), die im einleitenden 1.600 Meter-Rennen mit Martin Seidl zu einem sicheren Einstandserfolg gegen Lady of New York und Soyeux kam. „Wir hatten einen perfekten Rennverlauf. Von den Arbeitsleistungen hatte ich gedacht, dass sie den Start noch benötigen würde. Als eine Angreiferin vorbeikam, hat sie sich wieder nach vorne gekämpft“, erklärte Martin Seidl. „Sie hat gezeigt, dass sie ein Rennpferde-Herz hat“, fügte Trainer Markus Klug an. Die siegreiche Amaron-Tochter besitzt Nennungen für beide Stutenklassiker.

Großes Vertrauen war in einer 1.850 Meter-Prüfung mit dem dreijährigen Wallach Sunchyme gegangen. Der von Peter Schiergen in Köln vorbereitete Halbbruder der klassischen Siegerin Salomina aus dem Gestüt Bona rechtfertigte diese Einschätzung als 2:1-Favorit mit einem sicheren Triumph unter Lukas Delozier über den gefährlich angreifenden Dorazio. Tom Red holte sich deutlicher zurück Platz drei. „Er ist noch ein großes Baby, das sich nach dem Rennen deutlich verbessern wird“, lautete die Einschätzung des Jockeys über den für viele Auktionsrennen genannten Sunchyme.

Deia auf den Spuren der Geschwister?

Mit Dschingis Secret, Diana Storm, Destino und Dschingis First hat Gestüt Park Wiedingens Deia hochkarätige Geschwister. Die dreijährige Soldier Hollow-Tochter aus dem Stall von Markus Klug scheint ebenfalls zu Höherem berufen, denn in einer 2.200 Meter-Konkurrenz überlief sie ihre Kontrahentinnen mit Martin Seidl im Sattel in großem Stil. Tangut wehrte sich lange gegen die Siegerin und stand als Zweite vor Nasrani fest.

„Ich hatte es mir etwas leichter vorgestellt, aber es war ein Stück Arbeit. Unterwegs kam Deia erst nicht mit, doch ich habe auf ihre Klasse vertraut. Und sie besitzt viel Klasse“, schilderte Siegreiter Martin Seidl über die 2,5:1-Favoritin. Trainer Markus Klug erklärte: „Sie dürfte durch diesen Start sehr profitiert haben und direkt in die bessere Klasse gehen. Nennungen besitzt die Stute im Diana-Trial in Hoppegarten und im Henkel – Preis der Diana.“

Die Saison 2020 lässt sich für Petra Gehms Beetle Star bestens an. Nach einem Sandbahn-Sieg im März war der sechsjährige Hengst in einem Ausgleich III über 1.850 Meter erneut ungefährdet. Nach offensiver Taktik kam vom Start bis ins Ziel kein Gegner in die Nähe des von Robin Weber gerittenen 5,3:1-Mitfavoriten. Esprit de Corps und Otto belegten die Plätze zwei und drei.

In einem 1.850 Meter-Handicap erkämpfte sich die von Karl Demme in Köln für den Stall Speranza trainierte Olympea als 3,7:1-Favoritin unter Maxim Pecheur noch den Sieg vor Contendit, Mister Mowgli und Rock of Cashel. Die Viererwette bezahlte 6.803,1:1 Euro.

Auch eine halbe Stunde später hieß das Erfolgsteam Maxim Pecheur/Karl Demme. In einer 1.300 Meter-Prüfung ließ Agathon (6,6:1) in den Farben des Stalles Schloss Horst vor Miljö und Best Evening von der Spitze aus nichts anbrennen.

Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte Goldie Doll ihr letztes Rennen gewonnen. In einem 1.400 Meter-Ausgleich IV zeichnete sich Luisa Steudles achtjährige Stute als 5:1-Chance wieder aus. Martin Seidl verschaffte der Mitfavoritin bei seinem dritten Tageserfolg einen knappen Vorsprung vor Sunbright und Ice Club.

Auch bei seinem dritten Auftritt in Köln blieb Braveheart erfolgreich: Leicht bekam der 2,1:1-Favorit unter Filip Minarik in einem Ausgleich II über 1.400 Meter Trust Ahead und Town Charter in den Griff. Die Reise aus Hoppegarten hatte sich für den Wallach aus dem Stall von Jan Korpas gelohnt. „Er war überfällig. Das schnelle Rennen kam ihm entgegen“, sagte Minarik.

Im hohen Alter von sieben Jahren absolvierte Dieu Rapide erst seinen zwölften Start. Doch der von Ralph Schaaf auf Mülheim entsandte Dieu Rapide (6,7:1) siegte in einem 1.600 Meter-Ausgleich III zum dritten Mal in seiner Laufbahn. Stefanie Koyuncu holte auf den letzten Metern noch den Favoriten Earl und Warrior ein.

Eine sehr hohe Quote gab es im abschließenden 2.200 Meter-Ausgleich IV. Hier hielt Filip Minarik Start-Ziel auf Pavel Vovcenkos El Commandante (22,7:1) den Favoriten Irish Poseidon sowie Petite Paris knapp in Schach.