Login
Online-Service
Schliessen
Login

K Club begeistert im Großen Preis von LOTTO Hamburg

Der verdiente erste Gruppe-Treffer

Hamburg 10. Juli 2020

Spektakulärer Start zum Derby-Meeting 2020 am Freitag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn, bei dem Zuschauer nicht zugelassen waren: Im Großen Preis von LOTTO Hamburg (Gruppe III, 27.500 Euro, 1.200 m), der im Mittelpunkt der elf Leistungsprüfungen stand, trafen sich die Spitzen-Sprinter. Die von Erika Mäder in Krefeld trainierte vierjährige Stute K Club (3,9:1-Mitfavoritin) feierte in den Farben des Stalles Walzertraum ihren verdienten ersten Erfolg in einem Grupperennen.

Unter Martin Seidl stürmte die Zweitplatzierte der Silbernen Peitsche aus Baden-Baden, die zuletzt auch in Frankreich stark gelaufen war, auf den letzten Metern noch an Zargun vorbei, der nach einem offensiven Ritt lange wie der Sieger ausgehen hatte. Beim 30. Start gewann die Kodiac-Tochter ihr viertes Rennen und steigerte mit den hier verdienten 16.000 Euro ihre Gewinnsumme auf 83.384 Euro.

Jockey Martin Seidl in einem ersten Statement: „Ich freue mich sehr für Frau Mäder, die sich so viel Mühe mit ihren Pferden gibt. K Club ist eine Stute mit einem großen Herzen, die mehrfach Pech hatte. Heute lief alles perfekt für uns. Auf dem weichen Boden haben heute nicht viele Pferde von weiter hinten gewonnen. Ich habe sie mit viel Vertrauen geritten, und sie hat es mir zurückgegeben.“

Trainerin Erika Mäder fügte an: „K Club ist ein phänomenales Pferd. Ich bin sehr glücklich, dass sie zu uns kam. Ich habe immer von der Goldenen Peitsche in Baden-Baden geträumt. Das bedeutendste Sprintrennen in Deutschland würde ich gerne gewinnen. Ich hoffe, dass wir diesmal angreifen können. Die Stute ist eine Rakete.“

Zargun verkaufte sich als Zweiter von der Spitze aus glänzend. Schäng eroberte spät noch Platz drei gegen den kurz sehr gefährlich aussehenden Big Boots. Der Favorit Zerostress kam diesmal nie über Platz fünf hinaus.

Darboven-Sieg durch Sir Polski

Zum Start der Abendveranstaltung gab es einen Sieg von Derby-Sponsor Albert Darboven: Sein Dreijähriger Sir Polski (4:1) landete in einer 2.200 Meter-Prüfung unter Andrasch Starke seinen ersten Erfolg, der gegen Legal Rights und Nippon sehr sicher ausfiel. Der Sechste aus der Union hatte auf einen Start im Derby verzichtet und dürfte vor einer guten Karriere stehen. „Der Sieg war gut für seine Moral“, berichtete Trainergattin Natascha Grewe.

Rennerfahrung zahlt sich aus

Die Rennerfahrung zahlte sich für den Sea The Moon-Sohn Touch Moon (6,6:1) in der Zweijährigen-Prüfung über 1.200 Meter aus. Denn der von Bayarsaikhan Ganbat gerittene Hengst, der beim Einstand in Köln Vierter gewesen war, rettete einen knappen Vorsprung gegen den Favoriten Augustinus und Peaches, obwohl er etwas zur Seite weglief. „Er ist ein sehr cooler, ruhiger Typ. Wir steuern mit ihm Auktionsrennen an“, berichtete Trainer Sascha Smrczek über den Hengst aus der Zucht des Gestüts Auenquelle, der bei der BBAG-Auktion 17.000 Euro gekostet hatte.

Viererwett-Quote 17.153,3:1

Einmal war der Belgier Expediate in Hamburg gelaufen und hatte gewonnen. In einem 1.400 Meter-Ausgleich III wiederholte der von Christel Lenaers trainierte Riesenaußenseiter zur Quote von 28:1 seinen Treffer von damals. Mit Marco Casamento hielt er die ebenfalls kaum gewetteten Monte Cinq und Parion sowie Mercutio auf Distanz. Die Viererwette wurde nicht getroffen, die Dreierwette kletterte auf 17.153,3:1 Euro.

100. Sieg für Dominik Moser

Rennkommentator Marvin Schridde brachte es auf den Punkt: So etwas sieht man selten auf diesem Boden: Isaia, von Dominik Moser für das Gestüt Haus Ittlingen trainiert, dominierte eine 1.600 Meter-Prüfung nach Belieben gegen Molly Fantasy und La Hacienda. Jockey Wladimir Panov: „Das ist eine talentierte Stute. Wir hatten nur einen Sieg erwartet.“ Es war der 100. Trainer-Treffer für Dominik Moser.

Enorm unterschätzt hatten die Wetter die frische Mannheimer Siegerin Orihime (27,9:1) in einem 2.400 Meter-Ausgleich III. Doch mit Andre Best legte die dreijährige Stute aus dem Weilerswister Stall von Christian von der Recke vor Vancano, Amazing Star und Halima nach. Die Viererwette bezahlte 13.751,3:1 Euro.

Als Sechsjähriger beim zehnten Start zum ersten Erfolg – das war die Devise bei Solomeo (Niazi Ismail), der in einem 2.200 Meter-Rennen als 14,8:1-Außenseiter Royal Roxana und Connor schlug.

Im abschließenden 1.200 Meter-Ausgleich II erinnerte sich der neunjährige Ex-Klassesprinter Daring Match (8,2:1) an frühere Glanzzeiten und gewann für das Adelresort und Trainer Math Snackers mit Maike Riehl leicht gegen den Favoriten Braveheart und Rollicking. Power Jacks Reiter Leon Wolff verlor einen Bügel, führte lange mit Vorsprung, doch auf der Zielgeraden geriet er aus dem Sattel. Der Reiter war schnell wieder auf den Beinen.

Bereits am Vormittag hatte es drei Rennen gegeben, die auch nach Frankreich übertragen wurden. Die weite Reise hatte sich für Besitzertrainerin Scarlet Möller aus Hassloch gelohnt. Denn ihre Stute Raquelle (6:1) hatte im einleitenden 1.200 Meter-Handicap mit Michael Cadeddu gegen Ninara und Fabric die größten Reserven.

Mit deutlicher Steigerung wartete der von Dr. Andreas Bolte in Lengerich trainierte Like Me (8,3;1) in einem 2.200 Meter-Ausgleich IV auf. Nach einem optimalen Ritt von Maxim Pecheur wehrte der Fünfjährige bei seinem ersten Erfolg die vom letzten Platz kommende Shannen und den führenden Convincer knapp ab. „Es war Arbeit bis zum Schluss, da die Gegner kamen“, sagte Pecheur.

Unweit der Ostsee wird Wirbelsturm (5:1) im Dänschenburger Quartier von Anna Schleusner-Fruhriep vorbereitet, der mit Sibylle Vogt Start-Ziel gegen Kölner Kimberley und Dynamite Star immer wieder neu beschleunigte. „Er ist reifer geworden und hat immer zugelegt“, kommentierte die Reiterin.

Bereits jetzt herrscht Vorfreude auf das Highlight der Rennsaison 2020: Das IDEE 151. Deutsche Derby am Sonntag, 12. Juli 2020, dem mit 650.000 Euro dotierten Rennen des Jahres.