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Klasse-Jockey führt Durance zum Sieg in der Mehl-Mülhens-Trophy

Starke schon am Derby-Vortag mit Top-Treffer in Hamburg

Hamburg 6. Juli 2019

Deutschlands erfolgreichster noch aktiver Derby-Jockey meldete sich am Vortag zum Rennen des Jahres in Hamburg vor 5.000 Zuschauern wieder mit einem Top-Treffer zurück: Andrasch Starke, am Sonntag im IDEE 150. Deutschen Derby der Partner des Mitfavoriten Quest the Moon, triumphierte mit der von Peter Schiergen in Köln für das Gestüt Ebbesloh trainierten dreijährigen Stute Durance in der Mehl-Mülhens-Trophy (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.200 m).

Die zuletzt im BMW-Preis in Düsseldorf erfolgreiche Champs Elysees-Tochter überlief an der Außenseite mit einer beeindruckenden Speedleistung die gesamte Konkurrenz aus einer idealen Ausgangsposition von vierter Stelle aus und sicherte ihren Besitzern, der Familie von Schubert, den Siegpreis von 32.000 Euro. Es war bereits der vierte Treffer beim siebten Start für Durance, die als 4,1:1-Mitfavoritin angetreten war.

„Ich bin auf der Zielgeraden mit ihr ganz nach außen gegangen. Die Stute hat sehr stark angezogen. Ich bin sehr glücklich, dass es zum Sieg gereicht hat“, kommentierte Andrasch Starke.

Keine Nennung für den Klassiker

Eine Nennung für den klassischen Henkel – Preis der Diana am 4. August in Düsseldorf besitzt sie bisher nicht. „Damals war sie noch nicht bei mir in Training“, erklärte Peter Schiergen. „Wir haben ja noch Zeit bis dahin. Der Rennverlauf heute war ideal. Es passte alles, sie hatte ein ungestörtes Rennen.“ Einzige Möglichkeit, um am Stutenderby teilzunehmen, wäre eine Nachnennung.

Die Brümmerhoferin Anna Pivola war als Zweite die Stärkste im Trio von Champion Markus Klug. Sie packte nach einem Schwächemoment nochmals groß an, während Whispering Angel und Sharoka als Fünfte und Sechste keine Möglichkeit besaßen. „Solch einen Durchhänger unterwegs hatte Anna Pivola auch zuletzt, das war heute wieder eine gute Leistung. Whispering Angel wurde die Distanz vielleicht etwas zu weit. Mit Sharoka gehen wir wieder auf die Meile zurück, das war ein Versuch“, so der Coach.

Shining Pass schob sich innen noch auf Rang drei. „Alles prima“, brachte ihr Betreuer Andreas Wöhler diese Leistung auf den Punkt. Liberty London galoppierte hinter der auf der Geraden bald nachlassenden Pilotin Wildbeere lange an zweiter Stelle und steckte als Vierte nie auf. „Für das erste Mal in dieser Klasse war das tadellos. Der Sprung ist ja gewaltig gewesen“, versicherte Trainer Hans-Jürgen Gröschel. Wish you Well, die vor dem Rennen kurz ihren Reiter abgesetzt hatte, spielte keine Rolle.

Ricardo nicht zu stoppen

Ein Siegertyp durch und durch ist der von Dr. Andreas Bolte in Lengerich trainierte Ricardo (1,7:1), der einfach nicht zu stoppen ist. Start-Ziel diktierte der Favorit mit Rene Piechulek erneut das Geschehen in einem 2.400 Meter-Ausgleich II und hatte gegen Luciani und Quintarelli keine Probleme. Es war schon der siebte Sieg des mächtig verbesserten Wallachs.

Yes he can macht seinem Namen alle Ehre

Mit einem Top-Debüt wartete der dreijährige Hengst mit dem schönen Namen Yes he can (2,4:1) in einem 2.000 Meter-Rennen auf, der nach einigen Frankreich-Erfolgen für den ersten Deutschland-Sieg von Eckhard Sauren sorgte. Mit einem Kopf-Vorsprung wehrte der stark gewettete Le Havre-Sohn aus dem Kölner Stall von Henk Grewe mit Lukas Delozier den heranstürmenden Amazing Star ab, während Alario an der Spitze nicht weiterzog. „Er hatte schon sehr ordentlich gearbeitet, aber die Frage war, ob er direkt schon gewinnen würde“, sagte Trainergattin Natascha Grewe.

Nach Belgien in den Stall von Toon van den Troost ging der 900 Meter-Ausgleich III dank der 2,8:1-Favoritin Snoozy Sioux, die sich mit Filip Minarik für ihre sehr unglückliche Niederlage zuletzt in Dortmund entschädigte. In einem enorm packenden Endkampf rettete sich die Gaststute mit einer Nase gegen Boy Charlton und Charlie’s Dreamer (in totem Rennen Zweite) ins Ziel kämpfte. Auch Scenic River war als Vierter dichtauf, der Richterspruch belief sich auf Nase – totes Rennen – kurzer Kopf und Kopf.

Mit der Schweizerin Naomi Hellier auf dem in Neuss von Katja Gernreich vorbereiteten Magic Mission (8,9:1) setzte sich eine erfahrene Reiterin in einem Lauf der Fegentri-WM der Amateurreiterinnen (Ausgleich IV, 1.800 m) durch. Ihrem frühen Vorstoß war kein Gegner gewachsen, auch nicht Silver Silk und Stanley Daley, die die besten Platzgelder eroberten.

„Unser Bann ist gebrochen, nach 20 Jahren haben wir mit Lessing unser erstes Rennen in Hamburg gewonnen“, jubelte Mitbesitzer Sven Ociepka nach dem 1.600 Meter-Ausgleich III, den sein mächtig gesteigerter Wallach nach einem couragierten Ritt von Jozef Bojko noch sicher gegen den schon vorne enteilten Naqdy und Town Charter gewonnen hatte.

Helen Böhler mit Departing bei den Amazonen top

Deutlich aufgewertet worden war der jüngste Erfolg von Departing. Da war es keine Überraschung, dass der dreijährige Wallach des Stalles Weissenhof auch in einem 1.800 Meter-Ausgleich III-Amazonenreiten für Trainer Peter Schiergen und die junge Reiterin Helen Böhler zum Zuge kam. An der Spitze legte die 5,7:1-Chance gegen Spiritofedinburgh immer wieder entscheidend zu. Maison Bleu und Darienne du Pre komplettierten die Viererwette, die 1.568,9:1 Euro brachte.

Die beiden Dreijährigen machten den 2.200 Meter-Ausgleich III unter sich aus, wobei der von Hans-Jürgen Gröschel für den Stall Bergholz engagierten Narello (4:1) mit Marco Casamento (siebter Meetingstreffer) einen Tick besser ging als Monpti. Picks Flight schien lange mehr als Rang drei zu erreichen.

Meulen-Pferde Erster und Zweiter

Nach einer Flut von zweiten Plätzen durfte Besitzertrainer-Champion Lucien van der Meulen nach dem Ausgleich I (22.500 Euro, 1.400 m) endlich jubeln, denn der Holländer schaffte sogar einen Doppelerfolg. Allerdings triumphierte nicht der Favorit Bolt Phantom, sondern der an der Spitze schon kurz passierte My Mate (9:1), auf dem Andrasch Starke den Spieß gegen den Stallgefährten noch einmal umdrehte. „My Mate ist ein gutes Pferd, aber er braucht alles passend“, berichtete der „Dutch Master“. Mister Onxy war als Dritter ebenfalls dicht dabei.

Tränen der Freude sah man bei der Achimer Trainerin Martina Grünewald nach dem 1.800 Meter-Handicap, als ihre Stute Karibana (6,8:1) für den zweiten Meetingstreffer der Betreuerin gesorgt hatte. Flowerpower, Ovambo Princess und Gainsborough Hat vervollständigten die Viererwette, die 7.069,8 Euro brachte.

Im abschließenden 1.400 Meter-Rennen gab sich die 2:1-Favoritin Reine des Fleurs (B. Murzabayev) für Trainer Roland Dzubasz aus Hoppegarten und das Gestüt Auenquelle gegen die im Mitbesitz von Klaus Allofs stehende Gemma Blue und Ninana keine Blöße.

Hochspannung vor dem Rennen des Jahres

Bereits jetzt herrscht Hochspannung in Hamburg, denn am Sonntag, 7.Juli steht zum Abschluss des Meetings das bedeutendste Galopprennen des Jahres 2019 auf dem Programm: Im IDEE 150. Deutschen Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) geht es um 650.000 Euro an Rennpreisen und viel Renommee in der German Racing Champions League!