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Außenseiter Mojano vor 8.000 Zuschauern triumphiert zur Quote von 22,3:1

Riesen-Überraschung beim Neubeginn in Halle

Halle 31. Oktober 2019

Große Freude bei allen Fans des deutschen Galopprennsports: Am Reformationstag (Donnerstag) fanden nach sechs Jahren Pause, bedingt durch immense Hochwasserschäden, wieder die ersten Galopprennen in Halle an der Saale statt. Ausgezeichneter Besuch (8.000 Zuschauer) herrschte beim „Comeback“ auf den Passendorfer Wiesen, und das Publikum erlebte im Hauptrennen eine Riesen-Überraschung.

Denn der von Stefan Richter in Dresden für Karin Brieskorn trainierte Mojano gewann mit Bayarsaikhan Ganbat als 22,3:1-Außenseiter den Großen Preis des Gestüts Röttgen – BBAG Auktionsrennen Halle (37.000 Euro, 2.200 m). Erst bei seinem jüngsten Start Ende September hatte der einst für nur 4.500 Euro bei der BBAG-Auktion erworbene Denon-Sohn sein erstes Rennen gewonnen, er war aber stets höher eingeschätzt worden, lief sogar im Derby, in dem er als Dreizehnter aber ohne Chance war.

Mit riesigem Speed schaffte Mojano diesen mit 19.000 Euro honorierten Zahltag, von vierter Position aus überrollte er regelrecht seine Konkurrenten, die der Mitfavorit Amiro (entwickelte ebenfalls große Reserven) anführte. Lange sprach alles für einen Erfolg von Freedom Rising, die mit vielen Längen Vorsprung die Zielgerade erreichte, doch brach die Stute im Einlauf deutlich nach außen weg und geriet völlig aus dem Schwung. Immerhin rettete sie noch Platz drei vor Wachmann, während die Favoritin La Pradera von weiter hinten lediglich auf Rang fünf vorstieß.

Tag der Besitzergemeinschaften

Immens war der Jubel nach einem 1.750 Meter-Rennen, denn besser konnte der Einstand von Newton für die Besitzergemeinschaft des Galoppklubs Leipzig nicht sein: Der gerade für 12.000 Euro bei der BBAG-Herbstauktion erworbene Wallach ging als 2,4:1-Favorit mit Lukas Delozier von der Spitze aus für Trainerin Claudia Barsig aus Dresden gegen Alma Mater und Whisky Train spazieren.

Und noch eine Besitzergemeinschaft durfte jubeln: In einem 1.500 Meter-Ausgleich III legte die für den GaloppClub Hoppegarten angetretene Sunnylea (4,1:1) für Trainer Uwe Stech mit Jockey Filip Minarik nach dem Leipziger Erfolg gleich noch einen Punkt nach. Diesmal ging es gegen Dapriva und Vatenko noch leichter als zuletzt. Kurios: Genau an diesem Tag lief der Pachtvertrag der Hoppegartener für Sunnylea aus. Nun gab es ein Happy End!

Free Lips macht sich frei

Im dichten Nebel gingen zu Beginn die Zweijährigen über 1.500 Meter auf die Reise. Hier zeichnete sich der Amaron-Sohn Free Lips (5,1:1) mit Rene Piechulek aus dem Formstall der Hoppegartener Trainerin Eva Fabianova mit gewaltigem Speed gegen den Außenseiter Rainboy, der sich glänzend einführte, sowie den Favoriten Chagal aus.

Das Team Eva Fabianova/Rene Piechulek kam in einer 1.750 Meter-Konkurrenz gleich zu einem weiteren Treffer, denn die schon in weitaus besseren Rennen für das Gestüt Erftmühle angetretene 1,8:1-Favoritin Reaction war auch von Novika und La Aluna nie zu beeindrucken.

Piechulek in Überform

Jockey Rene Piechulek agierte ohnehin in Überform, denn er schaffte in einem 1.350 Meter-Ausgleich III auf dem von Marco Angermann in Leipzig für den Stall Sonnenschein trainierten Mister Bean schon seinen dritten Tagestreffer. Mit enormer Endgeschwindigkeit bekam die 6,8:1-Chance noch den mit Vorsprung führenden Sir Theodore und Zauberlady zu fassen.

Perfekt vorgetragen

Perfekter Vortrag auf Perfect Pitch – so kann man den Ritt von Maxim Pecheur auf der von Bohumil Nedorostek in Hannover für Sabine Goldberg betreuten Stute umschreiben, denn erst Mitte der Zielgeraden trat der Zweite der aktuellen Jockey-Statistik mit der gerade in Baden-Baden erfolgreichen Campanologist-Tochter entscheidend auf den Plan. Dann wehrte er auch den zäh angreifen Oscar sowie Wellenreiter sicher ab, während die Favoritin Mondaine an der Spitze abbaute und nur Vierte wurde. Mit dem 94. Siegritt verkürzte Pecheur auf vier Punkte gegenüber dem führenden Bauyrzhan Murzabayev.

Die junge Lilli-Marie Engels servierte dem von Guido Scholze aus Dresden engagierten Veteran Sha Gino (7,1:1) zum Abschluss in einem 1.750 Meter-Ausgleich IV einen optimalen Rennverlauf und wehrte Big Panther sowie Osumi sehr sicher ab.