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Mit Flamingo Girl im Henkel-Stutenpreis in Düsseldorf vorne

Das Erfolgsteam Starke/Grewe siegt weiter

Düsseldorf 16. Mai 2020

Dreijährige Spitzenstuten standen beim Saisonauftakt am Samstag, 16. Mai 2020, auf der Galopprennbahn in Düsseldorf im Mittelpunkt der insgesamt elf Leistungsprüfungen. Das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept war die Grundlage der Veranstaltung, bei der Zuschauer nicht zugelassen waren. Der Wettumsatz belief sich auf 310.866,81 Euro. Davon wurden 276.883,96 Euro im In- und 33.982,85 Euro im Ausland erzielt.

Jan Pommer, Geschäftsführer von Deutscher Galopp: „Dem Vorstandsteam um Präsident Peter-Michael Endres mit Geschäftsführerin Andrea Höngesberg gebührt unser großer Dank. Der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein hat mit Detailliebe und großem Engagement die heutigen Leistungsprüfungen möglich gemacht. Das freut uns sehr, und dafür sind wir als Deutscher Galopp dankbar. Denn auch wenn es nun bereits der sechste Tag mit Rennen seit Wiederaufnahme war: Von der professionellen Routine des Normalbetriebs sind wir noch weit entfernt.“

Im Hauptrennen, dem Henkel-Stutenpreis (Listenrennen, 12.500 Euro, 1.600 m), ging der Erfolgszug des Kölner Trainers Henk Grewe und von Jockey Andrasch Starke weiter. Die von Grewe vorbereitete 2,9:1-Favoritin Flamingo Girl gewann für Besitzer Stefan Hahne in eindrucksvoller Manier diese Prüfung. Vom letzten Platz im fünfköpfigen Feld lief die beim fünften Start zum zweiten Mal siegreiche Lady leicht an Paloma Ohe sowie an La La Land vorbei, die als Dritte das Top-Ergebnis für Henk Grewe komplettierte. Die unterwegs führende Lips Eagle musste am Ende passen und wurde Vierte vor der unter den Erwartungen bleibenden Sidona.

Flamingo Girl besitzt keine Nennung für die German 1.000 Guineas und peilt stattdessen den Henkel – Preis der Diana auf dieser Rennbahn an. Henk Grewe in einem ersten Statement: „Sie ist normalerweise ein Pferd für weitere Wege, hat aber heute trotzdem über 1.600 Meter gewonnen. Wahrscheinlich gehen wir nun in das Diana-Trial in zwei Wochen in Hoppegarten.“

Jockey Andrasch Starke sagte: „Sie braucht Tempo und muss im Rennen abschalten. Wir gingen an letzter Stelle und mussten Anschluss halten. Flamingo Girl hat großartig beschleunigt und war noch leichte Siegerin. Sie hat enorm viel Herz und Klasse.“

Favoritin gewinnt das Hein Bollow-Memorial

Noch mehrfach standen die dreijährigen Pferde im Blickpunkt. In der einleitenden Prüfung für Stuten über 2.100 Meter, dem Hein Bollow-Memorial, gab sich die 2:1-Favoritin Sister Lulu keine Blöße. Mit Martin Seidl rettete die Jukebox Jury-Tochter aus dem Quartier von Markus Klug in den Farben des Stalles Simply Red einen knappen Vorteil vor Elle Memory über die Ziellinie. Airhorse One machte als Dritte die gute Ausbeute für den Köln-Heumarer Trainer perfekt. „Die schnelle Bahn kam meiner Stute entgegen, sie hat sicher gewonnen“, versicherte Jockey Martin Seidl. Sister Lulu besitzt u.a. Engagements im Diana-Trial in Berlin-Hoppegarten und im Henkel – Preis der Diana in Düsseldorf.

Viel Eindruck machte auch der Erfolg von Stall Raffelbergs Lancade (3,4:1) in einer 1.700 Meter-Prüfung. Leicht machte sich die von Yasmin Almenräder in Mülheim trainierte Areion-Tochter mit Adrie de Vries als 3,4:1-Mitfavoritin von Phuket Paradise und Hamaron frei. Der 17.000 Euro-BBAG-Auktionskauf aus der Zucht des Gestüts Fährhof kommt für etliche Auktionsrennen in Frage. „Der Jockey wusste, was er in der Hand hatte. Wir waren nur skeptisch wegen der Distanz, aber die Stute hat alles perfekt gemacht“, kommentierte die Trainerin.

Tiramisu mit großem Endspurt

Nicht weniger überzeugend war der erste Erfolg von Stall Ritterbuschs Tiramisu (4,8:1) in einem 1.500 Meter-Rennen. Unter Filip Minarik entschied ihre Endgeschwindigkeit noch klar die Parte gegen Achat und Zucesso. „Filip hat das toll vorgetragen. Auf den letzten hundert Metern ist sie leicht vorbeigezogen. Ich bin sehr zufrieden“, schilderte Trainer Andreas Suborics über den 8.500 Euro-Auktionskauf. Auch die Amaron-Tochter gilt als Kandidatin für Auktionsrennen.

Die Erfolgsserie des Mannheimer Trainers Marco Klein und seines Stalljockeys Tommaso Scardino reißt nicht ab – nach den beiden Siegen am Freitag in München sicherte sich Flight To Hongkong für den Stall Baden-Pfalz mit großem Endspurt einen 2.200 Meter-Ausgleich III. „Er mag aus der Reserve kommen. Das hat bestens geklappt“, verriet Scardino nach dem knappen Treffer gegen Max’s Spirit und Ajmany. Mit 21,6:1 war die Siegquote sehr lukrativ.

Beim siebten Start der erste Sieg – der von Christian von der Recke in Weilerswist betreute Capitan (3,3:1) erfüllte in einem Ausgleich IV über 2.200 Meter die hohen Erwartungen und hielt unter Andrasch Starke den Vorteil gegen den großen Außenseiter Parmenter sowie Conistone fest.

Amazonen-Treffer durch Engels, Riehl und van den Troost

Beinahe hätte die Erfolgskombination Starke/Recke auch den 1.400 Meter-Ausgleich III gewonnen, doch genau im Ziel wurde Showdance Kid noch von dem 12,3:1-Außenseiter Macan unter Lilli-Marie Engels minimal verdrängt. Albert Kästner betreut den Wallach in Warendorf. Auch Daring Lion wurde als Dritter noch sehr schnell.

Schon weit vor dem Ziel stand der zweite Saisonerfolg von Galoppclub Wambels Star Gipsy fest. Amazone Maike Riehl dominierte mit dem von Jean-Pierre Carvalho aus Mülheim entsandten Wallach in einem 1.400 Meter-Handicap Start-Ziel gegen Simsong und Magic Mission. Hier kam Lilli-Marie Engels aus dem Sattel von Monte Cinq. Nach erster Diagnose besteht der Verdacht auf einen Ellbogenbruch.

Bis zum neunten Rennen dauerte es, ehe Championjockey Bauyrzhan Murzabayev sich auszeichnen konnte. In einer 1.600 Meter-Konkurrenz gab der von Andreas Wöhler in Spexard für UNIA Racing trainierte 2,7:1-Co-Favorit noch No Waltz und Best Spirit das Nachsehen.

Auch im hohen Alter sind Rennpferde noch erfolgreich. Das bewahrheitete sich in einem Ausgleich IV über 1.700 Meter, denn Newton Lodge (9:1) aus dem Verler Stall von Vera Henkenjohann feierte trotz Höchstgewichts als Elfjähriger beim 96. Start seinen 13. Sieg. Matilda Bay und Aufsteiger folgten auf Rang zwei und drei.

Parlan baut seine Serie aus

Acht Siege bei neun Starts, der fünfte Treffer bei ebensovielen Auftritten in Düsseldorf – das ist nach dem abschließenden 2.100 Meter-Rennen die Bilanz von Stall Grafenbergs Parlan. Marco Casamento schaffte auf dem von Waldemar Hickst in Köln vorbereiteten Seriensieger zur Quote von 2,4:1 noch die Wende gegen Moonlight Man. So Chivalry lief als Dritter zuletzt an Lord Leoso vorbei. Parlans Besitzer Albrecht Woeste erläuterte: „Er ist sehr sorgfältig aufgebaut worden. Wenn der Trainer Mut hat, versuchen wir es nächste Woche in einem Grupperennen in Baden-Baden. Das wäre die Krönung.“