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Der Favorit triumphiert im Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden

Namos bleibt der beste Flieger

Dresden 13. Juni 2020

Zum zweiten Mal wurde auf der Galopprennbahn in Dresden mit dem Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden ein Gruppe-Rennen ausgetragen, das durch Namos (Wladimir Panov) in den Hannoverschen Stall von Dominik Moser wanderte. Elf Leistungsprüfungen gingen über die Bühne. Das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept lag der Veranstaltung zugrunde, die ohne Zuschauer auf der Rennbahn stattfand (Besitzer waren zugelassen). Der Umsatz belief sich auf 328.385,87 Euro (288.401,15 Euro kamen aus dem Inland, 39.984,72 Euro aus dem Ausland).

Namos war als frischer Sieger der Iffezheimer Silbernen Peitsche nach Dresden gereist und notierte hier als 2,2-Favorit. Dieser Rolle wurde der für den Stall Namaskar von Petra Stucke aus Berlin laufende Hengst in diesem Gruppe III-Examen (27.500 Euro) gerecht, obwohl nach 1.400 Metern auch das Glück eine Rolle spielte. Mitte der Geraden setzte sich der von Bauyrzhan Murzabayev gerittene Zerostress an die Spitze. Doch im weiteren Verlauf brach der Schützling von Andreas Wöhler etwas nach außen weg, was erheblichen Schwung und am Ende wohl auch den Sieg kostete. Derweil kam Wladimir Panov mit Namos an die Seite von Zerostress und konnte sich kurz vor dem Ziel an die Spitze setzen. Beide Pferde trennte nach einem überaus spannenden Finale am Ende lediglich ein Kopf Abstand.

Mit dem späten Schwung zum Sieg

„Wir waren im Vorfeld gar nicht so positiv gestimmt, weil sich Namos auf einem Rechtskurs nicht wohl fühlt, was wir im Training schon beobachtet hatten. Eine gerade Bahn wäre für ihn besser gewesen“, sagte Wladimir Panov nach dem Sieg und führte weiter aus: „Er hatte im Bogen tatsächlich Probleme, deshalb dauerte es auch eine Weile, ehe er den richtigen Schwung fand. Ich glaube nicht, dass wir gewonnen hätten, wenn Zerostress auf seiner Spur geblieben wäre.“ Eine Länge hinter dem vorderen Duo belegte Ninario (Alexander Peitsch), den Waldemar Hickst in Köln betreut, den dritten Rang, dem Zargun (Clément Lecoeuvre) als Vierter mit einer weiteren halben Länge Rückstand folgte.

Kellahen mit weiterer Steigerung

In einem der drei Rennen für Dreijährige waren auch Sieger zugelassen. Dort gewann der von Sarka Schütz betreute Kellahen nach seinen beiden Hoppegartener Treffern trotz des hohen Gewichts von 61 Kilo erneut locker mit dreieinviertel Längen Vorteil. „Dieses Pferd hat sich von Rennen zu Rennen gesteigert und sich auch heute wieder verbessert vorgestellt. Kellahen stiefelte den Gegnern davon, und ich glaube, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist“, meinte Andre Best. Bei Sarka Schütz läuft es derzeit wie am Schnürchen: „Die Form ist fast schon unheimlich, aber ich wusste schon vor Beginn der Saison, dass wir gute Pferde im Stall haben. Man benötigt trotzdem Glück und gutes Personal. Teamwork macht den Erfolg aus.“ Kellahen galt bei einer Siegquote von 2,7:1 als zweiter Favorit. Noch mehr Beachtung fand Koffi Star (Carlos Henrique) am Toto, der Dritter wurde. Zwischen beide schob sich der 20,4:1-Außenseiter Sky Emperor mit Bauyrzhan Murzabayev im Sattel.

Sindra und Russian Souffle verlassen die Sieglosenklasse

Die beiden anderen Dreijährigen-Rennen waren den Sieglosen vorbehalten. Diese Klasse hatte einleitend die von Toni Potters trainierte Sindra in sehenswerter Manier verlassen. Die Stute zeigte sich unter Michael Cadeddu stark gesteigert und siegte hochüberlegen zur Quote von 3,9:1 mit neun Längen Vorteil.

„Sie ist gut, aber noch ungeschliffen“, meinte Bauyrzhan Murzabayev nach dem Erfolg der noch sehr unreif wirkenden Russian Souffle, die für Trainer Andreas Wöhler als 1,7:1-Favoritin nicht zu schlagen war. Ob Pläne für das Derby oder für die Diana Realität werden, bleibt erst einmal abzuwarten.

200. Trainersieg für Stefan Richter

Das erste der beiden besten Handicaps wanderte durch Karlamaria in den Stall von Stefan Richter, der damit den 200. Sieger seiner Laufbahn sattelte. „Ich zähle nicht mit und habe erst hier erfahren, dass es mein 200. Sieg ist. Aber natürlich freue ich mich, und jetzt geht es einfach normal weiter“, hielt sich Stefan Richter bei seinem Statement zurück. Spätestens in der Geraden wurde man auf die siegreiche Stute aufmerksam, die sich immer besser in Szene setzte, um am Ende mit eineinviertel Längen gegen den schnell endenden Semper Fidelis (Jozef Bojko) und Princess Kahena (Andre Best) gewann. Jockey Martin Seidl: „Karlamaria lief schon beim letzten Start als Fünfte sehr gut. Heute war der Rennverlauf für sie wesentlich günstiger, denn sie hatte immer freie Bahn.“ Auf Sieg zahlte Karlamaria 5,4:1.

Den anderen Ausgleich III sicherte sich Mister Bean, den der Leipziger Trainer Marco Angermann betreut. „Wenn man gewinnt, dann war immer alles optimal“, meinte Michael Cadeddu kurz und knapp. Am Toto galt Mister Bean als 12,1:1-Außenseiter.

Viererwette nicht getroffen

Vier Prüfungen waren den Ausgleich IV-Pferden vorbehalten. Whisky Train (Martin Laube) aus dem Quartier von Marco Angermann hieß der erste Gewinner zu einer Quote von 4,6:1. Während eines kurzen Regenschauers siegte mit Parion (Maxim Pecheur) einer der drei Kandidaten von Trainer Frank Fuhrmann zur Quote von 29,4:1. Das Vordertreffen vervollständigten Sha Gino (Sonja Daroszewski), Highly Favoured (Michael Cadeddu) und Rateel (Jozef Bojko). Hier wurde die Viererwette nicht getroffen Der kommende Jackpot beläuft sich auf 10.199,21 Euro.

Erster Erfolg für Silken Mary

Die Sieglosen-Klasse bei den Älteren konnte Silken Mary verlassen. Trainerin Frederike Schloms musste nicht lange zittern, denn spätestens 300 Meter vor dem Ziel stand ihre Stute bereits als Siegerin fest. Die im Vorfeld eher skeptische Reiterin Sibylle Vogt dominierte mit der 1,8:1-Favoritin zeitig das Geschehen.

Maxim Pecheur gewann mit der vom von Claudia Barsig für Marlene Haller vor Ort trainierten So Super (4,7:1) dank einer sehenswerten Speedleistung auch ein 2.100 Meter-Handicap knapp gegen Malinga und Kaisertaler.

Im abschließenden Ausgleich IV über 2.100 Meter überraschte Daniel Paulicks Maranero zur Quote von 20,1. Mit Wladimir Panov schob sich der bislang noch wenig aufgefallene Außenseiter noch minimal an der Favoritin Una Francesca und Grigri De Lancray vorbei.