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Mit Brian Ryan überraschender Sieger im Großen Preis der Landeshauptstadt

Pecheur-Power im ersten Dresdener Grupperennen

Dresden 16. Juni 2019

Deutschlands aktuell führender Jockey Maxim Pecheur (28) war auch im ersten Grupperennen in der Geschichte der Galopprennbahn in Dresden auf der Überholspur: Mit dem von Andrea Marcialis in Chantilly/Frankreich für die Deutsche Janina Bürger trainierten Brian Ryan (13,7:1-Außenseiter) triumphierte Pecheur am Sonntag völlig überraschend im Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.400 m).

Die Jockeyship Pecheurs, der bei den ersten beiden Rennen der Veranstaltung noch gefehlt hatte, da er im Stau festgesteckt hatte, entschied diese hochkarätige Prüfung. Denn auf dem für 5.500 Euro nachgenannten vierjährigen Wallach, der bis vor kurzem noch Verkaufsrennen bestritten hatte und nun beim ersten Versuch in einem Grupperennen seinen sechsten Saisontreffer markierte, praktizierte er eine ganz besondere Taktik: Aus der beantragten Außenbox beorderte er Brian Ryan sofort mit Vehemenz an die Spitze und gab diese trotz der permanenten Angriffe des am Toto ebenfalls kaum beachteten Waldpfad nicht mehr ab.

In einer spannenden Partie kämpfte Brian Ryan bravourös und hatte am Ende einen knappen, aber sicheren Hals-Vorsprung bei seinem insgesamt siebten und mit Abstand wichtigsten Karrieretreffer, der mit 32.000 Euro Preisgeld honoriert war.

Maxim Pecheur erklärte: „Es war der Plan, an der Spitze zu gehen. Auf der Zielgeraden schien mein Pferd schon geschlagen, aber er kämpfte immer wieder zurück und besitzt ein Riesenherz."

Patrick Börnicke, Lebensgefährte von Besitzerin Janina Bürger und Racing Manager von Brian Ryan, erklärte in einem ersten Statement: „Der Trainer hatte nicht mit solch einem Erfolg gerechnet. Aber das Pferd hatte sich von einem Start zum anderen stark verbessert. Ich denke, dass er auch noch andere gute Aufgaben in Angriff nehmen kann.“

Waldpfad mit tollem Saisoneinstand

Der Brümmerhofer Waldpfad schien kurz sogar gewinnen zu können, er lief bei seinem Einstand in die Saison 2019 als Zweiter glänzend, zumal er als Einziger in der Nähe des Siegers blieb. Die deutlich favorisierte Stute Broderie, im Besitz des Godolphin-Stalles von Scheich Mohammed (Herrscher von Dubai), konnte aus idealer Lage nicht beschleunigen und wurde Dritte vor der über sich hinauswachsenden Lokalmatadorin Coppelia auf Rang vier und Cherry Lady, die nicht durchzog. Yuman besaß ebensowenig Möglichkeiten wie Zargun und der Mitfavorit Revelstoke, der innen nie zwingend wirkte und den achten und letzten Platz belegte.

Begonnen hatte der Top-Renntag mit einem Erfolg des Lokalmatadoren Flying Flamingo (2,5:1). Der von Claudia Barsig vor Ort für Marlene Haller trainierte Wallach feierte in einem 2.000 Meter-Handicap beim zehnten Start seinen ersten Sieg. Start-Ziel ließ Michael Cadeddu, der für den im Stau steckenden Maxim Pecheur eingesprungen war, vor Napston und Fiscoli nichts anbrennen.

Stall Zaster nennt sich die engagierte Besitzergemeinschaft des dreijährigen Wallachs Kliff, den Roland Dzubasz in Hoppegarten vorbereitet. Und in einem 1.900 Meter-Rennen gab es 3.000 Euro Siegbörse dank des Start-Ziel nie zu gefährdenden Kliff (2,4:1), der mit Bauyrzhan Murzabayev Golden Princess und Semper Fidelis locker in Schach hielt. Diverse Auktionsrennen könnten auf seinem Plan stehen.

Dresdener Dreierwette

Drei Dresdener Pferde in einem begeisternden Endkampf: In einem 1.900 Meter-Ausgleich III eroberte Adao (7,9:1) nach einem punktgenauen Timing von Martin Seidl noch einen minimalen Vorteil gegen Cash the Cheque (beide Pferde kommen aus dem Quartier von Stefan Richter) und Diamond Queen.

Seine großartige Form krönte Frank Fuhrmanns Casinomaster (3,4:1) in einem 1.400 Meter-Handicap. Der von Marco Casamento gerittene Wallach kam gegen die ebenfalls von Frank Fuhrmann trainierte Brown Beauty und Litonya knapp hin.

Für eine große Überraschung sorgte der slowakische Gast Wirrwarr (17,5:1) mit Jiri Palik in einem 1.500 Meter-Rennen vor Wayfaring Stranger und Gemma Blue, die im Mitbesitz von Klaus Allofs steht.

Die große Stallform von Trainer Hans-Jürgen Gröschel hielt auch in einem 1.500 Meter-Ausgleich III, den sich Imandra (7,2:1) mit Marco Casamento nach Kampf gegen Puramente aus Österreich und Irish Dickens sicherte.

Im abschließenden Ausgleich IV über 2.000 Meter feierte auch Jockey Bauyrzhan Murzabayev seinen obligatorischen zweiten Tagestreffer, als er Roland Dzubasz‘ Mademoiselle (5,4:1) auf den allerletzten Drücker noch an Osumi und Waikiki vorbeibrachte und auch dem Hoppegartener Trainer ein Doppel bescherte.

Wertvoller Sieg für Red Mountain in Chantilly

Einen besonders wertvollen deutschen Sieg gab es am Sonntag in Chantilly: Der von Hans Blume in Krefeld trainierte Red Mountain (21,9:1-Außenseiter) gewann mit Amazone Coralie Pacaut ein mit 70.000 Euro dotiertes Handicap über 2.000 Meter für Besitzer Christoph Holschbach. Stolze 35.000 Euro betrug das Preisgeld.