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Godolphin-Zweierwette im 87. Kronimus Oettingen Rennen durch Dark Vision vor Half Light

Totaler Scheich-Triumph im Meilen-Event in Baden-Baden

Baden-Baden 11. September 2020

Klasse-Meiler gaben sich am Freitag, dem dritten Tag der Großen Woche, auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim die Ehre. Einen totalen Erfolg des Stalles Godolphin von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed gab es im 87. Kronimus Oettingen-Rennen (Gruppe II, 35.000 Euro, 1.600 m), dem Top-Ereignis der zehn Leistungsprüfungen. Denn die beiden Erstplatzierten Dark Vision und Half Light trugen die Farben der weltweit agierenden „blauen Erfolgsflotte“.

Lange sprach vieles für einen Erfolg der Favoritin Half Light aus Frankreich, die sich an dem groß kämpfenden Rubaiyat (Galopper des Jahres 2019) und Runnymede an der Außenseite vorbeigekämpft hatte. Doch dann passierte etwas, das man kaum noch für möglich gehalten hatte. Vom letzten Platz im achtköpfigen Feld (Ninario war zum Nichtstarter erklärt worden) stürmte der vierjährige Dark Vision (4,2:1) noch mit dem knappsten möglichen Vorsprung, einer Nase, an der Stute vorbei. Jockey-Altmeister Francis Norton (50), der hier 2007 mit Banknote die Badener Meile gewonnen hatte, holte mit dem von Mark Johnston, dem Trainer mit den meisten Siegen in England, vorbereiteten Dream Ahead-Sohn tatsächlich noch die Siegbörse von 20.000 Euro auf die Insel.

Der sechste Erfolg beim 21. Start von Dark Vision, der unter anderem in Ascot ein großes Handicap für sich entschieden hatte, sorgte dafür, dass er seine Gewinnsumme auf stolze 269.591 Euro steigerte. „William Buick hat mir wichtige Informationen über das Pferd gegeben. Ich sollte Dark Vision in Ruhe lassen. Zum Schluss hat er super angezogen und auf den letzten 150 Metern mächtigen Speed entwickelt“, berichtete Francis Norton.

Half Light ging als Zweite nicht schlechter als der Sieger und hatte eigentlich überall gewonnen, nur nicht im Ziel. „Ich habe mit ihr lange gewartet, am Ende haben nur wenige Meter zum Sieg gefehlt“, bedauerte ihr Jockey Soufiane Saadi. Rubaiyat mischte als Dritter nach der Pause groß mit. „Ich bin sehr happy und denke, dass das seine beste Form bisher überhaupt war“, sagte Racing Manager Holger Faust.

Runnymede schien lange mehr als Platz vier zu erreichen, aber er war ebenfalls dichtauf. „Er hat sogar um den Sieg mitgekämpft. Wir sind sehr happy. Vielleicht versuchen wir es am nächsten Sonntag in einem Gruppe III-Rennen in Italien direkt wieder“, ließ Racing Manager Harald Schneider durchblicken. No Limit Credit folgte als Fünfte schon mit Abstand, der stark beachtete Thorin fand nie in die Entscheidung. Die anfangs tonangebenden Sanora und Los Campanos fielen aus der Partie.

Sweet Author ohne Probleme

Auch eine Pause seit Juni hinderte den Dreijährigen Sweet Author (4,7:1) aus dem Mülheimer Stall von Yasmin Almenräder nicht am ersten Karrieretreffer in der einleitenden 2.400 Meter-Prüfung. Locker hatte der Authorized-Sohn unter Adrie de Vries den lange dagegenhaltenden Novizen Sword Lord und den Favoriten Lascalo, einen rechten Bruder von 2019er-Derbysieger Laccario, im Griff. „Er wurde immer wieder zurückgeworfen und hatte viel Pech“, erklärte Yasmin Almenräder über den Sieger, einen 70.000 Euro-BBAG-Kauf, der für verschiedene Auktionsrennen startberechtigt ist.

Bis zum zweiten Rennen am dritten Meetingstag musste Championjockey Bauyrzhan Murzabayev auf seinen ersten Erfolg bei der Großen Woche warten, doch mit der 2:1-Favoritin Luella aus dem Stall von Hans-Jürgen Gröschel ließ er Byteria und Auenzenzi in einer 1.600 Meter-Prüfung klar hinter sich.

Dreier- und Viererwette nicht getroffen

Vier Pferde hatte Trainer Frank Fuhrmann in einem Lauf zur Sport-Welt Amateur-Trophy (Ausgleich IV, 1.400 m) aufgeboten, und mit dem bei einer sehr günstigen Marke stehenden Rateel stellte er auch den Sieger. Janina Boysen, die in vier Tagen ihren 33. Geburtstag feiert, rettete mit der 8,2:1-Chance einen minimalen Vorsprung auf die Riesenaußenseiterin Think Twice sowie Stanley Daley und Ice Club. Die beiden Erstplatzierten kamen aus Magdeburg. Die Dreier- und Viererwette wurde nicht getroffen.

Schon beim Frühjahrs-Meeting hatte Griffone (8,8:1) hier einen Überraschungstreffer gelandet. Nun feierte der von John David Hillis in München vorbereitete Wallach in einem 1.800 Meter-Ausgleich III seinen dritten Saisontreffer. Start-Ziel bekam der Wallach von Eduardo Pedroza gegen Lovely Dream und All My Love alles bestens eingeteilt.

In eine glänzende Form hat sich Stall Salzburgs Soho (3,6:1) gelaufen. Sarah Steinbergs Schützling stand in einem 2.400 Meter-Ausgleich III unter Rene Piechulek früh als leichter Sieger über Analeon und Adao fest. „Es ging erstaunlicherweise relativ locker, aber wir hatten auch ein Super-Rennen“, erklärte der Erfolgsreiter.

Bis zum 22. Start hatte es trotz vieler guter Formen und einer Gewinnsumme von über 30.000 Euro bis zum ersten Erfolg von Stall Ad Episas Best Spirit (4:1) gedauert, doch diesmal bekam der von Clement Lecoeuvre gerittene Wallach aus dem Quartier von Andreas Suborics in einem 1.200 Meter-Rennen alles bequem geregelt. Treasure Quest sah lange wie der Sieger aus, hielt aber Platz zwei vor Jungle Spirit.

In einem packenden Finale klang ein 2.000 Meter-Handicap aus: Hier schaffte der von Sarah Weis in Köln für den Stall Puritan aufgebotene Wikileaks hauchdünn den dritten Saisonerfolg gegen Wild Gypsy Boy, Ossiline und Shadow Star. Eine Quote von 15,4:1 auf einen Sieg von Andrasch Starke zahlt der Toto selten. Die Viererwette wurde erneut nicht getroffen.

Prächtig entwickelt hat sich Capricorn Studs French Conte (2,6:1), denn der von Erika Mäder aus Krefeld entsandte Dreijährige überspurtete beim dritten Karrieresieg mit Martin Seidl im 1.400 Meter-Ausgleich III noch klar die von Saxone und Lagune angeführte Konkurrenz.

Trainer Hans-Jürgen Gröschel und Jockey Bauyrzhan Murzabayev vollendeten im abschließenden 1.800 Meter-Rennen noch ein Doppel – der Favorit Adaris (1,9:1) dominierte gegen Kingdom of Heaven und All About Me. Der Wettumsatz belief sich auf 354.169,31 Euro.