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Gröschels Itobo setzt seinen Siegeszug fort

Top-Form des Altmeisters hält auch an der Ostsee

Bad Doberan 5. August 2017

Atemberaubendes Finale im Höhepunkt des Ostseemeetings von Bad Doberan am Eröffnungs-Samstag: Im IDEE Kaffee Großer Ostseepreis (Ausgleich I, 22.500 Euro, 1.900 m) setzte sich nach einem packenden Endkampf der 47:10-Mitfavorit Itobo durch, der erstmals für den Stall Totti in diesem Top-Handicap angetreten war. Der italienische Nachwuchsreiter bewies auf dem von Hans-Jürgen Gröschel trainierten Wallach Nerven wie Drahtseile.

Denn erst als sich eigentlich schon das Gros der vielen Besucher auf Deutschlands ältester Galopprennbahn auf einen Start-Ziel-Sieg von Doinyo eingestellt hatte, da stürmte er mit dem Areion-Sohn von weit hinten noch heran und mit einem Hals an dem Konkurrenten vorbei. Was für eine starke Steigerung von Itobo, der nicht nur seinen dritten Saisonsieg markierte, sondern beim erst 13. Start seiner Laufbahn schon zum sechsten Mal den Konkurrenten keine Chance ließ. Doinyo lief von vorne ausgezeichnet, auch Samurai als Dritter verteidigte seine gute Position bis zum Schluss, während der Favorit Fair Trade vom letzten Platz nie gefährlich wirkte. Die Form von Hans-Jürgen Gröschel, der erst vor sechs Tagen mit Iquitos den zur German Racing Champions League zählenden Großen Dallmayr-Preis in München gewann, ist kaum mehr zu überbieten. Denn auch im Rahmenprogramm trumpfte er auf.

Es ist eines seiner Spezialrennen: Altmeister Hans-Jürgen Gröschel sicherte sich zum fünften Male die bedeutende Zweijährigen-Prüfung von Bad Doberan – die Pastorius – Silberne Peitsche von Bad Doberan über 1.300 Meter. Wie eine Stute mit großer Zukunft stiefelte die Areion-Tochter Emerita (57:10) als größte Außenseiterin im kleinen Fünferfeld unter dem Italiener Marco Casamento von den Gegnern weg. Die aus der Zucht und für das Gestüt Paschberg angetretene Lady sorgte für den zweiten Tagessieg Gröschels. Die lange führende Silver Stripes hielt als Zweite vor Seqania bestens stand, während die Favoritin Anna Jammeela alle Chancen bereits am Start ließ. Das BBAG Auktionsrennen Dortmund könnte ein Ziel von Emerita sein.

Mit einem ausgezeichneten Einstand wartete die von Peter Schiergen trainierte Ammerländerin Burma Sun in der einleitenden Dreijährigen-Prüfung über 2.050 Meter auf. Mit starken Reserven zwang die Halbschwester des Gruppesiegers Burma Gold (46:10) unter Amateur-Champion Vincenz Schiergen noch Tiganella und Oriana in die Knie.

Weshalb er der amtierende Champion der Jockey ist, bewies Filip Minarik in einem Ausgleich III über 1.750 Meter auf dem von Altmeister Hans-Jürgen Gröschel trainierten All Win (42:10). Lange wartete der Jockey ab, ehe er den Wallach spät, aber noch rechtzeitig einsetzte, um die Favoritin Wadia und die Außenseiterin Kleopatra Kimberly zu stellen.

Völlig verdient war auch der erste Karrieresieg der von Waldemar Hickst aufgebotenen Wittekindshoferin Near Big (30:10), mit der sich Filip Minarik gleich anschließend ein über 1.750 Meter führendes Dreijährigen-Rennen nach einem Bildrbuch-Rennverlauf von zweiter Stelle aus leicht vor Lupetto, der im Mitbesitz von Klaus Allofs steht, und Roi du Soleil sicherte.

Ein ausgefeilter Ritt von der Spitze aus von Bauyrzhan Murzabayev war der Erfolgsgarant für den ersten vollen Punktgewinn der Stute Tresoli (83:10) aus dem Quartier von Roland Dzubasz in Hoppegarten in einer 1.750 Meter-Konkurrenz , die auch die heiße Favoritin Betsy’s Best und Norajean abblitzen ließ.

Von seiner Trainerin Elisabeth Storp wurde Nightdance Prince stets als Pferd bezeichnet, das „von seiner Tagesform abhängig ist, an einem guten Tag aber immer dabei sein kann.“ In einem 1.900 Meter¬-Handicap zeigte der immerhin schon neunjährige Wallach mit dem Italiener Nicola Sechi als 48:10-Mitfavorit viel Einsatz und trumpfte knapp vor La Commune und So Soon auf. Passender hätte dieser elfte Sieg nicht sein können, denn es handelte sich um seinen 100. Auftritt auf der Rennbahn.

Das riesige Tempo in einem 1.300 Meter-Ausgleich IV war so richtig passend für Martin Mayers Nikia (56:10, R. Piechulek), die noch an Ultra Thef und Phaleandoro vorbeisprintete. Weiter im Aufwind segelt Horst Pudwills Del Campo (32:10), der mit Alexander Pietsch für Trainer Pavel Vovcenko auch nach seinem zweiten Start ungeschlagen bleibt. In einem Ausgleich III über 1.900 Meter hielt der Dreijährige Dashing Diva und Arkia fern.

Im abschließenden Ausgleich III über 2.050 Meter krönte Dr. Andreas Boltes Atlanta (37:10) ihre Super-Form mit dem vierten Saisonsieg. Champion Filip Minarik entlockte der Mitfavoritin beim dritten Tagestreffer gegen King’s Advice und Attalos starke Reserven.  "Die Grasnarbe ist sehr gut, das Geläuf perfekt", erklärte er.

Ein sehr erfreuliches Fazit zog der neue Präsident des Doberaner Rennvereins Volker Schleusner: „Die Veranstaltung wurde sehr positiv angenommen. Wir hatten einen wirklich guten Besuch, alles bestens.“