Handicapper-Blog
Chefhandicapper Harald Siemen spricht hier über Aktuelles zum Thema Handicappen.
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Blog: Chefhandicapper Harald Siemen
Auf zu neuen Ufern
24. April 2024Als Robert Gerling zu Beginn des vorigen Jahrhunderts sein Versicherungsbüro gründete, gab er ein Versprechen ab: „Abschlagszahlung schon während der Brand gelöscht wird.“ Damit traf er ins Schwarze. Sein Sohn Hans setzte die Erfolgsgeschichte des Vaters fort, doch in der dritten Generation setzte der Verfall ein. Am 8. Januar 2016 verschwand der Name Gerling endgültig als Marke, der imposante Unternehmenssitz in Köln, zentral zwischen Dom und Friesenplatz gelegen, wurde in ein gehobenes Wohn- und Geschäftsviertel umgebaut und heißt heute Gerling-Quartier. Auch den Gerling-Preis gibt es nun schon länger nicht mehr, nach 85 Jahren wurde die Partnerschaft mit dem Kölner Rennverein 2019 aufgelöst, seitdem heißt das Rennen Carl-Jaspers-Preis. Doch eine so lange Tradition läßt sich nicht so einfach aus den Köpfen radieren, und so trifft man heute auf der Rennbahn immer noch Leute, für die das Rennen der Gerling-Preis geblieben ist – möglicherweise sind es dieselben, für die der „Deutsche Galopp“ immer noch das „Direktorium“ ist.
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Kirschblüten - Hanami
17. April 2024Das Kirschblütenfest ist bekanntlich eines der wichtigsten Feste im japanischen Kalender. Mit einer gefüllten Lunchbox, Bier und einem Schluck Reiswein ziehen die Japaner dann in die Parks zum Picknick und erfreuen sich unter Kirschbäumen an der Schönheit der Blüten, einem Gefühl des Aufbruchs und der Melancholie des Abschieds, denn schon nach zehn Tagen fallen die Blüten zur Erde. Nun liegt Düsseldorf bekanntlich nicht in Japan sondern am Rhein, aber die Japanische Gemeinde in Düsseldorf ist heute nach London und Paris die drittgrößte in Europa. Mehr als 8000 Japaner leben im Düsseldorfer Stadtgebiet und sorgen vor allem in Nähe der Immermannstraße für japanisches Flair. So war es eine naheliegende Idee des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins seinen diesjährigen Frühlingsrenntag unter das Motto des Kirschblütenfestes zu stellen.
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„Nun muss sich alles, alles wenden“
03. April 2024Frühling – was für ein Zauberwort. Strahlende Sonne, die Tage werden länger, im Körper steigt der Serotoninspiegel und macht gute Laune. Unsere großen Dichter kommen einem in den Sinn: Mörike, der sein blaues Band wieder flattern läßt durch die Lüfte; oder Ludwig Uhland, für den die Welt schöner wird mit jedem Tag, „man weiß nicht was noch werden mag – nun muss sich alles, alles wenden.“ Derart hoffnungsvoll gestimmt machte ich mich am frühen Morgen des Ostersonntags auf den Weg nach Hoppegarten, denn dort sollte zuverlässigen Prognosen nach, der Frühling bereits angekommen sein. Also zunächst im Auto nach Lübeck, dort in den Regionalzug nach Hamburg und danach im ICE bis Berlin Hauptbahnhof. Weiter mit der S 5, wegen Bauarbeiten aber nur bis Marzahn, von wo der gefürchtete Schienenersatzverkehr mich schließlich ans Ziel brachte.
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Das Rätsel des Ratibor-Rennens
15. November 2023Zu den Aufgaben der umtriebigen und innovativen Stadtwerke Krefeld gehört vor allem die sichere Versorgung der niederrheinischen Bevölkerung mit Ökostrom und Biogas. Das zeigt sich auch an einigen Renntiteln, mit denen ein Teil der Prüfungen am vorigen Sonntag auf der Krefelder Stadtwald-Rennbahn versehen waren: Wärmewenden-Rennen, Autostrom-Rennen und Biomethan-Rennen. Doch arbeitet man offenbar auch an einer großen Vision, denn der Titel des 4. Rennes lautete: „Das Rennen um den Joghurtbecher der Zukunft“. Ein geradezu loriothafter Titel, der im Wettbewerb um den schrägsten Renntitel des Jahres weit oben zu stehen käme. Das große Rennen des Tages hieß dagegen ganz schlicht Großer Preis der SWK AG, im Untertitel Herzog von Ratibor-Rennen, das nunmehr zum 145. Mal zum Austrag kam.
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Das Ärgernis des Jahres
08. November 2023Das renommierte Fachmagazin „Oper!“ vergibt alljährlich im Rahmen einer festlichen Veranstaltung zahlreiche Preise, benennt aber auch ein „Ärgernis des Jahres“. Hier fiel die Wahl in diesem Jahr auf das Opernhaus in Krefeld, denn wer dort in die Oper wolle, müsse sich auf dem Theatervorplatz „quer durch die Drogenszene kämpfen.“ Gäbe es einen solchen Anti-Preis auch im Galoppsport, so müsste er in diesem Jahr an den Allianz Großen Preis von Bayern fallen.
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Der Fluch des Pharao
18. Oktober 2023Vor nunmehr 100 Jahren, am 16. Februar 1923, stand der 5. Earl of Carnavon zusammen mit anderen Ägyptologen und der versammelten Weltpresse vor der kurz zuvor entdeckten Grabkammer des Tutanchamun, als diese von seinem Entdecker Howard Carter geöffnet wurde und unvorstellbar reiche Schätze ans Tageslicht kamen. Wenige Wochen später verkündete die New York Times auf ihrer Titelseite das plötzliche Ableben des Lords, der im Alter von 56 Jahren an einer Blutvergiftung nach einem Insektenstich erlegen war.
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Der große Beschleuniger
05. Oktober 2023Usain Bolt ist der schnellste Mensch der Welt. Er lief bei seinem Weltrekord die 200 Meter in 19,19 Sekunden. Ein Windhund kommt auf 11,2 Sekunden und ein Gepard auf 6,9 Sekunden. Und ein Pferd? Die in 25 Rennen ungeschlagene australische Stute Black Caviar schaffte es einmal, in einem 1000-Meter-Rennen eine Teildistanz von 200m in 9,98 Sekunden zurückzulegen, was einer Geschwindigkeit von 72,1 km/h entspricht.
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In bester Gesellschaft
27. September 2023„Halte dich selbst nur in der besten Gesellschaft auf, dein Pferd aber in der schlechtesten.“ Das ist eine aus England stammende Weisheit, die nahelegt, eine Stute in besseren Rennen nicht gegen Hengste laufen zu lassen. Denn nach wissenschaftlicher Erkenntnis bringen Stuten im Durchschnitt ein Prozent weniger an Leistung als Hengste – der bekannte Gender-Gap, der im Humansport mit rund elf Prozent noch weitaus deutlicher ausfällt. Da aber der Geschlechter-Unterschied bei Rennpferden relativ gering ist, werden ab und an immer wieder ganz überragende Rennstuten geboren, die den Hengsten weit überlegen sind.
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Blitzeinschlag
20. September 2023Es heißt ja, dass der Blitz nie zweimal an derselben Stelle einschlägt. Doch das ist ein populärer Irrtum. Es kommt eben nur selten vor. Ähnliches gilt auch für die Vollblutzucht und den Rennsport, wo rechte Geschwister sich häufig deutlich in ihrem Rennvermögen unterscheiden. In England hat man vor einigen Jahren insgesamt 984 Pferde mit einem Mindest-Rating von 100 (90 kg) mit ihren jüngeren Vollgeschwistern verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein Viertel der Jüngeren an das Können der Älteren heranreichte, im Durchschnitt waren sie um 25 Pfund schwächer. Auch unter ausgesprochenen Spitzengaloppern sind rechte Geschwister seltener als man meinen sollte.
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Was wir an Baden-Baden haben
06. September 2023Der Deutsche neigt ja gerne dazu, sein Land kritisch zu sehen. Eine Ausnahme bildet vielleicht der Kölner, der gerne Lokalpatriot ist und wo der Stadionsprecher im Müngersdorfer Stadion die Besucher gerne mit dem Satz „Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands“ empfängt. Doch ein Forschungsergebnis, das vor einigen Jahren veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die Deutschen zwar überwiegend fremdenfreundlich, gleichzeitig aber gegenüber ihrer Heimat sehr selbstkritisch sind. Damit soll das Land europaweit unangefochten den Spitzenplatz belegen. Auch seinen Galoppsport sieht der Deutsche mit eher kritischen Augen.
Deutscher Galopp
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.
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