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Nachruf Arnim Basche

Arnim Basche: Als Journalist ein Perfektionist

15. Januar 2021

Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.

Als einer der ersten Mitarbeiter der ARD-Sportschau, später Redakteur des ZDF, dessen Studio in Düsseldorf er leitete, war er einer der letzten unter den noch lebenden Pionieren des Sportjournalismus im deutschen Fernsehen. Der Öffentlichkeit war er besonders als langjähriger Moderator des ZDF-Sportstudios und der Sportreportage bekannt. Die Fernsehlaufbahn in dieser Form hatte er auf Empfehlung des legendären Addi Furler eingeschlagen und setzte sich in einem strengen Auswahlverfahren durch. Beim Fernsehen machte der aus Dresden stammende, ehrgeizige junge Mann schnell auf sich aufmerksam. Wie es damals normal war, wurde er als Allrounder bei den verschiedensten Sportarten eingesetzt, vom Feldhockey bis zur Formel 1 im Motorsport. Seine Vorliebe galt aber schon früh dem Pferdesport, in dem er mit einer Reportage vom Sieg des Waldfrieders Baalim im Union-Rennen 1961 debütierte. Die olympischen Disziplinen des Reitsports und gleichzeitig der Galopprennsport wurden seine bevorzugten Beschäftigungsfelder. Für Hörfunk und Fernsehen berichtete er von acht Olympischen Spielen. Von der Derbywoche und von der Großen Woche in Baden-Baden verwöhnte er die Zuschauer selbst wochentags in Livesendungen von bis zu zwei Stunden.

Neben der Tätigkeit für die elektronischen Medien machte er sich mit zahllosen Zeitschriftenartikeln und einer ganzen Anzahl an Buchveröffentlichungen einen Namen. Charakteristisch für ihn waren sein breites Wissen, seine ganz spezifische, süffige, aber dennoch immer seriöse Formulierungsweise und sein geradezu perfektionistisches Bemühen um Genauigkeit. So wurde sein Buch „turf“ zu einer der besten Gesamtdarstellungen über den Galopprennsport, die je erschienen sind, und mit dem Prachtband „Die Geschichte des Pferdes“ setzte er sich selbst ein Denkmal in Buchform. Für seine niveauvollen Fernsehbeiträge erhielt er höchste Auszeichnungen des nationalen Olympischen Komitees und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen verlieh ihm die Silberne Verdienstmedaille. Dr. Michael Vesper, Präsident des Deutschen Galopp: „Arnim Basche war ein großer Journalist, den ich persönlich sehr geschätzt habe. Deutscher Galopp trauert um eine bedeutende Turfpersönlichkeit, die wahrlich mit Herzblut für Vollblut gelebt hat.“

Mit seiner hochgewachsenen, stets tadellos gekleideten Erscheinung sowie seiner kultivierten, freundlichen Art der Ansprache gehörte Arnim Basche zu den markantesten, stets gern gesehenen und allgemein respektierten Charakteren der Vollblutwelt. Jeder erkannte sein ernsthaftes Engagement. Auf den Rennbahnen und in den Gestüten rund um den Globus machte es ihm keine Schwierigkeiten, mit den verschiedensten Akteuren der Szene authentisch zu kommunizieren, ob es ein Gestütsmeister war, eine Amateurreiterin oder der Aga Khan. Sehr oft begleitet wurde er auf seinen Reisen von seiner Frau Renate, mit der er 60 Jahre lang verheiratet war und zwei Söhne hatte.

Arnim Basche hat die Außendarstellung unseres Sports über Jahrzehnte positiv mit geprägt. Einen wie ihn wird es nicht mehr geben.

Text: Peter Brauer

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