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Wenige Tage nach ihrem Verkauf: Sunny Queen ist die „Königin“ im Allianz – Großer Preis von Bayern

Der „Galopper-Glückskauf des Jahres“

München 8. November 2020

Das war der „Galopper-Glückskauf des Jahres“: Die dreijährige Stute Sunny Queen, erst vor wenigen Tagen von Stefan Hahne an das Cayton Park Stud in England verkauft, gewann am Sonntag auf der Galopprennbahn in München-Riem den Allianz – Großer Preis von Bayern (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.400 m). Im letzten Rennen der höchsten Kategorie 2020 in Deutschland, bei dem Zuschauer vor Ort nicht zugelassen waren, siegte die von Henk Grewe in Köln vorbereitete Camelot-Tochter mit Jockey Rene Piechulek als 23,7:1-Außenseiterin sensationell vor dem 3,4:1-Favoriten Torquator Tasso und Dicaprio.

Rene Piechulek vertraute beim ersten Gruppe I-Sieg seiner bislang 13-jährigen Laufbahn als Jockey, auf die Endgeschwindigkeit von Sunny Queen, die in diesem Jahr zwei Listenrennen gewonnen hatte und zuletzt im Großen Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung in Hannover nur minimal unterlegen war. An viertletzter Stelle des hochkarätigen internationalen Elferfeldes wartete er auf seine Chance, während Tabera ein enorm hohes Tempo vorlegte. Nur die englische Vorjahreszweite Manuela De Vega konnte unterwegs folgen, dahinter klaffte bald eine Lücke von bis zu zehn Längen zu den nachfolgenden Pferden, die Secret Advisor, Antonia De Vega und Morando anführten. Hinter Tax For Max und Sunny Queen wurden auch Torquator Tasso und Dicaprio aus der Reserve geritten, während Indian Soldier viele Längen hinter der Konkurrenz in die Partie gefunden hatte.

Diese Reihenfolge hatte bis vor Erreichen der Zielgeraden Bestand, doch das Feld schloss zu diesem Zeitpunkt immer dichter zusammen. Tabera trat auf der Zielgeraden ebenso wie Manuela De Vega bald den Rückzug an, die Situation änderte sich nun schlagartig. Zunächst wurde man auf den im Besitz von Scheich Mohammeds Godolphin-Stall stehenden Secret Advisor aufmerksam, doch dann setzte Torquator Tasso außen mächtig nach und sah kurz wie der Sieger aus. Der Favorit wurde enorm stark, während hart innen der ebenfalls stark gewettete Dicaprio groß auf Touren kam. Aber Sunny Queen beschleunigte zum Schluss am besten und eroberte nach einem erstklassigen Ritt von Rene Piechulek noch mit Hals-Vorsprung die 100.000 Euro Siegprämie beim bedeutendsten Erfolg ihrer bisherigen Laufbahn, die nun sechs Starts und drei Siege umfasst.

Rene Piechulek erklärte in einem ersten Statement: „Ich bin sprachlos. Sunny Queen habe ich schon Anfang Oktober in Hannover geritten und gesehen, dass sie groß kämpfen kann. Sie besitzt ein Wahnsinnsherz. Ich bin heute unterwegs ruhig geblieben, denn ich war mir sicher, dass Tabera die 2.400 Meter bei diesem Tempo zu weit werden würden. Wir hatten eine gute Lage, und meine Stute hat großartig angepackt.“

Siegtrainer Henk Grewe versicherte über Sunny Queen, deren neuer Besitzer, das Cayton Park Stud, auch Eigentümer des berühmten Drakenstein Stud in Südafrika ist (perfekt gemacht hatte den Deal die HFTB Racing Agency von Holger Faust gemeinsam mit der südafrikanischen Agentur Equarius Bloodstock): „Ich habe nach den beiden Siegen im Preis von Europa heute mein drittes Gruppe I-Rennen insgesamt gewonnen. Für Sunny Queen gab es schon lange Angebote, die zuletzt erhöht worden waren. Da ist der bisherige Besitzer schwach geworden, denn es gab sehr viel Geld. Jetzt ist die Stute natürlich noch etwas mehr wert. Das war heute ein toller Erfolg für meinen Stall und unser Team.“

Torquator Tasso lief als Zweiter das erwartet starke Rennen, auch wenn er Sunny Queen am Ende ziehen lassen musste. „Er hat auf keinen Fall enttäuscht. Wir sind mit dem zweiten Platz sehr zufrieden“, meinte Trainer Marcel Weiß. Dicaprio entwickelte als Dritter große Reserven und bestätigte seine Top-Verfassung. Er komplettierte gemeinsam mit dem lange prominenten Fünftplatzierten Tax for Max das erstklassige Ergebnis für Trainer Henk Grewe. Dazwischen landete Secret Advisor als Vierter, der kurz mehr zu erreichen schien. Die anderen Pferde hatten am Ende keine Chancen mehr und folgten mit Abstand.

Surin Beach allein auf weiter Flur

Was für ein Erfolg für die vielköpfige Besitzergemeinschaft des Stalles Dein-Rennpferd.de und Christoph Holschbach: Im pferdewetten.de – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.600 m), dem Top-Rennen des Rahmenprogramms, war ihr zweijähriger Soldier Hollow-Sohn Surin Beach auch nach einer Pause seit Juni nicht zu stoppen. Mühelos verabschiedete sich der 17,3:1-Außenseiter, der unter der Regie von Henk Grewe Zweiter im „Match-Race“ des Badener Jugendpreises und Gewinner eines Kölner Maidenrennens gewesen war, mit Lukas Delozier von New Wizard, der bald als Zweiter feststand, und dem glänzend debütierenden Vallando.

Der auf 1,6:1 heruntergewettete Principe, im Mitbesitz von Klaus Allofs, kam aus dem Mittelfeld nie für den Sieg in Frage und blieb als Vierter klar unter seinem Erfolg im Ferdinand Leisten-Memorial in Baden-Baden. Surin Beachs Siegreiter Lukas Delozier: „Wir waren gleich Zweiter und auf der Geraden früh allein vorne. Das Pferd war bestens vorbereitet.“

Trainer Henk Grewe sagte: „Surin Beach hatte eine Entzündung im Fesselgelenk und Zeit gebraucht. Alles war wieder ausgestanden. Seine Arbeit am Montag war etwas enttäuschend gewesen, nachdem er in der Woche zuvor sehr gefallen hatte. Heute hat er alles bestätigt. Gerechnet hatten wir mit einem Geldplatz. Surin Beach ist ein tolles Pferd, das seine Nerven noch in den Griff bekommen muss. Seine Zukunft liegt zwischen 1.600 und 2.000 Metern.“

Lascalo erfüllt die hohen Erwartungen

Zum Auftakt hatten die Wetter das richtige Gespür: In einer 1.600 Meter-Prüfung galt dem von Andreas Wöhler für das Gestüt Ittlingen trainierten Scalo-Sohn Lascalo (2:1) das meiste Vertrauen, und der Hengst hatte in der entscheidenden Phase mit Bauyrzhan Murzabayev Heyne’s Henry und Classic Mind bestens im Griff. „Ich hatte etwas Bedenken wegen der kurzen Distanz, aber er ist gut vom Start gekommen und hat keine Probleme gehabt“, schilderte der Championjockey.

Enormer Kampfgeist ist die Stärke des von Bohumil Nedorostek aus Hannover entsandten Valentino Dancer. Mit großem Einsatz verteidigte der von Maxim Pecheur bestens gerittene Wallach zur Quote von 7,5:1 in einem Ausgleich III über 2.200 Meter einen knappen Vorteil gegen Java Moon und Mondaine und feierte seinen dritten Saisontreffer.

Sensation durch Queen’s Harry

Mit einer Sensation endete ein 1.600 Meter-Rennen für Zweijährige, denn den von Karoly Kerekes vor Ort trainierten Sea The Moon-Sohn Queen’s Harry, der dem Stall Orry von Dr. Beatrix Finke gehört, hatte man trotz seiner guten Abstammung kaum auf der Rechnung gehabt. Doch als 18,6:1-Außenseiter fasste der Riesenaußenseiter, auf dem Wladimir Panov für Concetto Santangelo eingesprungen war, beim Einstand von letzter Stelle noch den kurz in Sicherheit geglaubten Quality Time. Naduah hielt sich auf Rang drei ebenfalls gut, während der klare Favorit Quizzer als Fünfter sehr blass blieb.

Siegreiter Wladimir Panov verriet: „Ich hatte ein Super-Gefühl. Mein Pferd kam schwer auf die Beine, hat dann aber alles top gemacht und zog bis zum Ende durch.“

„Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“ – und Finale der Top-Aktion

Das große Finale der „Wetten, dass…?!? 2.0-Aktion, initiiert von Christian Sundermann, Guido Schmitt und Lars-Wilhelm Baumgarten, die dem deutschen Galopprennsport enorm viel zusätzlichen Wettumsatz und Aufmerksamkeit brachte, ging an diesem Tag über die Bühne. In der letzten „Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“ (Ausgleich III, 1.400 m) zeigte der von Pascal Jonathan Werning in Mülheim für den Galoppclub Wambel trainierte Star Gypsy (6,6:1) eine bravouröse Energieleistung.

Mit Maike Riehl, die die Partie nie verloren gab, kämpfte der sechsjährige Wallach zum Toto von 6,6:1 beim dritten Saisontreffer genau im Ziel gegen Wynono erfolgreich zurück. Mister Bean und Eternal Summer komplettierten die Viererwette, die 2.604,2:1 Euro bezahlte. „Wir waren eigentlich schon geschlagen, aber Star Gypsy kämpfte wieder zurück. Ich wusste im Ziel nicht, ob wir gewonnen hatten, denn es war so knapp“, gab Maike Riehl zu. Trainer Pascal Jonathan Werning, zugleich Lebensgefährte der Reiterin, ergänzte: „Wir haben auf diese Serie immer hingearbeitet, denn sie war sehr lukrativ. Mit dem leichten Gewicht ist Star Gypsy zuletzt geflogen.“

Maike Riehl und Pavel Vovcenko in der Gesamtwertung vorne

Die „Wetten, dass…?!? 2.0-Gesamtwertung bei den Reitern gewann Maike Riehl vor Maxim Pecheur und Martin Seidl. Bei den Trainern war Pavel Vovcenko vor Pascal Jonathan Werning und Hans-Albert Blume die Nummer eins. Es gab wertvolle Geldpreise.

Im Ausgleich II über 1.600 Meter feierte die französische Amazone Mickaelle Michel auf dem von Sarka Schütz aus Hoppegarten aufgebotenen Vicente (7,9:1) für den Stall Elstorf an ihrem ersten Tag auf einer deutschen Galopprennbahn ihren ersten Erfolg. Nachdem die Favoritin Marshmallow auf der Zielgeraden schon vorbeigezogen war, bekam Vicente noch einmal den zweiten Wind und ging wieder klar in Front. Be Sweet holte sich klar zurück Platz drei.

Im abschließenden 2.000 Meter-Ausgleich III legte Gestüt Weiherwiesens Nada mas (4,2:1) aus dem Mülheimer Stall von Yasmin Almenräder nach ihrem kürzlichen Sieg auf dieser Bahn gleich noch einmal nach. Mit Lukas Delozier war die Stute vor Zampano und Lubiano deutlich voraus.

Das Gros der Rennen wurden LIVE bei #DABEI auf MagentaTV gezeigt. Der Wettumsatz belief sich in den acht Leistungsprüfungen auf 273.656,96 Euro.

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