Zwei Highlights gab es am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hannover. Im Preis des BBAG Sales & Racing Festival am 16. und 17. Oktober – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 2.000 m) erlebte man eine Sensation durch den drittgrößten Außenseiter: Der von Roland Dzubasz in Hoppegarten für den Stall Mandalay trainierte dreijährige Wallach Sky Emperor schnappte sich mit einem großen Speedwirbel an der Innenseite noch den mit 25.000 Euro honorierten Erfolg.
Michal Abik timete auf dem Holy Roman Emperor-Sohn, der zuvor nur ein Rennen für sich entschieden hatte, den Angriff punktgenau und kam knapp zum Überraschungscoup, der den Totalisator bei einer Quote von 38,9:1 erschütterte. Tax for Max, der stets außen dem Vordertreffen angehörte, sicherte sich spät noch Platz zwei gegen den heißen Favoriten Kellahen, der von zweiter Stelle früh zum Angriff schritt und kurz alles für sich hatte. Auch Sea of Love und Sweet Author waren nicht weit weg.
Michal Abiks erster Kommentar: „Sky Emperor ist nicht einfach zu reiten, aber ich habe ihn zum zweiten Mal geritten und zum zweiten Mal mit ihm gewonnen. Ich denke, wir sind nun beide happy.“
Im pferdewetten.de – Gorilla Millions Cup (Listenrennen, 12.500 Euro, 2.400 m) zeigte die 1,6:1-Favoritin Sunny Queen eine imponierende Vorstellung. Die von Henk Grewe für Stefan Hahne aufgebotene dreijährige Camelot-Tochter überrollte mit Rene Piechulek, der einen erstklassigen Ritt hinlegte, die kurz wie die Siegerin gehende Französin Episodia und Arktis.
„Das Tempo war moderat, aber Sunny Queen hat enorm viel Herz und einen Riesenspeed“, fasste Rene Piechulek zusammen.
Mit der allseits erwarteten Steigerung wartete der vierjährige Wallach Aran im einleitenden 1.600 Meter-Rennen auf. Der Schützling von Roland Dzubasz entwickelte mit Michal Abik als 2,9:1-Chance die größten Reserven zum sicheren ersten Sieg gegen Soudainete und Shamdara.
Libre macht sich souverän frei
Nach dem schon sehr starken Einstand vor wenigen Wochen auf dieser Bahn kam der erste Erfolg der Brümmerhoferin Libre (2,6:1) aus dem Stall von Lokalmatador Dominik Moser in einer 1.400 Meter-Prüfung für zweijährige Stuten standesgemäß. In toller Manier machte sich die Exceed And Excel-Tochter, die Nennungen für den Preis der Winterkönigin und den Neue Bult Youngster hat, von Belcarra und Dijujaba frei. „Sie war heute schon ziemlich professionell und hat ihre Aufgabe leicht gelöst“, kommentierte Jockey Wladimir Panov.
Auf den allerletzten Metern wurde es in einer 2.000 Meter-Prüfung für dreijährige Stuten hochspannend, denn erst im finalen Galoppsprung raufte sich Gestüt Evershorsts Italia (6,8:1) für Dr. Andreas Bolte mit Jockey Rene Piechulek noch minimal an Dia Monda und Irianga vorbei.
Club Neue Bult darf jubeln – kein Treffer in Dreier- und Viererwette
Kollektiven Jubel des Club Neue Bult gab es nach einem 1.750 Meter-Handicap, denn die im Besitz dieser Gemeinschaft stehende dreijährige Wallach Anchorage präsentierte sich als 18,8:1-Außenseiter wie verwandelt und wehrte für Neue Bult-Trainer Bohumil Nedorostek mit Maxim Pecheur die Schlussoffensive von So Soon, Dangerous Mind und Apple Valley ab. Die Dreier- und Viererwette wurden nicht getroffen.
In der Manier eines weiter zu steigernden Pferdes holte sich die dreijährige Brümmerhoferin Marshmallow (2,8:1) für Trainer Peter Schiergen mit Maxim Pecheur den 1.600 Meter-Ausgleich III überlegen vor Mister Bean und Adaris.
Abik in großer Form – „Zaster“ für Stall Zaster
„Zaster für den Stall Zaster“, so lautete das Motto in einem 2.200 Meter-Ausgleich III, denn der für den gleichnamigen Stall von Roland Dzubasz trainierte Sieger Kliff, der knapp Java Moon und Akua’maria abwehrte, zahlte am Toto 19,9:1 Euro. Jockey Michal Abik feierte wie Roland Dzubasz seinen dritten Tagessieg.
Im abschließenden 2.000 Meter-Ausgleich IV bewies Lilli-Marie Engels auf der 10,1:1-Außenseiterin Lubiane aus dem Quartier von Pavel Vovcenko viel Übersicht und ließ den Favoriten Alcatraz sowie den lange führenden Convincer abblitzen.
Der Wettumsatz in Hannover belief sich auf 206.946,42 Euro, davon kamen 29.953,15 Euro aus dem Ausland.
Am 28. April heißt es auf der Stadtwald-Rennbahn wieder „Boxen auf“ für die Turfsaison 2024. Im Mittelpunkt des Sparkassen-Renntages steht „Der große Online-Banking-Preis – Dr. Busch-Memorial“. Die mit 55.000 Euro und im europäischen Gruppe-III-Statuts über 1700 Meter führende Prüfung ist das erste Gipfeltreffen des Derby-Jahrgangs.
Die Rennsaison 2024 auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim steht in den Startlöchern. Den Auftakt zum insgesamt zehn Renntermine umfassenden Turf-Jahr bildet das aus drei Renntagen bestehende Frühjahrs-Meeting vom 30. Mai bis 02. Juni.
Der Sieger im ersten Gruppe-Rennen der deutschen Turfsaison heißt Arcandi. In einem spannenden Finale holte sich der vierjährige Wallach aus dem Kölner Quartier von Trainer Peter Schiergen am Sonntag auf dem Düsseldorfer Grafenberg vor 8.000 Zuschauern die mit 55.000 Euro dotierte Kalkmann Frühjahrs-Meile, Gr. 3. Unter der Schweizer Amazone Sibylle Vogt entschied ein Hals zugunsten des 13,2:1- Außenseiters gegen den Vorjahressieger See Hector unter Thore Hammer-Hansen. Dritter wurde Best Lightning unter Hugo Boutin. Beide platzierten Pferde werden ebenfalls in Köln von Henk Grewe und Andreas Suborics trainiert. Besitzer und Züchter des Siegers Arcandi ist das traditionsreiche Gestüt Ebbesloh aus Gütersloh, dessen Rennfarben seit 1912 existieren.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.