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Packender Fight im Longines 130. Großer Preis von Berlin - Deloziers Meisterritt auf Tabera

Torquator Tasso ist der beste Dreijährige Deutschlands

Berlin-Hoppegarten 3. Oktober 2020

Torquator Tasso ist der beste in Deutschland trainierte Dreijährige des Jahres 2020: Am größten Renntag des Jahres 2020 auf der Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten am Samstag, 3. Oktober gewann der von Marcel Weiß in Mülheim trainierte Adlerflug-Sohn des Gestüts Auenquelle als 2,6:1-Favorit mit Jockey Lukas Delozier bei bestem Rennwetter den Longines 130. Großer Preis von Berlin (Gruppe I, 100.000 Euro, 2.400 m) hauchdünn vor Dicaprio und Kaspar.

Es war ein packender Dreikampf zwischen erstklassigen Pferden des Jahrgangs 2017, der die Schlussphase dieses Top-Events in der Hauptstadt prägte. Lange führte die Hoppegartener Stute Stex vor Kaspar und Grocer Jack das neunköpfige Feld an. Torquator Tasso, der im Derby hinter Arc-Starter In Swoop den zweiten Platz belegt hatte und zuletzt nach unglücklichem Rennverlauf Dritter im Longines Großer Preis von Baden gewesen war, wurde diesmal an fünfter, sechster Position offensiver geritten als bislang.

Auf der Zielgeraden griff Lukas Delozier, der zum ersten Mal der Partner von Torquator Tasso war, ganz an der Innenseite an und schien kurz schon leicht gewinnen zu können. Dann wurde Dicaprio noch weiter innen immer stärker, und auch Kaspar ließ außen nie nach. Mit einer bravourösen Energieleistung kämpfte sich der Favorit mit einem kurzen Kopf Vorteil nach Hause und brachte die 60.000 Euro Siegprämie für das Gestüt Auenquelle (Rödinghausen) nach Hause. Es war erst der fünfte Start des Hengstes, der nach dem zweiten und mit Abstand bedeutendsten Erfolg nun bei einer Gewinnsumme von 206.800 Euro steht.

„Wir hatten ein sehr schönes Rennen“, berichtete Lukas Delozier. „Marcel Weiß hatte mir eine perfekte Order gegeben. Alles ging wunderbar auf. Nur als Torquator Tasso in Front war, dachte er ein wenig, seine Arbeit sei beendet. Er ist ein sehr guter Dreijähriger, der sicher noch besser wird. Ich bedanke mich für das Vertrauen.“

Torquator Tassos Coach Marcel Weiß, der eine phantastische erste Saison hinlegt, sagte: „Ich bin so dankbar, ein solches Pferd trainieren zu dürfen. Enttäuscht hat Torquator Tasso noch nie, auch nicht zuletzt im Großen Preis von Baden, doch dort lief das Rennen überhaupt nicht nach seinem Geschmack ab. Heute war es wieder eine echte Steherprüfung, und er hat sein wahres Können gezeigt. Die Pläne werden wir in den nächsten ein, zwei Wochen mit den Besitzern besprechen. Ich hoffe, dass das Pferd uns noch lange erhalten bleibt.“

Dicaprio packte als Zweiter ganz stark an und unterlag nur knapp. Auch Kaspar blieb bis zum Schluss glänzend dabei und lief als Dritter ein sehr starkes Rennen. Grocer Jack war auf der Zielgeraden bald in Position, doch musste er das vordere Trio schließlich klar ziehen lassen. Stex hielt sich nach der Führung als Fünfte gut, während Memphis aus guter Position nicht weiterkam. Satomi fiel ebenso aus der Partie wie Rip Van Lips und der enttäuschend früh geschlagene englische Gast Communique, der diesmal nie sein gewünschtes Rennen an der Spitze bekam.

Auch im anderen Highlight, dem pferdewetten.de – 30. Preis der Deutschen Einheit (Gruppe III, 40.000 Euro, 2.000 m), zeigte Lukas Delozier einen Ritt der Extraklasse und führte die von Miltcho Mintchev in Köln für Litex Commerce AD trainierte Tabera zu einem imponierenden Erfolg.

Mit der Ausreißtaktik sicherte der 23-jährige Franzose der dreijährigen Gleneagles-Tochter, die in diesem Jahr schon zwei Listenrennen gewonnen hatte, den ersten Gruppesieg ihrer Laufbahn. Mit gut und gerne zehn Längen Vorsprung marschierte Tabera, die als 4,2:1-Mitfavoritin angetreten war, unterwegs vor ihren sieben Gegnern, wie dem englischen Gast Sky Defender und dem 1,8:1-Favoriten Wonderful Moon.

Auch auf der Zielgeraden zog Tabera unverdrossen weiter und hielt unter einem wie entfesselt agierenden Lukas Delozier einen Vorsprung eisern fest. Sky Defender und Wonderful Moon setzten noch kräftig nach und kamen auch näher, aber der vierte Erfolg beim siebten Start ihrer Laufbahn war für Tabera nie in Gefahr. 23.000 Euro gab es als Siegbörse.

„Tabera ist sehr leicht zu reiten. Man darf sie nicht zu stark pushen. Sie hat auch auf der Geraden alles von alleine gemacht“, fasste Lukas Delozier nach seinem bislang größten Tag zusammen.

Trainer Miltcho Mintchev kommentierte: „Ich möchte mich bedanken, dass ich solch ein Pferd wie Tabera in Training bekommen habe. Sie ist eine Klassestute. Dass in ihr Potenzial steckt, wussten wir, aber sie hatte bisher erst Listenrennen gewonnen, und der letzte Sieg war vor nur zwei Wochen. Unsere Überlegung war, in den Prix de l‘ Opera nach Paris zu gehen, oder in Berlin zu laufen. Wir haben uns dann für Hoppegarten entschieden, da es sich um eine sehr schöne Bahn mit einer tollen Geraden handelt. Hier konnte sie ihre Klasse zeigen. Tabera hat eine Nennung für den Großen Preis von Bayern, das ist ihr Ziel.“

Sky Defender war immer Zweiter und ließ den nicht ganz durchziehenden Wonderful Moon nie an sich vorbei. Deutlicher zurück überraschte Daring Light als Vierte vor Itobo, der aus dem Mittelfeld ebensowenig durchdrang wie Kiss The Wind, Enjoy The Moon und Wissam.

Karlshof-Stuten dominieren im BBAG Auktionsrennen

Fest in der Hand zweiter dreijähriger Stuten des Gestüts Karlshof war das Finale der Sparkassen Sprint-Serie - BBAG Auktionsrennen Berlin-Hoppegarten (52.000 Euro, 1.400 m). Auf der Geraden Bahn sprach bis wenige Meter vor dem Ziel alles für einen Erfolg von La La Land, doch dann machte die 2,6:1-Favoritin No Limit Credit mit Clement Lecoeuvre noch die etwas größeren Reserven frei.

Der Kölner Trainer Andreas Suborics landete damit einen weiteren lukrativen Treffer. 25.000 Euro betrug die Siegprämie für das Gestüt Karlshof. No Limit Credit ist eine echte Großverdienerin, denn ihr „Kontostand“ beläuft sich nun auf 206.450 Euro.

Siegreiter Clement Lecoeuvre erläuterte: „Wir hatten schon etwas Angst, da La La Land einen deutlichen Vorsprung besaß, aber No Limit Credit erwischte ein perfektes Rennen und besitzt ein großes Kämpferherz.“ Ein Gruppe II-Rennen über 1.600 Meter in Mailand soll das nächste Ziel für No Limit Credit sein. Deutlich hinter den beiden Erstplatzierten wurde Sound Machine gute Dritte vor Lex Luthor. Die 1.000 Guineas-Gewinnerin Lancade war nach einer langen Pause nie in der Entscheidung.

Zwei Überraschungen zu Beginn

Begonnen hatte der Top-Tag mit einer großen Überraschung, denn dem von Daniel Paulick für seinen Vater Ralf trainierten Maranero hatte man in einem 2.000 Meter-Ausgleich III den vierten Saisonsieg kaum zugetraut, doch zur Quote von 16,2:1 schob sich der Außenseiter mit Maxim Pecheur noch knapp an El Commandante und Vendetta vorbei.

Auch in einer Zweijährigen-Konkurrenz über 1.600 Meter setzte sich mit dem von Stefan Richter in Dresden für Karin Brieskorn engagierten Sea The Moon-Sohn Prairie Snake ein Kandidat durch, mit dem nur wenige gerechnet hatten, doch die 20:1-Chance zog an der Spitze mit Sibylle Vogt vor Nordstrand und Walina immer weiter. Nennungen hat der Sieger im Ferdinand Leisten-Memorial und im Derby 2021.

Auch direkt nach dem Longines Großer Preis von Berlin ließ sich Lukas Delozier nicht beeindrucken, als er den dreijährigen Wallach Canaletto (3,4:1-Favorit) aus dem Dresdener Quartier von Claudia Barsig in einem Ausgleich III über 2.400 Meter gegen Whisky Train und Igneo zum Sieg führte.

Mega-Viererwette Spezial: Favorit mühelos

25.000 Euro wurden in der Mega-Viererwette Spezial in einem mit 10.250 Euro dotierten Ausgleich III über 1.800 Meter in dieser Wettart ausgeschüttet. Der Dreijährige Snag It, den Andreas Wöhler für Dr. Hans-Georg Stihl in Spexard betreut, beherrschte die Kontrahenten mühelos. All My Love, Free Lips und Waldenser vervollständigten die Viererwette, die 18-mal getroffen wurde und 3.331,7:1 Euro bezahlte. Siegreiter Eduardo Pedroza wird am Dienstag zu einem Winter-Aufenthalt (bis Ende April) nach Katar aufbrechen.

Der Dresdener Trainer Stefan Richter machte im Ausgleich II über 2.200 Meter einen Doppelsieg an diesem Tag perfekt, denn Stall Emojis Wachmann (15,9:1) spurtete mit Martin Seidl Praetorius und Godeberge davon und schaffte seinen ersten Saisonerfolg.

Im reifen Alter von zwölf Jahren zeigte Marlene Hallers Birthday Prince den jüngeren Konkurrenten wieder einmal die Eisen. Im abschließenden 1-600 Meter-Ausgleich III machte sich der Wallach aus dem Bremer Quartier von Toni Potters als 24,3:1-Außenseiter rechtzeitig von Valanca und Trespassed frei. Der Wettumsatz belief sich auf 446.617,07 Euro.






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