Login
Online-Service
Schliessen
Login

Nach „Silber“ gewinnt Namos auch „Gold“ in Baden-Baden

Die Goldene Peitsche bleibt in Deutschland

Baden-Baden 6. September 2020

Deutschlands bedeutendstes Kurzstreckenrennen, die 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche (Gruppe III, 27.500 Euro, 1.200 m), stand am Sonntag, dem zweiten Tag der Großen Woche auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim, im Zentrum der elf Leistungsprüfungen. Der Sieg in diesem Top-Highlight blieb zum ersten Mal seit dem Jahr 2016 wieder im Lande – dank Namos (4,4), denn das erste Pferd der in Berlin lebenden Petra Stucke triumphierte mit Jockey Wladimir Panov nach der Silbernen Peitsche im Frühjahr auch hier und gewann sein viertes Grupperennen!

Der von Dominik Moser in Hannover trainierte vierjährige Medicean-Sohn gab eine atemberaubende Vorstellung, denn aus dem Vordertreffen entfernte sich Namos bei seinem mit 16.000 Euro honorierten Karrieretreffer beim zwölften Start nach Platz vier im Vorjahr in großem Stil von den Gegnern. Auf der Zielgeraden ließ der führende Zargun schnell nach, dann tauchten Zerostress und vor allem die Favoritin Sunday Star aus England vorne auf. Doch als Namos von Wladimir Panov eingesetzt wurde, war die Entscheidung sofort gefallen. Souverän entfernte sich Deutschlands bester Sprinter mit zwei Längen von Majestic Colt und K Club, die noch stark nachsetzten, während Sunday Star am Ende mit Platz vier vorlieb nehmen musste. Damit gab es sogar eine „deutsche Dreierwette“.

„Heute hat Namos noch eine ganz andere Vorstellung gegeben als sonst, denn normalerweise war er immer etwas phlegmatisch“, sagte Wladimir Panov. „So geflogen ist er noch nie, er ist der Liebling unseres Stalles.“ Trainer Dominik Moser berichtete: „Das war heute ein Highlight in meinem Leben. Ich hoffe, dass Namos die 95 Kilo als Rating bekommt, damit er Deckhengst werden kann. Er war schon mehrfach dicht bei der Elite in Europa dran.“

Besitzerin Petra Stucke, die bei der Silbernen Peitsche wegen der Corona-Pandemie nicht vor Ort hatte sein können und nun mit einer vergoldeten Peitsche den begehrtesten Ehrenpreis hierzulande an sich brachte, meinte: „Eigentlich macht es Namos immer spannend, heute hat er die Nerven seiner Besitzerin geschont. Ich bin sehr erleichtert.“ Der Prix de la Foret beim Arc-Wochenende könnte ein Ziel sein.

Majestic Colt zog als Zweiter noch stark an. „Ich bin sehr zufrieden. 1.400 Meter mit Bogen sind noch besser für ihn“, verriet Jockey Bauyrzhan Murzabayev. Auch K Club als Dritte verkaufte sich glänzend. „Das war eine tolle Leistung einer tollen Stute“, versicherte Trainerin Erika Mäder, die als Fernziel ein Gruppe III-Rennen am 31. Oktober in Frankreich im Auge hat.

Sunday Star schien lange mehr als Rang vier zu erreichen. „Auf dem letzten Stück kam sie nicht mehr weiter, aber das Laufen war dennoch gut“, bilanzierte Reiter Gerald Mossé, dem der Goldene Peitsche-Hattrick nach zwei Siegen in den Vorjahren versagt blieb.

Sensationelle Entwicklung von Jin Jin

Was für ein Glückskauf: Gerade einmal 3.000 Euro hatte Sabine Goldberg einst für die Canford Cliffs-Tochter Jin Jin bezahlt, nun avancierte die von dem Hannoverschen Trainer Bohumil Nedorostek so prächtig verbesserte vierjährige Stute zur fünffachen Siegerin beim ebensovielten Start. Im Coolmore Stud Baden-Baden Cup (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.800 m) kam die 3:1-Favoritin mit Maxim Pecheur aus dem Vordertreffen leicht zum mit 14.000 Euro honorierten zweiten Treffer auf dieser Ebene.

„Ich danke der Besitzerin und dem Trainer für das große Vertrauen“, meinte Maxim Pecheur. „Das ist die Basis für die Erfolge. Die Stute gibt immer alles. Jin Jin hat auch heute alle ihre Kräfte mobilisiert.“ Trainer Bohumil Nedorostek fügte an: „Jin Jin hatte eine kleine Verletzung, daher war die Pause seit Mai eigentlich ein Nachteil, aber sie hatte schon so gut gearbeitet, dass wir es direkt hier versucht haben. Ihr Ziel ist nun ein Gruppe III-Rennen beim Jockey-Wettbewerb am 27. September in Prag.“

Die Riesenaußenseiterin Candy Crush packte als Zweite groß an und zeigte die bisher beste Form ihrer Karriere. „Ihre letzte Leistung war schon gut auf etwas weiter Distanz“, analysierte Trainer Andreas Wöhler. Chilly Filly machte sich als Dritte ebenso noch gut bemerkbar wie Jackson Hole. Feliciana beließ es bei einem Moment an der Außenseite.

De Vries wieder der „Araber-Spezialist“

Hochkarätige Arabische Vollblüter hatte Adrie de Vries in seiner Karriere schon häufig geritten, doch der Erfolg im United Arab Emirates President Cup (Listenrennen, 40.000 Euro, 1.600 m), dem höchstdotierten Rennen für diese Pferde in Deutschland, war eine große Überraschung. Mit dem von Gerard Zoetelif in den Niederlanden vorbereiteten Freddy Py (14;4:1). gelang dem noch am Montag im belgischen Waregem siegreichen Vierjährigen genau im allerletzten Galoppsprung die hauchdünne Wende gegen Messi und den nicht weiterziehenden Favoriten Mashur al Khalediah. „Er hat in Waregem den richtigen Aufwärmer für diese Prüfung bekommen. Der Trainer hat einen guten Job gemacht“, kommentierte Adrie de Vries.

Starke Vorstellung von Sea of Sands

Nach dem vierten Rang beim Einstand präsentierte sich Gestüt Höny-Hofs Sea of Sands (5,9:1) in einem 1.500 Meter-Rennen weiter verbessert. Der von Jean-Pierre Carvalho in Mülheim vorbereitete Sea The Stars-Sohn schaffte im einleitenden 1.500 Meter-Rennen mit Lukas Delozier noch sehr deutlich die Wende gegen den früh nach vorne gezogenen Favoriten Nordstrand. Novellini schob sich als Dritter gut heran vor der lange prominenten Shining Starlet. „Eigentlich ist Sea of Sands kein typischer Zweijähriger. Er sollte Erfahrung sammeln. Wir werden auch weiterhin vorsichtig mit ihm umgehen.“ Nennungen besitzt der Hengst für den Preis des Winterfavoriten und das Herzog von Ratibor-Rennen.

Zum verdienten zweiten Karrieresieg kam Stall Nizzas Sergeant (4:1) in einem 2.000 Meter-Rennen. Der von Christian von der Recke aufgebotene Sohn des 2015er-Derby-Helden Nutan beherrschte Start-Ziel mit Sibylle Vogt vor Lucky In The Sky und Miss Liberty locker die Szenerie. „Er hat keinen Speed, daher habe ich früh das Tempo verschärft, doch er stand das Tempo gut durch“, erzählte die erfolgreiche Amazone nach ihrem dritten Meetingserfolg.

Wie schon beim Frühjahrs-Meeting stellte der Mannheimer Altmeister Horst Rudolph den Wallach Irukandji (5,1:1) in Iffezheim als Sieger vor. In einem Lauf der Longines Fegentri Friendly Series (Ausgleich IV, 2.000 m) dominierte seine Hoffnung mit dem 1999 geborenen spanischen Studenten Cesare Alonso früh gegen Avorio und Shoemaker.

„Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“

In der „Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“ krönte Salve Annetta (5,6:1) ihre große Form mit einem überzeugenden Speederfolg unter Lukas Delozier, womit der Jockey ebenso wie Trainer Jean-Pierre Carvalho und das Gestüt Höny-Hof zum zweiten Tagestreffer kam. Es handelt sich um eine Schwester des im Auftaktrennen erfolgreichen Sea of Sands. Dahinter wurde es äußerst knapp, wobei Waldenser vor Java Moon und Summer Storm die Viererwette komplettierten, die 2.094,5:1 Euro bezahlte.

Hochdramatisch verlief der Ausgleich II, denn erst auf den allerletzten Metern dieser 1.600 Meter-Konkurrenz raufte sich der 3,1:1-Mitfavorit Toriano aus dem Erfolgsquartier von Marco Casamento nach einem Glanzfinish von Marco Casamento hauchdünn an dem vorne bestens durchziehenden Vatenko und dem außen kurz brandgefährlich auftauchenden Itman vorbei.

Mit gewaltigem Speed rollte die schon zuletzt erfolgreiche Kiki Dee (3,5:1) für den Stall Goldener Stern und Trainer Waldemar Hickst mit dem jungen Leon Wolff in einem 1.600 Meter-Handicap das Feld auf und verwies Feuerblume sowie Sisikam und April Spirit auf die nächsten Plätze. Die Viererwette bezahlte 2.655,5:1 Euro.

Gleich beim ersten Start für den Bremer Trainer Toni Potters stürmte Stall Bergholz‘ Narello (7,7:1) in einem 1.800 Meter-Ausgleich III unter Adrie de Vries mit viel Speed noch gegen Nordinsky und Alpinius zum ersten Saisontreffer.

Im abschließenden 1.200 Meter-Ausgleich IV erinnerte sich der fünffache Vorjahressieger Casinomaster wieder an seine Glanztage und drehte mit Maxim Pecheur als 8,4:1-Chance noch die Partie gegen Kodi Beach, womit Trainer Frank Fuhrmann die beiden Erstplatzierten stellte. Raquelle eroberte Rang drei. Der Wettumsatz belief sich auf 509.510.76 Euro.

Grocer Jack Dritter in ParisLongchamp

Der von Waldemar Hickst für Dr. Christoph Berglar trainierte Grocer Jack Maxime Guyon) belegte am Sonntag im Prix du Prince d‘ Orange (Gruppe III, 56.000 Euro, 2.000 m) in ParisLongchamp Platz drei. Nur gut eine Länge trennte den Dreijährigen von dem Überraschungssieger Chachnak (M. Barzalona) und Hurricane Dream. Dawn Intello (T. Bachelot/A. Schütz) wurde Vierter.

Im Prix Gladiateur (Gruppe III, 56.000 Euro, 3.100 m) gab der Röttgener Windstoß (I. Mendizabal/M. Klug) als Vierter eine solide Vorstellung, auch wenn er am Ende nicht mehr weiterzog. Stall Hornoldendorfs Quian (C. Demuro/P. Schiergen) musste als Sechster bald passen. Der Sieg ging an den Favoriten Called to the Bar (M. Guyon) vor Think Of Me und Sublimis.



Weitere Meldungen

  • Magdeburger Rennverein e.V. von 1906

    Rennpreiserhöhung und zusätzliche Transportkostenbeihilfen für den Himmelfahrtsrenntag in Magdeburg

    Magdeburg 24.04.2024

    Das Präsidium des Magdeburger Renn-Verein e.V. hat beschlossen, dass die Rennpreise für folgende Rennen am 09.05.2024 in Magdeburg wie folgt angehoben werden:

  • Baden Galopp

    Deutsche Top-Galopper und jede Menge internationale Stars für den 154. Grossen Preis von Baden genannt

    Baden-Baden 24.04.2024

    Gegründet wurde das Rennen im Jahr 1858, und auch 2024 wird die Top-Prüfung der Saisonhöhepunkt auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim sein: Der 154. Grosse Preis von Baden, als Highlight am Finaltag der Grossen Woche vom 24. August bis 01. September, gilt als eines der bedeutendsten Vorbereitungsrennen für den Prix de l‘ Arc de Triomphe, das vielleicht wichtigste Rennen der Welt am ersten Oktober-Sonntag in Paris Longchamp. Zuletzt schaffte Ausnahme-Galopper Torquator Tasso Jahr 2021 das begehrte Doppel, das zuvor u.a. der Wunderstute Danedream im Jahr 2011 gelungen war.

  • Dresdener Rennverein 1890 e.V.

    Mehr als 8.000 Besucher beim Aufgalopp

    Dresden 22.04.2024

    Erfolgreicher Saisonstart in Seidnitz: 8.060 Besucher strömten trotz eisiger Temperaturen und einer frühen Anfangszeit zum Seidnitzer Aufgalopp 2024 und sorgten für einen Wettumsatz von 139.926 Euro.

 
 

Newsletter abonnieren

Deutscher Galopp

Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.

Imagefilm

Deutscher Galopp Imagefilm