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Packender Kampf der „Galopper-Oldies“ beim Start der Großen Woche

Wai Key ist wieder der Baden-Baden-Star

Baden-Baden 5. September 2020

Die Große Woche auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim startete am Samstag mit dem 65. Preis der Sparkassen Finanzgruppe (Gruppe III, 27.500 Euro, 2.000 m) als Top-Highlight innerhalb der zehn Leistungsprüfungen. Zum zweiten Mal nach 2018 gewann der von Sarah Steinberg in München für den Stall Salzburg des Freilassinger Unternehmers Hans-Gerd Wernicke vorbereitete Wai Key Star (8,4:1) dieses Rennen. Im Sattel saß die in Iffezheim beschäftigte Schweizerin Sibylle Vogt.

Nach einem packenden Kampf zweier Galopper-Oldies siegte der schon im Frühjahr im Kronimus – Großer Preis der Badischen Wirtschaft drittplatzierte siebenjährige Soldier Hollow-Sohn wie schon vor zwei Jahren und brachte die 16.000 Euro Siegbörse knapp gegen Itobo nach Hause. Deutschlands beste Rennreiterin Sibylle Vogt musste auf der Zielgeraden eine Weile auf eine Lücke warten, als Itobo, der mit acht Jahren sogar noch älter ist als der Gewinner, innen aufrehte, der im Mitbesitz von Klaus Allofs stehende Potemkin in der Bahnmitte sehr gefährlich wirkte und ganz außen der Favorit Top Max aus Frankreich vom letzten Platz enorm schnell wurde.

Kurz sprach vieles für Top Max, dann hatte Itobo den Kopf vorne, aber genau im Ziel schaffte Wai Key Star mit einem kurzen Kopf Vorsprung die hauchdünne Wende. „Ich hatte unterwegs eine ideale Lage“, berichtete Sibylle Vogt. „Wir konnten uns aus allem heraushalten und im Schlussbogen innen durch gehen. Dann musste ich allerdings auf der Zielgeraden die Spur wechseln, da es etwas eng wurde, aber Wai Key Star hat sich richtig hindurchgekämpft.“

Trainerin Sarah Steinberg erklärte über den siebten Erfolg beim 27. Start von Wai Key Star: „Schon in der letzten Woche hatte ich zu Hause ein gutes Gefühl. Er hat so ein großes Herz. Wie wir jetzt weitermachen, ist noch offen.“

Itobo schien kurz gewinnen zu können und lief auf seiner Lieblingsbahn als Zweiter erneut stark. „Er hat bis zum Schluss immer wieder angezogen und hätte einen Sieg verdient gehabt. Wir steuern nun die Titelverteidigung im Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten an“, sagte Trainer Hans-Jürgen Gröschel. Top Max war als Dritter ebenfalls dichtauf, ging einen Moment wie der Sieger. „Auf den letzten hundert Metern hat er leider nicht mehr beschleunigen können“, bedauerte Jockey Adrie de Vries.

Kult-Galopper Potemkin verkaufte sich als Vierter mit großen Szenen sehr gut. „Leider hat er ein Eisen verloren, das könnte einen besseren Platz gekostet haben“, ließ Klaus Allofs durchblicken. Walsingham und Sahib’s Joy waren ebenfalls nicht weit zurück. Kabir und Nikkei spielten nie eine Rolle. Near Poet musste nach der sehr offensiven Taktik am Ende passen.

50.000 Euro Prämie beim ersten Start

Mit einer großen Überraschung endete das BBAG Auktionsrennen Iffezheim (102.500 Euro, 1.200 m), das den zweijährigen Stuten vorbehalten war. Denn die Siegerin Kahar, die Waldemar Hickst in Köln für Darius Racing trainiert, bestritt ihr erstes Rennen überhaupt. Doch das hinderte den 15.000 Euro BBAG-Kauf aus der Zucht des Gestüts Elsetal unter Jockey Marco Casamento nicht an einem sicheren und mit 50.000 Prämie honorierten Triumph gegen die Favoritin Peaches.

„Mit einem Sieg hatte ich nicht gerechnet“, gab Waldemar Hickst über die 16,5:1-Außenseiterin zu. „Sie hat nun Nennungen im Dortmunder Auktionsrennen und im Preis der Winterkönigin.“ Früh war Kahar vorne auszumachen, ehe Peaches Mitte der Geraden über sie hinwegzuziehen schien, doch konterte die Außenseiterin alle Attacken aber bravourös. „Vielleicht hätte sie offensiver geritten werden müssen“, bedauerte Peaches‘ Trainer Andreas Suborics.

Zosima machte als Dritte noch Boden gut. „1.200 Meter sind aber zu kurz für sie“, versicherte Trainer Hans-Jürgen Gröschel. Ariadne hatte als Vierte ebenfalls gute Szenen. Agentina war vom Start verwiesen worden. Polka Polka Polka war verletzungsbedingt dem Rennen ferngeblieben.

Champagner für Sommelier

Champagner für Sommelier - seinen Erfolgszug setzte Stall Simply Reds Sommelier im Stadtrat Carl Philip Graf zu Solms-Wildenfels Steher-Cup (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.800 m) fort. Der fünfte Saisontreffer des von Markus Klug in Köln-Heumar vorbereiteten vierjährigen Soldier Hollow-Sohnes mit Andrasch Starke war eine Augenweide. Der 3,6:1-Mitfavorit löste sich noch klar von der führenden All for Rome, dem etwas unglücklich agierenden Favoriten Calico und dem Schweizer Gast Vernasca.

„Mein Pferd hat sich alles bestens eingeteilt, und ich habe auch ein bisschen dazu beigetragen“, meinte Andrasch Starke nach dem mit 14.000 Euro honorierten Treffer. Das Rennen ging mit einer gut halbstündigen Verspätung über die Bühne, da der Rettungshubschrauber in einem unweit der Rennbahn befindlichen Reitstall im Einsatz war.

Im einleitenden 1.400 Meter-Rennen feierte die von Dominik Moser für das Gestüt Haus Ittlingen trainierte Cessna (4,4:1) einen leichten ersten Karrieretreffer. Gegen Domenico und Score entfaltete die Stute sehr starke Reserven. Siegreiter Adrie de Vries: „Sie hat sich heute sehr gut beruhigt und nicht gepullt. Sie kann sicher auch 1.600 Meter bewältigen.“ Die im Mitbesitz von Klaus Allofs stehende Reventa kam als Vierte früh nicht weiter.

Ein glänzendes Jahr legt die Hoppegartener Trainerin Sarka Schütz hin. Davon konnte man sich wieder einmal überzeugen, denn Steffen Molks‘ Princess Kahena (7,2:1) dominierte mit Andre Best von zweiter Position aus in einem 1.600 Meter-Ausgleich III früh vor Dawn Calling und dem lange führenden Gainsborough Hat.

Wild Papillon fliegt zum Sieg

Große Stücke hält die Krefelder Trainerin Erika Mäder auf Wild Papillon, und sie sollte Recht behalten, denn nach dem Düsseldorfer Erfolg setzte sich der dreijährige Soldier Hollow-Sohn des Stalles Fürstenhof aus Bad Bertrich in einem 2.400 Meter-Ausgleich III erneut in Szene. Knapp wehrte Martin Seidl mit der 8,4:1-Chance den heranstürmenden Nightdance Man und Auenflug sowie Igneo ab. Die Viererwette bezahlte 836,8:1 Euro.

Im ersten Wertungslauf zum Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Ausgleich IV, 1.800 m) gelang Sean Byrne der erste Deutschland-Treffer. Der Auszubildende des Münchener Trainers John David Hillis bescherte dem schon beim Frühjahrs-Meeting hier erfolgreichen Heart Ahead (12,2:1) spät noch einen knappen Vorteil vor Girard und Gallardo.

Vogt auch im Ausgleich I top

Ein Pferd auf dem Weg wieder ganz nach oben ist sicherlich der von Nastasja Volz-Degel in St. Wendel auf dem Gestüt Ohlerweiherhof trainierte Sahelian (4,2:1). Der Wallach ließ in einem 1.800 Meter-Ausgleich I mit Sibylle Vogt, die direkt nach dem Grupperennen einen weiteren großen Coup landete, gegen Degas und Party Moon nichts anbrennen.

Rennbahnfotograf Marc Rühl durfte sich nur sechs Tage nach dem Düsseldorfer Sieg mit Monroe über einen weiteren Triumph mit der von Yasmin Almenräder aus Mülheim entsandten dreijährigen Adlerflug-Tochter freuen. In einem 2.800 Meter-Handicap stiefelte die 4:1-Favoritin gegen Morning Claire, Almata und Kanonier immer weiter. Die Viererwette brachte 1.157,3:1 Euro.

Im abschließenden 1.400 Meter-Ausgleich IV rettete Michael Cadeddu auf Stall Colonias Latino (5,5:1), den Ralf Rohne für den Stall Colonia in Düsseldorf trainiert, einen Mini-Vorsprung auf die in totem Rennen auf Rang zwei einkommenden Primary und Ninara ins Ziel. Der Wettumsatz betrug 407.974,31 Euro, davon kamen 51.677,09 Euro aus dem Ausland.




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