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Der Prince herrscht in Düsseldorf

Riesenüberraschung durch Salonlove im Junioren-Preis

Düsseldorf 30. August 2020

Zwei Rennen für Nachwuchsgalopper standen im Zentrum der zwölf Leistungsprüfungen am Sonntag in Düsseldorf. Mit einer Riesenüberraschung endete der Große Junioren-Preis der Noratis West GmbH (Listenrennen, 12.500 Euro, 1.600 m), als die von Andreas Suborics in Köln für das Gestüt Wittekindshof trainierte zweijährige Stute Salonlove mit Jockey Clement Lecoeuvre dank eines fulminanten Endspurts gewann.

Die Lawman-Tochter, die bei ihrem Kölner Erstauftritt nach einem ungünstigen Start noch keine Rolle gespielt hatte, präsentierte sich in diesem traditionsreichen Highlight, in dessen Siegerliste viele hochkarätige Galopper stehen, wie verwandelt. Als 17,8:1-Außenseiterin trumpfte Salonlove auf den letzten Metern enorm auf und kam noch sehr leicht zum ersten Karrieretreffer vor der stark nachsetzenden Milka und der an der Spitze bestens standhaltenden Demonstration.

Der heiße Favorit Eaststorm ließ von zweiter Position aus früh nach und enttäuschte als Vierter vor der Novizin Hielka. Kickandwin und der stark beachtete Nante folgten in deutlichem Abstand.

„Salonlove ist eine sehr gute Stute“, versicherte Jockey Clement Lecoeuvre. „Beim ersten Start war sie noch sehr unerfahren gewesen, nun hatte sie sich weiter verbessert.“ Trainer Andreas Suborics sagte: „Bei ihrem ersten Start hatte sie auf der Heimatbahn wohl gedacht, es sei nur ein Training. 1.300 Meter damals waren zu kurz. Heute wirkte sie viel wacher und hatte direkt eine Super-Position. Als sie außen eingesetzt wurde, war Salonlove sofort das am besten gehende Pferd und hat eine tolle Steigerung gezeigt“, berichtete Andreas Suborics.

Der Jubel des Besitzer-Ehepaars Dieter und Erika Ulbricht war über die gesamte Rennbahn zu hören – der 2,6:1-Favorit Der Prince beherrschte mit einer beeindruckenden Leistung im Großen Preis des LAKI’S im Kö-Quartier – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.400 m) die Gegner. Dass der zweijährige Waldpark-Sohn auch bei seinem zweiten Karrierestart ungeschlagen bleiben würde, war früh zu sehen.

Denn von dritter Position aus setzte er sich früh deutlich von Augustinus und dem im Mitbesitz von Klaus Allofs stehenden und noch stark anpackenden Quello ab und brachte 25.000 Euro auf das Konto seiner Eigner. Axel Kleinkorres trainiert den Hoffnungsträger in Mülheim, der bei der BBAG-Auktion nur 8.500 Euro gekostet hatte und aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof stammt. Es war die perfekte Werbung für die Jährlingsauktion am 4. September in Iffezheim.

„Er hatte sich weiter gesteigert. Heute ist er gut abgekommen und war dann etwas fleißig. Wir haben auf die Lücke gewartet und waren fast noch einen Tick zu früh vorne, dann hat er Riesenspeed gezeigt“, signalisierte Jockey Adrie de Vries nach einem Bilderbuch-Rennverlauf. Das Ferdinand Leisten-Memorial am 17. Oktober in Baden-Baden könnte das nächste Ziel sein.

Die „Sonne“ geht auf

Die Nachkommen von Deckhengst Soldier Hollow beherrschten das einleitende Rennen für zweijährige Stuten über 1.400 Meter, denn der Klasse-Beschäler stellte die beiden Erstplatzierten. In einem packenden Endkampf lösten sich Gestüt Röttgens Alaskasonne (9,7:1) und die Favoritin Dibujaba früh von Donna Florentina und der übrigen Konkurrenz, wobei die von Markus Klug erstmals aufgebotene Lady in der Schlussphase die größeren Reserven entwickelte. Jockey Martin Seidl über die für den Preis der Winterkönigin genannte Alaskasonne: „Ich habe mit ihrer Mutter schon schöne Rennen gewonnen. Alaskasonne ist ein sehr eifriges Pferd, das mir schon im Training sehr gefallen hatte.“

Theodora zündet den Turbo

Großen Eindruck hinterließ auch der Erfolg von Gestüt Wiesengrunds Theodora (8,6:1) in einem 1.700 Meter-Rennen für die Youngsters. Vom letzten Platz schoss die von Waldemar Hickst in Köln vorbereitete Tochter des früheren Star-Galoppers Ito mit Formjockey Marco Casamento noch an Liban und Sky Out vorbei. Gerade einmal 2.000 Euro hatte die Stute als Fohlen bei der BBAG-Auktion gekostet. Nun könnte sie diverse Auktionsrennen oder den Preis der Winterkönigin ansteuern. „Bei ihrem Debüt war die Distanz etwas kurz gewesen, sie brauchte auch heute etwas Zeit, um auf die Beine zu kommen. Hier hat sie richtig guten Speed gezeigt“, verriet Marco Casamento.

„Süßer Sieg“ für Marshmallow

Für Deckhengst Soldier Hollow schloss sich in einer 1.700 Meter-Prüfung für dreijährige Pferde gleich der nächste Treffer an, als Gestüt Brümmerhofs Marshmallow für Trainer Peter Schiergen zur Quote von 11,1:1 ein glänzendes Debüt hinlegte. Nach einem bestens eingeteilten Ritt von Lukas Delozier wehrte die Stute Fascinating Lips und die Favoritin Meadowsweet sicher ab.

Einen überraschenden Favoritensturz gab es in einer 1.600 Meter-Konkurrenz für Dreijährige. Der zu einem Totokurs von 1,2:1 angetretene Palimero wurde nach langer Führung noch klar von Christoph Hoschbachs Andrew (4,9:1) und Andrasch Starke abgefangen. Der Rock of Gibraltar-Sohn aus dem Kölner Champion-Stall von Henk Grewe präsentierte sich gegenüber seinem Einstand im Mai klar verbessert. Lovely Melody stand bald als Dritte fest. „Ich musste Andrew schon früh bemühen, aber eingangs der Geraden kam er an Palimero heran, und er ging weiter und war dann schnell überlegen“, erklärte Starke.

Der erste Saisontreffer von Yasmin Almenräders Sigismund (7,4:1) wurde in einem 1.600 Meter-Handicap perfekt. Anna van den Troost trat mit dem Wallach aus Mülheim Mitte der Zielgeraden gegen Damanda’s Dream und So Soon rechtzeitig auf den Plan.

Sensation durch Ideal Approach

Eine gewaltige Sensation erlebte man im Ausgleich II über 1.700 Meter. Hier bekam der tschechische Gast Ideal Approach für Trainer Lubos Urbanek, der eigentlich schon überlaufen schien, mit Jockey Martin Laube ganz zuletzt noch einmal den zweiten Wind und schob sich mit Hals-Vorsprung wieder an dem schon in Sicherheit geglaubten Top-Favoriten Dantes vorbei. 54,1:1 war die Mega-Quote auf den achtjährigen Wallach. Wissam war als Dritter ebenfalls nicht weit zurück.

„Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“

Der Düsseldorf-Spezialist Enissey (5,4:1) sicherte sich das Rennen um die „Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“ (Ausgleich III, 1.700 m) nach einem bestens dosierten Ritt von Lukas Delozier. Trotz der ungünstigen Startnummer 13 hatte der Mitfavorit, den Miltcho Mintchev für bulgarische Interessen (Litex Commerce AD) in Köln trainiert, sofort eine günstige Ausgangsposition und hielt Vicente, den mit Vorsprung führenden Star Gypsy und Soyeux sicher ab. Die Viererwette bezahlte 1.476,3:1 Euro.

Ihren zweiten Erfolg hintereinander feierte Volker Käuflings von Henk Grewe aufgebotene dreijährige Stute Noa Lea in einem 2.200 Meter-Ausgleich III. Andrasch Starke bekam mit der 1,5:1-Favoritin die führende Sweet Dreamer und Miss Tick in den Griff.

Gerade in Düsseldorf sind Siege des Stalles Grafenberg von Albrecht Woeste besonders gern gesehen, und die dreijährige Stute Tymeria (4,2:1) ließ sich einen Ausgleich IV über 2.200 Meter nicht nehmen, womit das Erfolgsteam Marco Casamento/Waldemar Hickst den zweiten Tagestreffer schaffte. Auf den Punkt genau schnappte die Stute noch gegen Holtby und Dylan zu.

Pferdefotograf Marc Rühl hatte im abschließenden 2.950 Meter-Handicap ein tolles Erfolgserlebnis, als die von ihm gezogene und in seinem Besitz stehende dreijährige Adlerflug-Tochter Monroe (4,8:1), die Yasmin Almenräder aus Mülheim an den Start geschickt hatte, nach einem offensiven Ritt von Anna van den Troost den Favoriten Nextwave und Parmenter auskonterte. Damit waren Trainerin und Reiterin an diesem Renntag doppelt erfolgreich. Der Wettumsatz belief sich auf 373.014,30 Euro.

Aviateur Vierter in Deauville

Der von Jean-Pierre Carvalho für den German Racing Club trainierte Aviateur wurde am Sonntag bei seinem Gastspiel in Deauville Vierter. Im Prix Quincey (Gruppe III, 56.000 Euro, 1.600 m) musste der Sieger des Dortmund Grand Prix im sechsköpfigen Feld den souveränen Sieger Stunning Spirit (Mickael Barzalona), We Ride The World und Les Vertus vor sich dulden. 5.600 Euro betrug das Preisgeld für Aviateur.



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