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Grewe-Stute gewinnt den 58. Preis von Europa in Köln mit gewaltigem Endspurt

Deutscher Sensationssieg durch Donjah

Köln 15. August 2020

Gewaltige Überraschung im bedeutendsten Rennen der Kölner Galopp-Saison 2020, dem 58. Preis von Europa (Gruppe I, 77.500 Euro, 2.400 m), am Samstag auf der Rennbahn in der Domstadt. Trotz dreier starker Gäste gewann mit der im Besitz von Darius Racing stehenden und von Championtrainer Henk Grewe vor Ort vorbereiteten vierjährigen Stute Donjah ein deutsches Pferd. Die bei einer Quote von 16,3:1 als größte Außenseiterin im siebenköpfigen Feld angetretene Teofilio-Tochter hatte bei ihrem Saisondebüt im Hamburger Hansa-Preis keine Rolle gespielt, doch hier überbot sie ihren dritten Platz aus dem Vorjahr noch deutlich.

Mit dem französischen Jockey Clement Lecoeuvre überrollte Donjah vom letzten Platz die Konkurrenz mit mächtigem Endspurt und galoppierte beim neunten Karrierestart und vierten Sieg nun 50.000 Euro auf das Konto von Besitzer Stefan Oschmann, dem CEO des Pharma-Unternehmens Merck. Damit steigerte Donjah ihre Gewinnsumme auf 303.700 Euro. Es war ihr erster Sieg auf allerhöchster Ebene.

Unterwegs war von der Überraschungssiegerin wenig zu sehen, während Amazone Hollie Doyle auf Dame Malliot vorne das Tempo nach Belieben dosierte. Die gemeinsam mit Dallmayr-Preis-Gewinner Barney Roy favorisierte Stute aus England führte mit mehreren Längen vor Kaspar, Grocer Jack, dem 2019er-Derbysieger Laccario und dem bereits angesprochenen Scheich Mohammed-Pferd Barney Roy. Donjah ließ es wie Nagano Gold erst ruhig angehen.

Auf der Zielgeraden entwickelte sich ein faszinierender Vierkampf. Lange wehrte Dame Malliot die Attacken ab, innen trumpfte Kaspar groß auf, Barney Roy hatte einen großen Moment, doch ganz außen verfügte Donjah auf den letzten Metern über die größten Reserven. In grandioser Manier verdrängte sie noch ihre Kontrahenten mit Hals-Vorsprung.

„Donjah war über Winter im Gestüt und brauchte daher Zeit. Der weiche Boden war sehr wichtig. Ihre Arbeit am Montag war nicht überragend gewesen, man konnte sie hier schwer einschätzen“, sagte Trainer Henk Grewe, der schon 2018 mit Khan hier für eine Sensation gesorgt hatte. „Wir haben mit ihr alles erreicht. Sie hat Nennungen im Großen Preis von Baden und im Arc, aber wir werden in Ruhe schauen, was wir jetzt machen.“ Jockey Clement Lecoeuvre ergänzte: „Donjah ist eine Maschine. Sie kam mächtig in Fahrt. Ich bin begeistert.“

Kaspar sah kurz wie der Sieger aus und lief als Zweiter ausgezeichnet. „Ich bin mehr als angetan von dieser Leistung. Er hat sich weiter verbessert und eine absolute Gruppe I-Form gezeigt. Vielleicht steuern wir nun den Großen Preis von Baden an“, erklärte Trainer Markus Klug.

Dame Malliot lief von vorne das erwartet gute Rennen, auch wenn sie am Ende zwei Gegner passieren lassen musste. Barney Roy schaffte es nur auf Platz vier, ihm dürfte nach einem sehr starken Moment der Weg etwas zu weit geworden sein. Grocer Jack machte noch Boden gut, kam aber nicht mehr an ihm vorbei. Nagano Gold gab sich aus bester Lage ebenso geschlagen wie Laccario, der beim Comeback auf den letzten Platz zurückfiel.

Beeindruckende Zweijährige

Begonnen hatte der Renntag mit einem beeindruckenden Erfolg der Auenqueller Soldier Hollow-Tochter Reine d‘ amour. Die 2,1:1-Favoritin aus dem Stall von Marcel Weiß ging mit Andreas Helfenbein von zweiter Stelle souverän von Lonia und Sugar Pout weg. „Sie hat früh eine Nennung für den Preis der Winterkönigin bekommen. Das war heute sehr eindrucksvoll“, erklärte der Coach.

Zum verdienten ersten Karrieretreffer kam Stall Phantoms Verlan (4,4:1) für den Mülheimer Trainer Axel Kleinkorres in einem 1.600 Meter-Rennen. Adrie de Vries konterte von der Spitze aus alle Attacken von Byteria. Rosea eroberte Rang drei.

So richtig der Knoten geplatzt ist bei Peter Schiergens Familienpferd No Waltz – die vierjährige Stute dominierte in einem 1.850 Meter-Ausgleich III mit dem jungen Leon Wolff früh gegen den Favoriten Hey Little Moon und El Faras und markierte ihren dritten Saisontreffer.

Iliada baut ihre Serie aus

Eine glänzende Entwicklung hat auch die im Besitz der Golffreunde des Stalles Mulligan stehende Iliada genommen. Die von Altmeister Hans-Jürgen Gröschel aus Hannover entsandte Stute sicherte sich im Ausgleich III über die Meile ihr drittes Rennen hintereinander. Michael Cadeddu timete auf der 5:1-Chance seinen Angriff auf den schon enteilten Beetle Star punktgenau und kam kurz vor dem Ziel noch knapp in Front. Macan besaß als Dritter starke Momente. „Wir hatten noch genug im Tank, um den Gegner abzufangen“, freute sich Cadeddu.

Beim zwölften Versuch der erste Sieg – das war das Motto bei Scarlet Möllers Innuendo, der in einem 1.850 Meter-Handicap als 15,6-Außenseiter mit Marco Casamento sehr sicher vor Gallina Du Moulin, C‘ est un Reve und Gypsy Music auftrumpfte. Die Viererwette bezahlte 8.431,5:1 Euro.

Nach dem Mülheimer Erfolg legte Stall Nizzas Nerium (2,8:1) in einem 2.400 Meter-Ausgleich III gleich noch einen weiteren Treffer nach. Der von Peter Schiergen trainierte und von Lukas Delozier gerittene Dreijährige machte sich gegen Estivo und Arromanches locker frei. Die Favoritin Madame Moonie wurde nur Letzte.

Die 13 war eine Glückszahl für Luna Princess: Philipp Bergs vierjährige Stute schaffte beim 13. Auftritt ihren ersten Erfolg. In einem 1.400 Meter-Handicap rettete Miguel Lopez auf der 11,4:1-Chance einen knappen Vorteil gegen Raquelle und Sea Ess Seas.

Nubius ein Glückskauf

Der Schweizer Stall Bärtschi hatte vor einem Monat den vierjährigen Wallach Nubius erworben, und nun krönte der Dylan Thomas-Sohn aus dem Kölner Erfolgsquartier von Peter Schiergen seine große Form mit dem Sieg im abschließenden Ausgleich I über 2.100 Meter. Damit vollendete Schiergen eine Triplette.

Stalljockey Lukas Delozier schob den Bruder des ebenfalls erfolgreichen Nerium auf den letzten Drücker mit tollem Endspurt noch an dem lange tonangebenden Auenwolf vorbei. „Er ging sehr relaxed und hatte einen optimalen Rennverlauf“, versicherte Delozier über den 3,8:1-Mitfavoriten. Der Seriensieger Sommelier musste sich diesmal mit Rang drei begnügen, doch war auch das eine ansprechende Leistung. Der Wettumsatz belief sich auf 289.033,67 Euro.

Achtbare Vorstellung von Namos in Newbury

Eine sehr achtbare Vorstellung bot der von Dominik Moser für den Stall Namaskar trainierte Sprinter Namos am Samstag bei seinem Gastspiel in Newbury. In den Hungerford Stakes (Gruppe II, 60.000 Pfund, 1.408 m) kam der deutsche Gast mit zunehmender Distanz immer besser in die Partie und wurde mit Jockey Harry Bentley als 10:1-Außenseiter Vierter. Eine Chance auf eine noch bessere Platzierung besaß er allerdings nicht. Sir Michael Stoutes Favorit Dream Of Dreams (Oisin Murphy) triumphierte eindrucksvoll vor Breathtaking Look und Symbolize.

Keine Rolle spielte dagegen die von Yasmin Almenräder für das Gestüt Niederrhein vorbereitete Stute Naida am Samstag in Deauvillle. Im Prix Gontaut-Biron (Gruppe III, 56.000 Euro, 2.000 m) wurde die von Olivier Peslier gesteuerte Stute als 53:1-Außenseiterin Sechste und damit Vorletzte. Hier wehrte Jerome Reyniers Skalleti (Pierre-Charles Boudot) den letztjährigen Arc-Dritten Sottsass für den Sieg ab. Motamarris belegte Rang drei.

Stex triumphiert in Meran

Am Samstagabend ging der Erfolgszug der Stute Stex weiter: In Meran gewann die von Roland Dzubasz in Hoppegarten für den Rennstall Barth trainierte Lord of England-Tochter den Premio E.B.F. Terme (Listenrennen, 42.900 Euro, 2.200 m). Mit Jockey Michael Abik war die heiße Favoritin deutlich voraus.






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