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Packender Endspurt des Top-Favoriten im Großen Dallmayr-Preis

Scheich-Galopper Barney Roy triumphiert im Münchener Thriller

München 26. Juli 2020

Eines der bedeutendsten Rennen der gesamten deutschen Rennsaison 2020 war die große Attraktion am Sonntag innerhalb der elf Leistungsprüfungen auf der Galopprennbahn in München-Riem. Der Große Dallmayr-Preis (Gruppe I, 77.500 Euro, 2.000 m) entwickelte sich nicht nur zum bislang bestbesetzten Rennen des Jahres hierzulande, das Highlight war auch an Spannung nicht mehr zu überbieten. Der 2:1-Favorit Barney Roy erkämpfte sich nach einer bravourösen Schlussleistung den mit 50.000 Euro Prämie honorierten Erfolg für die weltberühmten Godolphin-Farben von Scheich Mohammed, dem Staatsoberhaupt des Wüstenstaates Dubai.

Mit Weltklasse-Jockey William Buick ging der sechsjährige Wallach, der schon mehrere Gruppe I-Rennen für sich entschieden hatte, bevor eine Deckhengst-Karriere ad acta gelegt werden musste, lange an vorletzter Stelle des siebenköpfigen Feldes. Die Außenseiterin Naida legte vor dem anderen Godolphin-Pferd Spotify eine sehr schnelle Fahrt vor. Mehrere Längen dahinter folgte die Stute Durance vor Quest the Moon und dem irischen Gast Patrick Sarsfield. Nur Wai Key Star war hinter Barney Roy zu sehen.
Auf der Zielgeraden hatte Naida vorne bald ausgespielt, dann fächerte das Feld breit auf, und es war lange nicht abzusehen, wer gewinnen würde. Durance und Quest the Moon packten groß an, Patrick Sarsfield hatte außen starke Momente, doch auf dem letzten Wegstück überspurtete Barney Roy trotz unpassenden Bodens die Gegner noch knapp, aber sicher. Der Triumph in München war perfekt.

Australien-Pläne für Barney Roy

Siegtrainer Charlie Appleby erklärte: „Wir hatten schon Bedenken wegen des weichen Geläufs, doch seine große Klasse hat sich am Ende entscheidend bemerkbar gemacht. Die deutschen Pferde haben aber einen guten Standard gesetzt. Wir wollen mit ihm nun nach Australien in die Cox Plate gehen.“ Jockey William Buick ergänzte: „Seine besten Formen hatte er auf gutem Boden gezeigt, daher waren wir uns nicht sicher. Aber seine Klasse war maßgebend.“

Quest the Moon schob sich bis auf einen Hals an Barney Roy heran und zeigte eine erstklassige Leistung. „Wir hatten auf Regen gehofft, und er hat bis zum Ziel gekämpft. Diese Leistung war stark. Der Große Preis von Baden könnte nun sein Ziel sein. Der Arc ist danach eine Möglichkeit“, verriet Trainerin Sarah Steinberg aus München, deren zweiter Starter Wai Key Star als Fünfter vom Ende des Feldes noch etwas Boden gutmachte.

Patrick Sarsfield wirkte außen lange sehr gefährlich und kam noch hauchdünn an Durance vorbei auf Rang drei, die ebenfalls prächtig lief. „Sie ist ungemein konstant und hat auch heute sehr zu gefallen gewusst“, versicherte Besitzer Paul von Schubert. Spotify und Naida mussten am Ende passen und fielen an das Ende zurück.

Starker Murzabayev

Trainer Mario Hofer brachte es auf den Punkt: „Wenn man Bauyrzhan Murzabayev als Jockey hat, dann kann man im Endkampf entspannt zuschauen. Vancano war schon zuletzt in Köln sehr gut gelaufen und hatte sich weiter verbessert.“ Vorausgegangen war ein sicherer erster Karrieresieg von Eckhard Saurens Vancano (3,2:1), der in einem Meilenrennen von zweiter Position spät noch die führende Picnic En Ville abfing. Der Favorit Verlan rettete Platz drei.

Nerium entschädigt sich

Für sein Pech beim Debüt in Mülheim entschädigte sich Stall Nizzas Camelot-Sohn Nerium (4,7:1) in einer 2.200 Meter-Konkurrenz. Unter Lukas Delozier schnappte der Dreijährige noch locker den führenden Lucky In The Sky. Der Favorit Legal Rights wirkte nie zwingend, eroberte nur noch Platz drei. „Das erste Rennen hatte ihn weitergebracht. Er hat Zeit gebraucht, die er nun dankt“, schilderte Neriums Trainer Peter Schiergen.

Indian Soldier in München eine Macht

In München bleibt der von Marco Klein in Mannheim trainierte Indian Soldier (2,4:1) eine Macht. Beim vierten Saisonsieg, dem dritten in Riem, rollte der enorm verbesserte Vierjährige in einem 2.200 Meter-Ausgleich III erneut das Feld auf und stieß noch locker an dem Piloten Gallardo und Mondaine vorbei. „Er liebt die Bahn und den Boden“, berichtete Siegreiter Tommaso Scardino.
So richtig der Knoten geplatzt ist bei der vierjährigen Stute Asifa aus dem Iffezheimer Rennstall von Lennart Hammer-Hansen. Aus dem Mittelfeld ging die von Martin Seidel gesteuerte 2,8:1-Favoritin in einem Ausgleich III über 2.000 Meter mühelos von Near Dam und Wynona weg und schaffte damit ihren zweiten Treffer hintereinander.

Murzabayev spendet für Minarik – Figges Trostpflaster

Nach zwei zweiten Plätzen an diesem Tag schaffte der Münchener Trainer Michael Figge in einem 2.200 Meter-Handicap den verdienten Erfolg – mit der dreijährigen Stute Careera (3,8:1), die Start-Ziel klar gegen Swinging Thomas und Always Music zum Zuge kam. Figge hatte sich vor wenigen Tagen bei einem Roller-Unfall beide Hände und das Schlüsselbein gebrochen, war aber dennoch vor Ort. Championjockey Bauyrzhan Murzabayev gewann sein zweites Rennen an diesem Renntag. Er stiftete alle verdienten Geldpreise am Sonntag an seinen Kollegen Filip Minarik, der nach seinem schweren Sturz in einer Klinik in Hannover behandelt wird.

Stall Antanando-Zweierwette bei den Zweijährigen

Vor einem Jahr hatte Stall Antanandos Stute Nona den zweiten Platz in der Maidenprüfung über 1.400 Meter für zweijährige Pferde belegt. Nun trumpfte ihr rechter Bruder Nante (3,5:1), ein Sohn des 2012er-Derbysiegers Pastorius, groß auf und bekam die von der Spitze ebenfalls stark laufende Stallgefährtin Princess Time bestens in den Griff. Der Favorit Questino eroberte von letzter Stelle nur noch Rang drei.

Die beiden Erstplatzierten stammen auch aus der Zucht von Besitzer Franz Prinz von Auersperg. „Ich wusste nicht, ob wir Questino schlagen könnten, aber Nantes ist ein gutes Pferd. Er hat eine Nennung im Auktionsrennen in Düsseldorf, vielleicht nennen wir ihn auch für das Zukunftsrennen in Baden-Baden. Auch Princess Tine hat mir sehr gut gefallen“, sagte Trainer Mario Hofer nach seinem zweiten Tageserfolg.

Dantes weiter auf Kurs

Nach seinem imponierenden Erfolg zuletzt in Mülheim galt der Ebbesloher Dantes als 1,2:1-Favorit in einer 1.600 Meter-Konkurrenz. Und der von Andreas Wöhler trainierte vierjährige Wallach ließ sich nicht beirren und setzte sich sehr sicher gegen die noch stark anpackende Diajaka und Amiro durch. Besitzerin Ingeborg von Schubert führte Dantes, von dem man sicher noch sehr viel hören dürfte, persönlich in den Absattelring zurück. Bauyrzhan Murzabayev gewann sein drittes Rennen. „Dantes merkt man die Freude am Wettkampf richtig an, das ist sehr schön, zu sehen“, erklärte die Eignerin.

Riesenüberraschung in der Viererwette

Mit einer Riesenüberraschung endete die „Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche“. Hier siegte mit Galoppclub Wambels Eternal Summer (30,2:1) aus dem Mülheimer Stall von Pascal Jonathan Werning eine Riesenaußenseiterin vor Action Please, Lady Vivian und Saxone. Die Viererwette kletterte auf 20.091,5:1 Euro.

In einem faszinierenden Endkampf hielt Bauyrzhan Murzabayev bei seinem vierten Treffer im 2.000 Meter-Ausgleich II mit Gestüt Haus Ittlingens Luciani (2,6:1) aus dem Stall von Dominik Moser in Hannover Wachmann mit einem Kopf fern. Ideal Approach verteidigte nach der Führung Rang drei.

Im abschließenden 1.300 Meter-Ausgleich IV schaffte Jutta Mayers High Flight (4,1:1) mit Martin Seidl den dritten Coup in Serie. Mit langgezogenem Speed zwang der Mitfavorit noch Macavity und Sasuka in die Knie. Der Wettumsatz belief sich auf 330.414,32 Euro.




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