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Große Hannover-Serie für Bauyrzhan Murzabayev mit Go Rose, Mrs Applebee und Sanora

Der Championjockey dominiert alle Hauptrennen

Hannover 7. Juni 2020

Ein umfangreiches Programm von 13 Leistungsprüfungen wurde am Sonntag auf der Galopprennbahn Hannover geboten. Das von Deutscher Galopp entwickelte Hygiene- und Abstandskonzept lag der Veranstaltung zugrunde, die ohne Zuschauer auf der Rennbahn stattfand. Besitzer waren zugelassen. Der Umsatz betrug 466.412,84 Euro (davon kamen 44.686,18 Euro aus dem Ausland).

Im Zentrum standen zwei Listenrennen und ein Auktionsrennen. Alle Hauptereignisse gingen an Championjockey Bauyrzhan Murzabayev, der in Überform agierte, und an Nachkommen von Deckhengst Soldier Hollow. Im pferdewetten.de – Pool & The Gang Cup (Listenrennen, 12.500 Euro, 1.400 m) kehrte die von Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh für das amerikanische Team Valor vorbereitete Go Rose auf die Siegerstraße zurück. In der entscheidenden Phase ging die fünfjährige Soldier Hollow-Tochter an die Spitze und wehrte auch die stark nachsetzende Song of Life sowie die lange gefährlich wirkende Belle Anglaise ab.

Die 6,3:1-Mitfavoritin war vor zwei Jahren bereits Dritte in den klassischen 1.000 Guineas. 2019 wechselte die im Gestüt Auenquelle gezogene Go Rose in die USA, wo sie allerdings bei zwei Starts nicht auf sich aufmerksam machen konnte. Doch nun meldete sich Go Rose wieder groß zurück und sicherte sich die Siegprämie von 7.000 Euro.

„Ich hatte Bedenken wegen der langen Pause, aber sie hat alles sehr gut gemacht“, erklärte Jockey Bauyrzhan Murzabayev. Trainer Andreas Wöhler analysierte: „Ich hatte nicht verstanden, dass Go Rose so viel Vertrauen gefunden hatte, denn sie war lange nicht am Start gewesen, und ihre Formen in Amerika waren wenig aufregend. Aber sie hat soviel Herz. Der Boden passte, und sie erwischte ein Traumrennen. Die Stute soll nun den Hamburger Stutenpreis ansteuern.“

Mit einer Überraschung endete der Große Preis von WETTSTAR.de – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.600 m): Die von Roland Dzubasz in Berlin-Hoppegarten für das Gestüt Auenquelle trainierte dreijährige Stute Mrs Applebee (11,9:1-Außenseiterin) erkämpfte sich den lukrativen Sieg.

In einer packenden Entscheidung bescherte ihr Bauyrzhan Murzabayev einen knappen Vorteil gegen Wishuponastar und den erst spät anpackenden Favoriten Sunchyme. „Sie hatte ein gutes Rennen, auch der weiche Boden kam ihr sehr entgegen“, meinte ihr Reiter. 15.000 Euro war der Preis von Mrs Applebee bei der BBAG-Jährlingsauktion. Für den ersten Erfolg beim fünften Auftritt gab es deutlich mehr, exakt 25.000 Euro.

Ebenso spannend verlief die Schlussphase im RaceBets Podcast-Rennen (Listenrennen, 12.500 Euro, 1.900 m). Und erneut hieß der Siegreiter Bauyrzhan Murzabayev – der Kasache verschaffte der fünfjährigen Soldier Hollow-Tochter Sanora, die als 2,3:1-Favoritin angetreten war, aus dem Vordertreffen einen hauchdünnen Vorsprung von einem Kopf gegen die schon in Front geglaubte Akribie. Freedom Rising schob sich spät auf den dritten Rang vor der lange führenden Stex.

Wie bei Go Rose wird auch Sanora, die dem Schweizer Stall Chronos gehört und 7.000 Euro Siegprämie eingaloppierte, von Andreas Wöhler trainiert. Erst vor kurzem war die Lady zu dem Erfolgscoach gewechselt und hatte zuletzt schon einen Ausgleich I für ihn gewonnen. Beim 14. Start war es bereits der achte Sieg für sie.

„Wir hatten einen tollen Rennverlauf hinter den vorderen Pferden. Sanora war unterwegs sehr entspannt. Ich hatte einiges Vertrauen, das sie rechtfertigt hat“, kommentierte Murzabayev. Trainer Andreas Wöhler fügte noch an: „Es war am Ende etwas eng, da ihr die Distanz etwas weit wurde. Jetzt könnte ein Gruppe III-Rennen ihr Ziel sein.“

Moser-Pferde in Top-Form

Zu Beginn der Veranstaltung schaffte Gestüt Haus Ittlingens Megan (3,3:1) nach einem starken Finish von Michael Cadeddu in einer 1.900 Meter-Prüfung für dreijährige Stuten ihren ersten Erfolg. Ganz zuletzt bekam die von Dominik Moser aufgebotene Lord of England-Tochter, die zuvor in Hoppegarten auf sehr gute Konkurrenz getroffen war, noch Queen’s Crown und Sea of Joy in den Griff. Megan, ein 12.000 Euro-BBAG-Auktionskauf aus der Zucht des Gestüts Etzean, hat noch ein Engagement für den Henkel – Preis der Diana. „Sie ist ein ehrliches Pferd. Das Ziel ist, sie weiter zu steigern“, berichtete Dominik Moser. Das Rennen wurde als pferdewetten.de – George Floyd Memorial gelaufen.

Auch eine halbe Stunde später wurde der Hannoversche Trainer Dominik Moser zur Siegerehrung gebeten, nachdem in einer 1.600 Meter-Prüfung der heiße 1,3:1-Favorit Artistico für das Gestüt Brümmerhof unter Wladimir Panov vorne früh als ungefährdeter Gewinner vor Arcordia und C’est un Reve festgestanden hatte. „Das war ein sehr überlegter Ritt, er hat seinem Pferd nur das Nötigste abverlangt“, freute sich Besitzer Gregor Baum.

Trainer Dominik Moser ließ sich auch ein 1.750 Meter-Rennen nicht nehmen und machte mit dem Bahnspezialisten Nordinsky (2,8:1) unter Wladimir Panov seinen dritten Tagessieg perfekt. Mit viel Schwung bekam der Wallach noch Cape Coral und Irida in den Griff.

Aber das war noch nicht alles, denn Dominik Moser war auch im Ausgleich III über 1.300 Meter der Siegtrainer. Wie bei Artistico gewann Anno Mio (3,3:1) für das Gestüt Brümmerhof der Familie Baum. Der sechsjährige Wallach bescherte Moser den vierten Erfolg, für Jockey Wladimir Panov war es der dritte Punktgewinn. Anno Mios Reserven gaben gegenüber Prince Parsim und Bishapur den Ausschlag.

Trotz eines Spurwechsels völlig überlegen – das war nach einer 1.600 Meter-Prüfung das Fazit für Stall Grafenbergs Dorazio (1,6:1). Mit Alexander Pietsch enteilte der Favorit seinen Kontrahenten, mit Luella und Monete an der Spitze, noch deutlich und empfahl sich für Auktionsrennen. 95.000 Euro hatte der Holy Roman Emperor-Sohn als Jährling bei der BBAG-Auktion gekostet. „Dorazio ist ein kleines, unscheinbares Pferd mit einem großen Herzen“, fasste Alexander Pietsch seine Eindrücke zusammen.

Nach ihrem Dresdener Erfolg schnappte sich die von Bohumil Nedorostek vor Ort für das Gestüt Paschberg trainierte Mamouretta (4,4:1) auch ihr nächstes Rennen. Mit Renato de Souza, der zu seinem ersten Sieg in Deutschland kam, dominierte die fünfjährige Stute in einem 1.600 Meter-Handicap vor Mars und Trespassed.

Slogan imponiert bei den Dreijährigen

Eine imponierende Leistung bot der von Markus Klug gesattelte Ittlinger Slogan (Quote: 3:1) in einer 2.200 Meter-Prüfung. Start-Ziel ging der Adlerflug-Sohn mit Martin Seidl gegen Brian Boru und Night Fever spazieren. Man darf auf die weitere Karriere des Siegers sehr gespannt sein. „Er hatte sehr gute Arbeitsleistungen gezeigt“, sagte Klug. „Der Sieg war sehr sehenswert. Er hat zwar keine Derby-Nennung, könnte nun aber hier im Derby-Trial antreten.“

Die Rennfarben von Besitzer Steffen Molks sind derzeit auf den verschiedensten Bahnen sehr erfolgreich. Hier sorgte der Außenseiter Innis unter Amazone Sibylle Vogt für eine hohe Quote von 23,8:1. Sarka Schütz, bei der es ebenfalls blendend läuft, trainiert den Wallach in Hoppegarten, der Otto und Salamanca mit immer neuen Reserven hinter sich ließ.

Nach der Wettchance des Tages (Ausgleich IV, 2.000 m) ließ Sibylle Vogt ihrer Freude freien Lauf, denn erst das Zielfoto gab den Ausschlag zugunsten des von ihr gerittenen und von Anna Schleusner-Fruhriep in Dänschenburg für ihren Vater Volker Franz Schleusner betreuten Wirbelsturm (5:1), der Convincer knapp niederrang. Igneo und Shoemaker komplettierten die Viererwette, die 2.500:1 Euro bezahlte.

Im abschließenden 2.200 Meter-Rennen schaffte UNIA Racings Halima (3,7:1) unter Adrie de Vries für das Quartier von Yasmin Almenräder eine erfolgreiche Revanche gegen Mondial Dancer. Corbusier vervollständigte die Dreierwette.


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