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Raffelberger Weihnachtstradition wieder erfolgreich aufgenommen

The Tiger läuft und läuft und läuft...

Mülheim-Ruhr 26. Dezember 2019

Kinder, wie die Zeit vergeht: 22 Jahre ist es her, dass man sich am Zweiten Weihnachtstag in Mülheim-Ruhr zuletzt zu den so beliebten Festtags-Rennen traf. Die ganz jungen Rennbahnbesucher hatten heute also keinerlei Erinnerungen mehr daran, was immer wieder abging bei diesen nahezu legendären Veranstaltungen. Zwar boten die Karten sportlich stets eher kleine Kost an, aber der Besucheransturm hatte in der Regel die Dimensionen, die nahe an die Resonanz von Großkampftagen heranreichten. Heute, bei der Wiederaufnahme der Tradition durch den Rennclub Mülheim an der Ruhr, gab es sogar einen kleinen sportlichen Leckerbissen unter den acht Prüfungen, da sich der Halbblut-Wallach The Tiger, immerhin frischer Überraschungssieger im 76. Silbernen Band der Ruhr, zum Mülheimer Saisonfinale noch einmal den wieder zahlreich erschienen Raffelberger Zuschauern vorstellte.

In dem sogar nach ihm benannten „kleinen Marathon“ über 3.250 Meter gelang es Deutschlands mit Abstand bestem Halbblüter trotz leichter Skepsis unter den Fachleuten, seinen Sieg vom Allerseelen-Tag eindrucksvoll zu bestätigen. Denn Anfang November war es über weite 4.000 Meter gegangen, und nicht wenige Experten vertraten die Meinung, dass die heutige Distanz im The Tiger-Rennen etwas zu kurz sei, damit der Ogatenango-Sohn sein Staminakapital auch erfolgreich ausspielen kann.

Insbesondere gegen den Favoriten Tirano, der zwar alles gab, was er zu geben hatte. Doch der wie unlängst bereits von Sybille Vogt gesteuerte Schimmel läuft und läuft und läuft einfach weiter. Gegen diese Steherqualitäten musste auch ein Tirano beizeiten passen. Letzten Endes dann ebenso noch gegen den zum Schluss immer besser Tritt fassenden Außenseiter Kenny, der Tirano knapp das zweite Geld abnahm, während Northern Rock als Vierter vor Lokalmatador Lilijan die Ziellinie passierte. Wieder war es zugleich ein Riesentag für die Familie Schleusner. Über das von The Tiger überbrachte extra Weihnachtsgeschenk freuten sich Anna Schleusner-Fruhriep als Trainerin und Volker Franz Schleusner in Personalunion als Züchter und Besitzer.

Debütantenerfolge zum Auftakt

Begonnen hatte der denkwürdige Renntag, dessen erste vier Rennen zum morgendlichen PMU-Wettangebot in Frankreich gehörten, mit einer durchaus eindrucksvollen Visitenkarte des zweijährigen Night Rider, der den BBAG-Weihnachtspreis der Zweijährigen zuletzt komplett beherrschte, obwohl der tschechische Gast Donn Cliffs bis Mitte der Geraden kräftig Paroli geboten hatte. Dann aber gehörte das gesamte Feld nur noch dem von Hans A. Blume bestens präparierten Debütanten aus dem Besitz von Gina und Christoph Holschbach. Der Römerhofer Wallach, der als Fohlen bei der BBAG gekauft worden war, gewann unter Lukas Delozier am Ende völlig unangefochten vor dem Tschechen und der Favoritin First of May, die nie über Platz drei hinauskam.

Wie das Ehepaar Holschbach konnte sich gleich anschließend genauso Ursula Anna Klein über einen erfolgreichen Einstand ihres Pferdes freuen. Denn dem dreijährigen Olympic-Glory-Sohn Summer Glory aus dem Quartier von Sascha Smrzcek gelang mit Enki Ganbat im Sattel im Preis der rp Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Dortmund eine faustdicke Überraschung, als er den favorisierten Sea the Sunrise und Suquamish noch glatt den Rang ablief.

Heimsieg durch Diotti

Einen mit viel Beifall bedachten Heimsieg brachte danach der Treffer der Stute Diotti, die Trainer Ralf Schaaf inzwischen ja in Mülheim vorbereitet. Im Preis der WAZ gelang der von Steffi Koyuncu auf den Punkt genau eingesetzten Tertullian-Tochter des Stalles Berotti der erste Sieg in ihrer Laufbahn vor den lange dagegenhaltenden Star Gipsy und Parion sowie dem sich außen noch besser anbietenden Höchstgewicht Bocelli.

Die innere Spur wurde wenig später dann für die Stute Conistone im Burger King-Rennen zugleich die Erfolgsspur. Ulrich Heinrich Scherellos fünfjährige Außenseiterin, die Trainerin Elisabeth Storp gesattelt hatte, nahm Jozef Bojko gleich nach Erreichen des Einlauf ganz nach innen, was sich zum guten Schluss als exzellenter Schachzug erwies. Die komplett außen versammelte Gegnerschaft - jedenfalls die, die noch mit in Frage zu kommen schien - bekam nämlich an der Peripherie immer schwerere Beine, je weiter es wurde. Shy Moon, Marienthaler wie auch Wikileaks, die in dieser Reihenfolge die nächsten Ränge besetzten, waren ab Mitte der Geraden allesamt nur noch zu reinen Platzgeldaspiranten geschrumpft.

Vertrauen gerechtfertigt

Trainer Uwe Schwinn hatte im Vorfeld des Preis der BBAG-Auktionen 2020 keinen Hehl daraus gemacht, dass er von seinem Schützling Iniesta im Rennen mit der Viererwette eine gute Leistung erwarte. Alle, die sich seinem Vertrauen via Toto angeschlossen hatten, durften sich wenig später über einen Erfolg des Wallachs aus dem Stall Mara freuen. Der stets auch im Führring auf sich aufmerksam machende Desert-Prince-Sohn setzte sich nach 2.100 Meter sicher gegen Roi du Soleil, Epatant und Mariano durch und bescherte seinem Jockey Lukas Delozier gleichzeitig den zweiten Tageserfolg.

Fast schien es, als könne der Franzose direkt anschließend auf dem Favoriten Tintoretto im Märzheuser-Rennen darüber hinaus den dritten Tagespunkt noch unter Dach und Fach bekommen. Aber dann kamen die sprichwörtlichen Räuber doch noch. Allen voran der von Christian Freiherr von der Recke für Eugen Andreas Wahler vorbereitete vierjährige Scalero, auf dem Andrasch Starke in der finalen Phase noch erstaunliche Reserven abrufen konnte. Genügend jedenfalls, um die starken Tintoretto und Surrey Warrior glatt abzufangen. Andererseits hatten zuvor Past Sina und Esslinger ebenfalls einige durchaus erwähnenswerte Momente gehabt, ehe der Lemon-Drop-Kid-Sohn endgültig auf den Plan trat.

Doppel für Enki Ganbat

Seine schon gute Herbstform wusste der dreijährige Baron Mayson bis in den Winter hinein fein zu konservieren, was bereits Anfang dieses Monats ein zweiter Rang in Neuss nachdrücklich unterstrichen hatte. Jetzt, im Preis der NRZ, sprang noch einiges mehr heraus, nämlich ein sehr ansehnlicher Sieg über Mounirchop und Mister Spock. Für den von Fabienne Gratz für Stefan Johannes Gratz betreuten Dreijährigen muss dieser Erfolg nicht einmal die letzte gute Winter-Leistung gewesen sein, da er sowohl auf Sand als auch auf Gras seinen Mann stehen kann. Vollends zufrieden mit dem Verlauf des heutigen Tages dürfte indes insbesondere sein Jockey gewesen sein, denn Enki Ganbat gehörte mit diesem Erfolg im letzten Rennen auch noch mit zu den Doppelsiegern bei der Neubelebung der traditionellen Mülheimer Weihnachtsrenntage.








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