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Begehrtester deutscher Ehrenpreis geht dank Royal Intervention nach England

Goldene Peitsche für Musical-König Andrew Lloyd Webber

Baden-Baden 25. August 2019

Musical-König Andrew Lloyd Webber holte sich den begehrtesten Ehrenpreis hierzulande im bedeutendsten deutschen Sprintrennen: In der 149. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche (Gruppe II, 70.000 Euro, 1.200 m) dominierte am Sonntag vor 11.000 Zuschauern in Iffezheim die von Ed Walker in England trainierte dreijährige Stute Royal Intervention für ihren prominenten Mitbesitzer (gemeinsam mit Will Farish) in grandioser Manier gegen die besten Kurzstrecken-Pferde hierzulande.

Die 2,8:1-Mitfavoritin zog an der Spitze bald schon dem ebenfalls schnell gestarteten Big Boots davon und parierte auch die Schlussoffensive des von sehr weit hinten kommenden Favoriten Waldpfad. Der französische Jockey-Altmeister Gerald Mossé bewies seine große Klasse auf Royal Intervention, in dem er sich vorne auf nichts einließ und locker mit anderthalb Längen Vorsprung den mit 40.000 Euro Siegprämie honorierten Triumph früh unter Dach und Fach brachte. Beim neunten Start war es der dritte Treffer für die Engländerin, deren große Karriere offenbar gerade erst begonnen hat.

Trainer Ed Walker berichtete: „Der Plan war, mit Royal Intervention vorne zu gehen. Gerald hat einen tollen Ritt hingelegt. Sie ist eine tolle Stute. Wir haben die genaue Route noch nicht abgesteckt, aber sie besitzt eine Nennung für den Prix de la Foret am Arc-Wochenende in Paris. Wir könnten auch nach Amerika gehen, Wichtig ist abgetrockneter Boden.

Siegjockey Gerald Mossé ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass ich meinen Erfolg vom letzten Jahr wiederholen konnte. Die Stute war perfekt vorbereitet. Wir hatten einen idealen Rennverlauf an der Spitze, sie ist eine Klasse-Stute und hat heute gezeigt, dass sie das beste Pferd im Feld war.“
Waldpfad kam nicht so schnell vom Start

Waldpfad machte zwar noch viel Boden gut, doch mehr als Rang zwei hinter einer souveränen Gewinnerin war nicht mehr drin. Immerhin verdrängte er noch Big Boots, der als Dritter sehr stark abschnitt, und Namos, das andere Moser-Pferd, auf Rang vier. Trainer Dominik Moser analysierte: „Für Waldpfad war es am Anfang zu schnell. Er brauchte einige Zeit, bis er ins Rennen hineinkam, aber da war die Stute schon weg, wobei ihr Reiter das natürlich auch genial gelöst hat. Waldpfad hat sich aber wie Namos teuer verkauft, der die Form aus Deauville wettgemacht hat. Es war ja eine starke Konkurrenz für einen Dreijährigen. Wir werden die weiteren Pläne genau besprechen, Waldpfad könnte wieder nach England gehen.“

Maxim Pecheur, der Jockey von Waldpfad, brachte es auf den Punkt: „Er ist gut gelaufen, es war heute für Ihn schwer, den Rennverlauf zu bekommen, den er liebt. Er kommt ja gern vom Ende des Feldes, das war heute bei dem Rennen einfach zu weit nach ganz vorne.“

Im Lager von Big Boots war man mit Rang drei hochzufrieden: „Unser Pferd hat sich sehr gut aus der Affäre gezogen, zumal ich glaube, dass 1.400 Meter besser für ihn sind. Wir greifen nun vielleicht in einem hochdotierten Rennen in Prag mit ihm an“, so Trainer Waldemar Hickst. Reiter Marco Casamento fasste es folgendermaßen zusammen: „Er ist super gelaufen auf einer etwas kurzen Distanz. Bis zum Schluss hat Big Boots wie ein Löwe gekämpft.“ Zargun war als Fünfter ebenfalls nicht weit geschlagen, während Iron Duke und K Club keine Rolle spielten.

Das neue Gröschel-Juwel

Nur sieben Zweijährige trainiert Altmeister Hans-Jürgen Gröschel in Hannover. „Die Kollegen haben bis zu 50 junge Pferde in ihrem Stall, da muss ich mir schon eine Perle herausgreifen und sie auf große Aufgaben entsprechend vorbereiten“, erklärte der Coach nach dem BBAG Auktionsrennren (102.000 Euro, 1.200 m) Und diese Perle ist Stall Bergholz Alison (3,5:1), die nach ihrem Hamburger Treffer nun einen 50.000 Euro-Zahltag landete.

Es war eine beeindruckende Speedleistung, die die nun weiter ungeschlagen bleibende Areion-Tochter zeigte, denn aus hinteren Regionen musste sie enorm viel Boden gutmachen. Doch bei Adrie de Vries war die Favoritin in besten Händen. Mit einer Länge und in der Manier eines Rennpferdes schnappte sich Alison diesen großen Zahltag und wandelte auf den Spuren ihrer vor zwei Jahren hier siegreichen Schwester Cabarita.

„Sie hat schon früh Talent erkennen lassen. Adrie hat die Stute bestens geritten, sie wird noch ein bis zweimal in diesem Jahr laufen“, fügte Hans-Jürgen Gröschel noch an. Siegjockey Adrie de Vries meinte: „Ich hatte viel Vertrauen in Alison und sie genauso geritten wie in Hamburg. Sie kann enorm antreten. Respekt auch vor der Leistung des Trainers.“

La La Land, die lange den Sieg vor Augen hatte und die ebenfalls für das Gestüt Karlshof immer mitmischenden No Limit Credit schienen zunächst den Sieg unter sich auszumachen, hielten sich auf Rang zwei und drei aber ausgezeichnet. „Die drei besten Stuten waren vorne, wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, versicherte Holger Faust. Angel Face folgte als Vierte schon mit etwas Abstand.

Lange galt der stets hocheingeschätzte El Faras als Sorgenkind, doch der dreijährige Hengst des Aelresort aus Kevelaer, den Jan Snackers trainiert, profitierte in der einleitenden 1.600 Meter-Prüfung von einem Husarenritt von Fabian Xaver Weißmeier, der Ende der Gegenseite auf viele Längen von den drei Konkurrenten wegsprintete und zur Quote von 6:1 weit vor dem Ziel als überlegener Sieger feststand. Andersson schaffte es beim ersten Auftritt nach langer Pause als Favorit nur noch, Turftiger für Platz zwei knapp fernzuhalten.

Sweet Man als heißester Favorit

Der heißeste Favorit der wohl gesamten Rennwoche dürfte Sweet Man (1,1:1) gewesen sein. In einer 2.400 Meter-Konkurrenz stand der von Jens Hirschberger trainierte Ex-Derby-Starter meilenweit über der von Lord Walsingham und Vadamousse angeführten Konkurrenz.

Erster Treffer für Sarah Biessey

Unvergessen wird dieser Nachmittag für die Münchener Amateurreiterin Sarah Biessey bleiben, denn die 22-jährige feierte mit der von Werner Glanz trainierten Lady Vivian (5:1) im 3. Wertungslauf zum Nachwuchspreis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Ausgleich IV, 2.000 m) ihren ersten Karrieretreffer. Nach früher Attacke auf der Zielgeraden stand ihre Stute gegen Cometic Star und Bint Linngari bestens durch.

„Mister“ vor „Misty“

Für Trainer Werner Glanz kam es noch besser, denn mit dem Bahnspezialisten Mister Onyx (4,3:1) sicherte sich der Coach auch den 1.400 Meter-Ausgleich I (22.500 Euro). Michael Cadeddu setzte auf den Endspurt des Mitfavoriten, der Misty Birnam und Hautot sehr sicher hinter sich ließ.

Frank Fuhrmann hatte zwei Pferde in die Wettchance des Tages (Ausgleich IV, 1.400 m) geschickt, doch mit Brown Beauty (9:1) hatte man nicht unbedingt gerechnet, aber die von Lukas Delozier mit viel Schwung gebrachte Stute im Besitz des Magdeburger Rennvereins-Präsidenten Heinz Baltus ließ Strictly Carter, Goldie Doll und Gainsborough Hat keine Chance. Die Viererwette bezahlte 501,8:1 Euro.

Seinen ersten Meetingstreffer schaffte Jockey Bauyrzhan Murzabayev mit Log In (14,3:1) aus dem Düsseldorfer Stall von Ralf Rohne für die Besitzergemeinschaft des Stalles Colonia in einem 1.400 Meter-Ausgleich III gegen El Torito und Queens Beauty.

Im abschließenden 2.200 Meter-Ausgleich III riss die Siegesserie von Lover Boy, der sich aber als Zweiter wieder sehr wacker verkaufte, doch fand er seine Meisterin in der von dem Iffezheimer Trainer Lennart Hammer-Hansen trainierten Arktis (11,4:1) mit Marco Casamento. Mondaine schob sich auf Platz drei.


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