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Deutscher Dreijähriger mit Klasseleistung in der Silbernen Peitsche

Namos lässt den Favoriten abblitzen

Baden-Baden 1. Juni 2019

Überraschender deutscher Sieg vor 11.200 Zuschauern im bedeutendsten Sprintrennen des Frühjahrs-Meetings: In der Preis der Annette Hellwig Stiftung – Silberne Peitsche (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.200 m) am Samstag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim bezwang der von Dominik Moser für den Stall Namaskar in Hannover trainierte Dreijährige Namos sensationell zur Quote von 16,2:1 den heißen Favoriten The Right Man (1,5:1) aus Frankreich.

Lange sag es auf der Zielgeraden schon nach einem Gästesieg durch The Right Man aus, der Zargun an der Spitze schnell abgelöst hatte, doch plötzlich zündete Jockey Wladimir Panov den Turbo auf dem mächtig verbesserten Namos, der das niedrigste Rating im achtköpfigen Feld hatte. An der Innenseite flog der zuvor erst in einem Maidenrennen erfolgreiche Medicean-Sohn regelrecht heran und kam noch mit einer halben Länge an The Right Man vorbei.

Namos ist das einzige Pferd der Besitzerin

32.000 Euro Siegpreis wandern auf das Konto des Stalles Namaskar von Petra Stucke, einer Verwaltungsangestellten aus Berlin, die seit 40 Jahren Rennbahnen besucht, vor allem in Hannover und Berlin, und deren erstes Pferd überhaupt Namos ist.

Siegtrainer Dominik Moser erklärte: „Schon seit dem letzten Jahr hatte ich Mumm auf Namos. Er hatte früh viel Talent gezeigt. Allerdings war er 2018 noch so pummelig wie sein Trainer. In der Arbeit zeigt er immer 100 Prozent. Nachdem er beim ersten Start nur Zweiter gewesen war, wollte ich Geld für die Besitzerin sparen und hatte ihn für das Rennen hier schon gestrichen. Nach dem Sieg danach habe ich ihn dann wieder nachgenannt. Heute hat er diese Meinung eindrucksvoll bestätigt.“

Jockey Wladimir Panov fügte hinzu: „Namos kam etwas schlecht vom Start, dann habe ich ihn erst einmal in Ruhe gelassen. Als er auf der Zielgeraden auf freie Bahn kam, hat er riesig angepackt. Ich weiß ja, wie er beschleunigen kann. Man muss bei ihm nur gelassen bleiben. Ich war sehr guten Mutes.“

Boden passte nicht mehr für The Right Man

The Right Man dürften die Bedingungen nicht mehr gepasst haben. Trainer Didier Guillemin: „Der Boden war für ihn leider zu fest. Es gibt keine andere Erklärung. Aber die Leistung war dennoch gut.“ Ähnlich sah es Jockey Francois-Xavier Bertras: „Mein Pferd hätte weichen Boden benötigt. Ich bin keineswegs enttäuscht, er hat eine Top-Leistung gebracht.“

Mit viel Speed eroberte Mc Queen deutlicher zurück noch Platz drei. „Er hat sich wirklich toll gefangen. Wir hatten auf eine Platzierung spekuliert. Nun steuern wir Hamburg an“, versicherte Trainerin Yasmin Almenräder. Iron Duke als Vierter lief als weiterer Dreijähriger ebenfalls gut vor dem länger prominenten Yuman, dem im Mitbesitz von Fußball-Profi Timo Horn stehenden Julio, der schon keinen guten Start erwischt hatte, Shining Emerald, der weichen Boden bevorzugt hätte, und Zargun, der an der Spitze schnell abbaute.

Nicht verkauft und gleich gewonnen

Große Freude herrschte beim Gestüt Görlsdorf nach dem Kronimus Diana-Trial (Listenrennen, 25.000 Euro, 1.800 m), dem bedeutendsten Rennen des Rahmenprogramms. Für 58.000 Euro hatte die Sea The Moon-Tochter Preciosa am Freitag bei der BBAG-Auktion unverkauft den Ring verlassen und nun für die Zuchtstätte aus der Uckermann in gewaltiger Manier dieses Vorbereitungsrennen für den Stutenklassiker gewonnen und bleibt nach zwei Starts weiter ungeschlagen.

Unter Jockey Bauyrzhan Murzabayev, dem derzeit nahezu alles gelingt, stürmte die 8:1-Chance von ganz weit hinten völlig überlegen mit zwei Längen Vorsprung an ihren Gegnerinnen vorbei. „Das war der totale Moonie-Effekt“, war Niko Lafrentz begeistert. „Wir wollten 61.000 Euro für Preciosa haben. Wie bei Sea The Moon damals in Newmarket ist auch sie nicht veräußert worden, und wie alle diese Pferde, die nicht verkauft wurden, behalten wir auch sie. Nun hat sie schon 24 Stunden später hier aufgetrumpft. Der Prix Chloe in Frankreich, den wir schon mit Wunder gewonnen haben, ist das Ziel. Nach Wunder und Tickle Me Blue ist das schon unser dritter Sieg im Diana-Trial.“ Danach wird man beraten, ob eine Nachnennung für den Preis der Diana in Betracht kommt.

Die Außenseiterin Freedom Rising hielt Platz zwei hauchdünn gegen die heranfliegende Ismene fest. „Eigentlich lief unterwegs nicht alles passend, aber sie hat toll gekämpft“, verriet Trainerin Yasmin Almenräder. Nayala hielt von der Spitze aus gut stand und wurde Vierte. Die Favoritin Firebird Song kam über Platz sieben nicht hinaus, hatte aber auch innen ein sehr unruhiges Rennen.

Alinaro macht viele glücklich

Aber der Sieghunger von Bauyrzhan Murzabayev war noch nicht gestillt: Gleich im anschließenden 1.800 Meter-Ausgleich I lieferte der Kasache auf dem von Henk Grewe in Köln trainierten Alinaro (8,4:1) wieder einen blitzsauberen Ritt ab. Mit großem Endspurt zwang er noch den Favoriten Santiano und Fulminato in die Knie.

Jubel pur bei der Besitzergemeinschaft des Stalles Dein-Rennpferd.de und um Christoph Holschbach. „300 Leute haben bei uns mitgemacht, bei Alinaro sind 40 Personen beteiligt“, erläuterte Stallmanager Jonas Schorfheide. Und Trainer Henk Grewe sagte: „Wir schauen nun nach einem Listenrennen oder einem weiteren Ausgleich I, in den er noch passt“, steckte Henk Grewe die weitere Route ab.

Goldene Ehrennadel für Christian von der Recke

Zu einer ganz besonderen Auszeichnung kam Christian von der Recke (Weilerswist): Direktoriums-Präsident Dr. Michael Vesper verlieh dem Top-Trainer aus Anlass seines 2.000. Karrieretreffers die Goldene Ehrennadel des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen e.V.

Die Mutter Ashantee war sogar Gruppesiegerin, und auch der Dreijährige Ashrun (7,8:1) scheint einiges Format zu besitzen, denn beim ersten Start für Andreas Wöhler (vorher stand er bei Andreas Schütz in Chantilly) dominierte in einer 2.200 Meter-Prüfung vor Sommelier, der ein tolles Debüt gab, und Calico. „Er musste noch Erfahrung sammeln. Er ist seit Dezember bei mir“, erklärte Wöhler.

Für eine große Überraschung sorgte Aqua mit Alina Schubert (23), die im 3. Wertungslauf zum Wettstar Junior-Cup Südwest 2019 ihren Vorsprung gerade noch vor Scappato und Sundowner ins Ziel rettete.

Der Toto ging auch in einem 1.800 Meter-Rennen in die Höhe, denn mit der von Jockey-Spitzenreiter Maxim Pecheur (21,3:1) gerittenen Stute Gallina Du Moulin aus dem Stall von Uwe Schwinn vor Earl und Sasuka hatte man kaum rechnen können.

Hattrick für Mockingjay

Eine große Serie legt der von Marco Angermann aus Leipzig entsandte Mockingjay (8,3:1) hin, denn der Wallach gewann in der Wettchance des Tages (Ausgleich III, 1.600 m) unter Wladimir Panov vor Maya, Dolokhov und Naledi sein drittes Rennen in Folge. Die Viererwette bezahlte 10.255,4:1  Euro.

In einem packenden Finish holte Pavel Tumas Be Master (6,1:1) mit Jozef Bojko den Sieg einem Ausgleich III über 2.800 Meter hauchdünn gegen Bottleofsmoke sowie Mod nach Tschechien.

Schon über seinen zweiten Meetingstreffer durfte sich der Iffezheimer Trainer Manfred Weber freuen, nachdem in einem 2.200 Meter-Handicap die von seiner Tochter Berit gerittene Lavelle d‘ Or (19,5:1) knapp gegen Flirt und den Favoriten Shoemaker gesiegt hatte.

Im abschließenden 1.400 Meter-Ausgleich IV legte Jozef Bojko noch einen weiteren Punkt nach – auf dem von Christian von der Recke geschickt gemanagten Pomme De Terre (15:1), der Forsanti, Mister Bean (wurde wegen Behinderung an Forsanti von Platz zwei auf Rang drei zurückgestuft) und Avarengo in einer spannenden Ankunft auf die Plätze verwies.

Champions League am Sonntag

Nun herrscht große Vorfreude auf den krönenden Abschluss des Frühjahrs-Meeting am Sonntag: Die German Racing Champions League macht Station in Baden-Baden mit dem Großen Preis der Badischen Unternehmer (Gruppe II, 70.000 Euro).



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