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Gast-Pferde belegen die ersten vier Plätze in der 41. Badener Meile

The Revenant mit Oscar-reifer Vorstellung in Baden-Baden-Iffezheim

Baden-Baden 30. Mai 2019

Die Erfolgsserie der ausländischen Gäste im deutschen Galopprennsport reißt nicht ab: Am Donnerstag, dem Eröffnungstag des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden-Iffezheim, beherrschten die vier aus dem Ausland angereisten Pferde vor 14.800 Zuschauern in der 41. Badener Meile powered by Geldermann Privatsektkellerei (Gruppe II, 70.000 Euro, 1.600 m) komplett die Szenerie und belegten die Plätze eins bis vier.

Der 3,2:1-Co-Favorit The Revenant aus dem 85 Pferde umfassenden Stall von Francis Henri Graffard in Chantilly triumphierte unter Jockey Ronan Thomas dank einer gewaltigen Speeleistung mit einer halben Länge Vorsprung vor dem für Khalid Abdullah aus Irland angereisten Imaging sowie den beiden weiteren Franzosen Go To Hollywood und Volfango.

Lange stand das Rennen im Zeichen des Bahnspezialisten Palace Prince, doch auf der Zielgeraden kamen die Gäste in der entscheidenden Phase locker vorbei. Es sprach erst einiges für den favorisierten Imaging, der sich schon einen Vorsprung erarbeitet hatte, aber The Revenant, der unterwegs einen Schwächemoment hatte, sich aber bald wieder aufrappelte, wurde immer zwingender und entwickelte aus hinteren Regionen mächtigen Speed. Nach Stormy Antarctic 2018 war es der zweite Gäste-Sieg in Folge. 40.000 Euro betrug der Geldpreis für Al Asayl Bloodstock aus Abu Dhabi. The Revenant, benannt nach dem Oscar-prämierten Film mit Leonardo di Caprio, landete beim neunten Start den siebten Erfolg.

Erster Sieg für Trainer und Jockey in Iffezheim

Francis Henri Graffard erklärte: „Er ist ein sehr gutes Pferd. Wir haben ihn bewusst aus der Reserve reiten lassen, das war die Taktik. In der sogenannten „falschen Geraden“ schien er plötzlich Probleme zu haben, aber am Ende hat er riesig angezogen. Nach dem Sieg im Prix du Muguet haben wir ihm eine längere Pause gegeben, da das kein einfaches Rennen war. Wir werden nicht in Royal Ascot laufen. Er ist ein Pferd für weichen Boden, heute war der Untergrund für ihn gerade noch passend. Es war mein erster Erfolg auf dieser Bahn.

Jockey Ronan Thomas fügte hinzu: „Es war mein dritter Ritt und erster Sieg in Iffezheim. Unterwegs musste er kurz abreißen lassen, hat sich aber schnell gefangen. Auf der Zielgeraden hat er groß beschleunigt.“

Imaging unterlag in allen Ehren. Jockey Oisin Orr: „Ich bin mit der Leistung meines Pferdes sehr zufrieden, auch wenn das Rennen etwas zu langsam für ihn war. Ich hatte lange gedacht, dass wir gewinnen könnten.“

Go To Hollywood (Jockey Fabrice Veron: „Ich habe mich unterwegs immer an Imaging orientiert, da ich gedacht hatte, er wäre das beste Pferd. Ich bin mit dem dritten Platz zufrieden, denn eigentlich mag er weiches Geläuf viel lieber“) hielt Rang drei gerade noch gegen Volfango fest, eine Nase trennte die beiden Franzosen.

Palace Prince bester Deutscher

Der lange führende Palace Prince schlug sich als Fünfter wacker: „Ich habe selten so ein hartes Pferd geritten, das jedes Jahr seine Leistung in Grupperennen abruft. Er war der beste Deutsche, das ist schon in Ordnung“, signalisierte sein Reiter Filip Minarik. Und Betreuer Jean-Pierre Carvalho erklärte: „Mein Ziel war, dass er das beste deutsche Pferd ist. Das hat er geschafft.“ Kronprinz machte vom Ende des Feldes noch Boden gut und wurde Sechster, während Aviateur, Melodino und Degas nachließen.

Serena verdient und imponierend

Verdient und imponierend – so kann man den Erfolg von Gestüt Paschbergs Serena (4,8:1) im Preis der Baden-Badener Hotellerie & Gastronomie (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) umschreiben. Die von Hans-Jürgen Gröschel in Hannover stetig verbesserte Soldier Hollow-Tochter entwickelte fulminanten Speed und kam spielerisch zum Zuge. Marco Casamento hatte der Mitfavoritin alles bestens eingeteilt.

„Ich hatte früh gesagt, dass sie ein Gruppe-Pferd ist. Meine Meinung hat sich nicht geändert“, berichtete Gröschel. „Wir steuern nun ein Listen- oder Grupperennen in Hamburg an.“

Die Riesenaußenseiterin Sword Peinture eroberte mit starkem Schlussspurt noch Platz zwei. „Das ist ein Lichtblick für das Pferd und für unseren Stall. Sie verkaufte sich glänzend“, signalisierte Trainer Andreas Suborics. Die Französin Watayouma schob sich noch auf Rang drei, während die Favoritin Amorella am Ende auf Rang vier verschwand, sie hatte an der Spitze des guten Zuviel getan.

Gröschel-Sieg auch zu Beginn

Ein Pferd trainiert Hans-Jürgen Gröschel für das Gestüt Ittlingen, und diese Dreijährige Liberty London (3,5:1) trumpfte in einem 2.000 Meter-Rennen Start-Ziel mit Wladimir Panov gegen die schlecht abgekommene, aber noch prächtig nachsetzende Floreala und Quita auf. „Vor gut 20 Jahren hatte Herr Ostermann mir versprochen, dass er mir eines Tages ein Pferd in Training gibt. Liberty London steuert bald eine höhere Aufgabe an, vielleicht ein Grupperennen in Hamburg“, versicherte Gröschel.

Völlig erwartungsgemäß war der erste Erfolg des von Waldemar Hickst trainierten Toriano (2,1:1) mit Marco Casamento in einer 1.400 Meter-Prüfung. Locker hatte der Favorit gegen Arguin alles im Griff, der sich für Rang zwei gegen Kranachberg noch strecken musste.

Sogar noch eine Derby-Nennung besitzt der von Jens Hirschberger in Mülheim vorbereitete Magadan (3,9:1, B. Murzabayev), der sich in einem 1.600 Meter-Rennen leicht gegen Daily Delight, Arionna und die im Mitbesitz von Klaus Allofs stehende Gemma Blue behauptete.

Ein glänzendes Handicap-Debüt gab der von Karl Demme in Köln trainierte Zamani (12,6:1= mit Maxim Pecheur in einem 2.000 Meter-Handicap. Sicher schob sich der Außenseiter noch an New Order, Dreamcatcher und Amazing Soldier vorbei. Die Viererwette bezahlte 3.444,2:1 Euro.

Ricardo siegt immer weiter

Immer weiter geht die Siegesserie von Ricardo (4,4:1) aus dem Lengericher Stall von Dr. Andreas Bolte. Der so enorm verbesserte Wallach lief mit Maxim Pecheur in einem 2.400 Meter-Ausgleich II Start-Ziel keinen Gegner an sich heran, wobei Innenminister als Zweiter vor Investor den Doppelerfolg für den Trainer perfekt machte.

Noch längst nicht an seine Reserven heran musste Dominik Mosers Nordinsky (5,1:1) in einem Ausgleich III über 1.800 Meter, auch wenn der Erfolg über Sarino und Viscount Vert knapp war.

Eine große Iffezheim-Sensation schaffte in einem 2.200 Meter-Ausgleich III der von Manfred Weber vor Ort betreute Tornaldo, der mit Bauyrzhan Murzabayev zur Quote von 33,4:1 für den ersten Heimsieg sorgte. Love Fifteen, Irawadi und der Favorit Amon belegten die weiteren Plätze.

Völlig überlegen trumpfte im abschließenden 1.200 Meter-Ausgleich IV der Belgier Chicago Bere (16.9:1) für Christel Lenaers mit Fabio Marcialis vor Casinomaster, Orpen’s Art und Strictly Carter auf.


 

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