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Baden-Baden: Griezmann-Pferd Tornibush im Pech

Ancient Spirit kämpft groß und übersteht auch eine Überprüfung

Baden-Baden 30. August 2018

Packendes Finale im 85. Darley Oettingen-Rennen (Gruppe II, 70.000 Euro, 1.600 m) am Donnerstag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden: Der von Jean-Pierre Carvalho für den Stall Ullmann vorbereitete dreijährige Hengst Ancient Spirit, der 2018 auch das klassische Mehl-Mülhens-Rennen in Köln gewonnen hatte, verteidigte unter Champion Filip Minarik Start-Ziel seinen Vorsprung und überstand auch eine Überprüfung durch die Rennleitung.

Auf der Zielgeraden lief der 24:10-Favorit nach außen in die Spur des bestens gehenden Tornibush, des im Mitbesitz von Fußball-Star Antoine Griezmann (Weltmeister mit Frankreich, beschäftigt bei Atletico Madrid) stehenden Gastes. Tornibush geriet völlig aus dem Schwung, auch Degas wurde etwas in Mitleidenschaft gezogen, doch die Entscheidung der Rennleitung, das Ergebnis so zu belassen, war sicher korrekt.

Rennleitung: „Wir hatten erhebliche Zweifel“

Die Begründung der Stewards: „Circa 300 Meter vor dem Ziel wich Ancient Spirit in die Spur des Viertplatzierten Tornibush und zwingt ihn zu einem Spurwechsel. Er war im Ziel zweieinviertel Längen hinter Ancient Spirit. Wir haben erhebliche Zweifel, ob Tornibush ihn ohne die Behinderung geschlagen hätte.“

Mit einer dreiviertel Länge Vorsprung raufte sich Ancient Spirit ins Ziel und feierte beim siebten Start seinen dritten Erfolg. Mit den hier verdienten 40.000 Euro steigerte der Invincible Spirit-Sohn seine Gewinnsumme auf 150.900 Euro. Eigentlich standen Verkaufsverhandlungen mit australischen Interessenten kurz vor dem Abschluss, doch wurde man sich (noch) nicht einig. „Jetzt müssen sie noch etwas drauflegen“, sagte General Manager Gebhard Apelt. „Ancient Spirit mangelt es noch etwas an Erfahrung. Aber dort, wo Olivier Peslier mit Tornibush angriff, war auch kein Platz.“

Siegtrainer Jean-Pierre Carvalho in einem ersten Statement: „Es war kein Frontrenner im Rennen, daher hat sich Ancient Spirit das Rennen selbst gemacht, was ich in diesen Fällen gerne so habe, dann braucht man auch nicht nach Entschuldigungen zu suchen. Er war etwas allein für sich und ist noch unerfahren, daher kam er etwas aus der Spur, hat aber großartig gekämpft.“

Jockey Filip Minarik (wurde wegen der Behinderung für sechs Tage gesperrt) ergänzte: „Heute hat er sich wieder anders präsentiert als in Köln, war viel ruhiger als damals. Ich habe früh die Entscheidung gesucht, gekämpft hat er wie ein Löwe. Er suchte etwas Anlehnung an den Rails.“ Eine Nennung für den Prix de la Foret am Arc-Wochenende in Paris besitzt Ancient Spirit, doch könnte er nachgenannt werden.

Degas mit großem Endspurt

Mit gewaltigem Speed rauschte Eckhard Saurens Degas noch vom letzten auf den zweiten Platz. Trainer Markus Klug: „Ich war etwas skeptisch wegen des weichen Bodens, aber Degas ist ein starkes Rennen gelaufen. Leider wurde er in einer Kettenreaktion behindert.“

Reiter Adrie de Vries sah es ähnlich: „Durch den Spurwechsel, den Tornibush nach der Behinderung von Ancient Spirit machen musste, sind wir stark gestört worden. Degas packte groß an. Ich habe einen Moment gedacht, es könnte zum Sieg reichen. Wenn wir außen hätten kommen können, hätte es vielleicht geklappt.“

Nur einen weiteren Hals zurück schien Wonnemond lange noch mehr zu erreichen, wurde am Ende Dritter. Jockey Bayarsaikhan Ganbat: „Er ist ein tolles Rennen gelaufen. Ich hatte geglaubt, dass wir den Sieger stellen könnten, doch der Rennverlauf war nicht günstig. Möglicherweise hätten wir ansonsten gewonnen.“

Tornibush war als Vierter der Unglücksrabe der Prüfung. Jockey Olivier Peslier war denn auch entsprechend bedient:„Ich habe das beste Pferd geritten. Als ich angegriffen habe, war außen genug Platz, als der Gegner uns gekreuzt und den Weg zugemacht hat. Das ist sehr bitter.“

Waldpfad musste aus idealer Lage früh passen und spannte als Fünfter und Letzter aus. Sein Betreuer Andreas Wöhler: „Wir hatten überlegt, ob wir ihn auf dem weichen Boden laufen lassen. Eddie hat bestätigt, dass er sich auf diesem Geläuf nicht wohl gefühlt hat. In dieser Klasse muss natürlich alles passen.“

Abdullah sieht Queens Harbour-Sieg

Einen mehr als überfälligen ersten Erfolg feierte die im Besitz des vor Ort weilenden Dubai-Großbesitzers Jaber Abdullah stehende Dreijährige Queens Harbour (17:10) im einleitenden 1.200 Meter-Rennen. Früh stellte Eduardo Pedroza mit der sogar in den 1.000 Guineas gelaufenen Lady die Weichen auf Sieg, der mit sieben Längen Vorsprung imponierend ausfiel. „Es ist schön, dass sie nun endlich ihr Maidenrennen gewonnen hat. Wir werden nun wieder auf ihrem früheren Niveau weitermachen“, ließ Trainer Andreas Wöhler durchblicken. Be A Wave und Ivo komplettierten erwartungsgemäß die Dreierwette.

Piggott überreicht die Ehrenpreise

Nach unzähligen Platzierungen klappte es endlich mit dem ersten Erfolg von Ralf Rohnes Log In (34:10). Der Hengst des Stalles Colonia hatte unter Filip Minarik gegen die Riesenaußenseiterin Mississippi sowie Lady Vivian in einem 1.500 Meter-Rennen leichtes Spiel. Die Ehrenpreise überreichte Jockey-Legende Lester Piggott, nach dem die Prüfung auch benannt war. Auch der ebenfalls legendäre Hein Bollow war mit von der Partie.

Ein Fels in der Brandung

Seit knapp zwei Jahren hatte Northern Rock kein Handicap mehr gewonnen, doch nach dem starken Ansatz zuletzt in Hoppegarten machte der im Besitz von Egbert Schäfer stehende Wallach nun im 1.800 Meter-Ausgleich I den neunten Karrieretreffer perfekt. Leichtgewichtsreiter Nicol Polli führte sich im neuen Engagement bei dem Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek gleich bestens ein und entlockte der 43:10-Chance am Ende große Reserven. Das war der Grund, dass er noch an dem Piloten Doinyo und Incantator vorbei kam.

„In Berlin lief er schon gut, und jetzt kommt seine Jahreszeit“, versicherte Smrczek. „Weicher Boden kommt ihm entgegen. Wir haben lange gepokert, ob wir hier oder am Sonntag laufen sollten.“

Beim 33. Anlauf hat es endlich geklappt mit dem ersten Sieg für Dirk Lükers Stanley Daley (79:10), der in einem Lauf zur Sport-Welt Amateur Trophy (Ausgleich IV, 1.400 m) endlich zu seinem ersten Erfolg überhaupt kam. Nach frühem Vorstoß auf der Geraden hielt der Wallach mit Berit Weber die Außenseiter Praise und Tribesman ab. Never In Doubt machte die Viererwette perfekt, die 28.775:10 Euro bezahlte.

Eine gute halbe Stunde später stellte Jean-Pierre Carvalho erneut den Sieger – Stall Hanses Luciani (84:10) legte unter Andrasch Starke im Ausgleich II über 2.400 Meter einen großen Fight hin und hielt den Favoriten Parlan sowie Par Coeur knapp fern.

Das Team Nicol Polli/Sascha Smrczek sicherte sich nach Northern Rock im Ausgleich I auch einen Ausgleich III über 1.800 Meter mit der früh davoneilenden Dreijährigen Pretoria (58:10) vor Near Big und Laquyood.

Nach sechs Vorjahreserfolgen feierte Markus Waldemar Falks Romantic Angel (64:10) im abschließenden 1.000 Meter-Ausgleich IV mit dem jungen Gijs Snijders den dritten Saisonsieg. Gegen 20 Uhr, als es in Iffezheim fast dunkel war, löste sich die Stute früh von Sequel und Orpen’s Art.

Die GROSSE WOCHE wird am Samstag mit dem T. VON ZASTROW STUTENPREIS (Gr.II, 2.400m, 70.000 Euro) fortgesetzt. Erster Start ist um 13:30 Uhr.  Am Sonntag steht mit dem Longines Großer Preis von Baden (Gruppe I, 250.000 Euro) das ultimative Highlght an. In diesem Lauf der German Racing Champions League treffen internationale Cracks aufeinander.


 

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