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Münchener Gast bezwingt den Favoriten Va Bank nach packendem Fight

Wai Key ist der Star in Iffezheim

Baden-Baden 25. August 2018

Bemerkenswerter Triumph für die Münchener Jungtrainerin Sarah Steinberg (30) am Samstag vor 8.400 Zuschauern zum Auftakt der Großen Woche auf der Galopprennbahn Baden-Baden-Iffezheim: Der von ihr für den Stall Salzburg trainierte Wai Key Star (87:10) gewann unter dem französischen Jockey Bertrand Flandrin überraschend den 63. Preis der Sparkassen-Finanzgruppe (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m). Mit dem hauchdünnen Vorsprung von einem kurzen Kopf zwang der fünfjährige Soldier Hollow-Sohn den Favoriten Va Bank in die Knie.

Erst seit diesem Jahr startet Wai Key Star für Steinberg, der hier 2016 noch unter der Regie von Andreas Wöhler das Derby Trial gewonnen hatte. Viel Geduld hatte der Derby-Vierte von damals und Dritte des Großen Preises der Badischen Wirtschaft 2017 erfordert, doch nach einem vorsichtigen Aufbau meldete er sich nun wieder in einstiger Glanzform zurück.

Unterwegs hielt sich Bertrand Flandrin, der in der Vergangenheit bei Lennart Hammer-Hansen in Iffezheim arbeitete, ehe er in seine Heimat Frankreich nach Lyon zurückkehrte, mit Wai Key Star an sechster Stelle des von Yaa Salaam vor Palace Prince und Emerald Master angeführten Feldes. Der Favorit Va Bank hatte an vierter Stelle ein ideales Rennen, auch Itobo mischte mit, während Devastar diesmal nie nach vorne kam und am Ende auszumachen war.

Dramatischer Zweikampf

Auf der Zielgeraden entwickelte sich ein dramatischer Zweikampf zwischen dem lange bestechend gehenden Va Bank und Wai Key Star, der außen nachsetzte. Beide Pferde schenkten sich keinen Meter, und mit einer großen Energieleistung streckte Wai Key Star schließlich den Kopf nach vorne gegen Va Bank, der nach dem Erfolg 2016 nun mit Platz zwei vorlieb nehmen musste.

32.000 Euro Siegprämie wandern auf das Konto von Schlafmöbel-Unternehmer Hans-Gerd Wernicke, es war beim 14. Start der vierte Sieg für Wai Key Star, der seine Gewinnsumme auf 187.380 Euro steigerte.

Siegjockey Bertrand Flandrin in einem ersten Statement: „Ich hatte das Pferd noch nie vorher geritten, mir aber einige Videos von ihm angeschaut. Daher wusste ich, dass er einen langgezogenen Speed besitzt. Wir hatten ein perfektes Rennen. Ich habe darauf geachtet, dass ich mit ihm nicht zu früh, aber auch nicht zu spät vorne war.“

Weitere Route noch offen

Trainerin Sarah Steinberg erklärte: „Heute hat einfach alles gepasst, denn er ist ein sehr launisches Pferd. Wai Key Star kam der weiche Boden entgegen. Der Jockey hat lange genug gewartet. Da in Baden-Baden die Top-Reiter schon gebucht waren, haben wir Bertrand Flandrin verpflichtet. Ein gutes Laufen hatte ich erwartet, aber nicht, dass er gegen Va Bank gewinnen würde. Er hat toll gekämpft. Wir werden erst einmal abwarten, wie er das Rennen verkraftet und dann entscheiden, wo wir weitermachen.“

Va Bank unterlag in allen Ehren. Jockey Eduardo Pedroza: „Er ist wieder seine Form ausgelaufen, aber natürlich hätten wir gerne gewonnen. So waren wir ganz knapp Zweiter.“ Und Trainer Andreas Wöhler verriet: „Va Bank hätte einen Sieg in dieser Klasse wirklich einmal verdient. Er ist wieder gut gelaufen, aber es ist schon großes Pech, so knapp zu verlieren.“

Itobo weiter stark verbessert

Prächtig verbessert ist weiterhin Itobo, der als Dritter seine bisher beste Vorstellung bot. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. leider hing er auf den letzten 200 Metern etwas nach rechts, doch er wird bald ein Grupperennen gewinnen. Ein sehr gutes Pferd“, so Jockey Marco Casamento. Trainer Hans-Jürgen Gröschel fügte hinzu: „Zuletzt in Hamburg war er zu früh in Front. Heute sind wir sehr stolz auf diese Vorstellung. Er war etwas allein für sich auf seiner Seite, doch es gibt nichts auszusetzen, alles war prima.“

Der Dreijährige Emerald Master hielt aus dem Vordertreffen als Vierter gut stand. Sein Betreuer Mario Hofer: „Ich bin sehr angetan von dieser Leistung. Er hat gezeigt, dass er in diese Klasse gehört.“

Der hochgehandelte Devastar blieb als Fünfter diesmal unter den Erwartungen. Trainer Markus Klug: „Heute war nicht so sein Tag, er hat mir schon nach dem Start nicht so gefallen. Ihm fehlte etwas die Frische, aber er hat ja diese Saison schon einiges geleistet." Auch der Bahnspezialist Palace Prince blieb als Siebter blass. „So schlecht ist er noch nie hier gelaufen. Irgendetwas kann nicht stimmen, das werden wir analysieren“, stand Trainer Jean-Pierre Carvalho vor einem Rätsel.

Bolte weiter in Glanzform

Kaum mehr zu überbieten ist die diesjährige Form des Lengericher Trainers Dr. Andreas Bolte. Im Preis der BBAG-Jährlingsauktion (52.000 Euro, 2.400 m), dem bedeutendsten Rennen des Rahmenprogramms, triumphierte der Coach mit Quintarelli (72:10). Nach glänzender Start-Ziel-Einteilung von Rene Piechulek legte der bis dato noch sieglose Dreijährige jederzeit bequem zu.

„Ich habe drei Nachkommen von Campanologist in meinem Stall, alle sind gute, aber etwas späte Pferde. Auch er sollte im kommenden Jahr noch besser werden. Es war geplant von vorne zu gehen. Ob wir das Auktionsrennen in Magdeburg ansteuern, ist offen. Die Schwerpunkte liegen auf der nächsten Saison, sagte Bolte.“

Ein erstaunlich starkes Rennen lief als Zweiter der Lokalmatador Son Pardo, der am Toto kaum wahrgenommen worden war. „Er braucht kühles Wetter und am besten weichen Boden. Wo wir weitermachen, stimme ich mit den Besitzern ab“, erklärte Trainer Lennart Hammer-Hansen. Klüngel packte als Dritter noch gut an. „Wir steuern nun das St. Leger an“, kommentierte Besitzer Holger Renz. Noch ganz dicht lief Capone als Vierter heran, er pullte anfangs sehr stark und kam von weit hinten.

Viva Gloria ohne Konkurrenz

Im einleitenden 1.600 Meter-Rennen der Großen Woche stand die Auenquellerin Viva Gloria erwartungsgemäß weit über der Konkurrenz. Die 12:10-Favoritin, zuletzt Zweite im BBAG Diana Trial in Mülheim, war unter Lukas Delozier Start-Ziel gegen den Riesenaußenseiter Humarius und Golden Star früh souverän. „Das war so geplant, es sollte ein Aufgalopp für ein Listenrennen in Hannover sein“, erzählte Trainer Jens Hirschberger.

El Donno zum vierten Mal

Die Rückkehr von El Donno in den Dresdener Stall von Claudia Barsig hat sich mehr als ausgezahlt. In einem Lauf zur Longines World Fegentri Championship for Lady Riders (Ausgleich III, 1.800 m) feierte der Achtjährige nach einem starken Finish von Olga Laznovska seinen vierten Erfolg hintereinander. Ganz zuletzt bekam der 37:10-Favorit noch Hidden Oasis und Pissarro in den Griff.

Im 3. Wertungslauf zum Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Ausgleich IV, 1.600 m) gab es kollektiven Jubel der Mitglieder des Südwestdeutschen Galopp Clubs e.V., denn der bereits Neunjährige Dark Fighter erinnerte sich unter Francesco Ladu als Bahnspezialist wieder seiner Bestform, nachdem er schon in Hamburg erfolgreich gewesen war. Der 238:10-Außenseiter aus dem Mannheimer Quartier von Marco Klein wehrte von vorne alle Angriffe von Thymian, Tricky Tiger und Mockingjay ab. Die Viererwette bezahlte 150.000:10 Euro.

Ein glänzendes Debüt gab die von Champion Markus Klug trainierte Dreijährige Amorella (45:10) in einer 2.000 Meter-Prüfung, in der einmal mehr die Start-Ziel-Taktik aufging. Nie war der Nathaniel-Tochter eine Gegnerin gewachsen, auch nicht die noch gut anziehende Relana und Eleni auf den Plätzen.

In dieser Saison war Sarah Helliers Ice Club noch nicht allzuviel gelungen, doch überraschend gelang dem Wallach zur Quote von 114:10 in einem 1.200 Meter-Handicap der erste Jahrestreffer gegen April Spirit und Betsy Coed. Der Prüfung war ein Fehlstart vorausgegangen.

So günstig wie schon lange nicht mehr war die Marke von Stall Widukinds Saxone (70:10), der Marco Casamento im Ausgleich II über 1.500 Meter den zweiten Tagessieg nach Ice Club bescherte. Der von Hans-Jürgen Gröschel aufgebotene Hengst löste sich zuletzt noch leicht von dem Piloten Dancing Hawk und Romantic Pur.

Zum Abschluss feierte der Iffezheimer Trainer Lennart Hammer-Hansen mit Arktis (89:10) in einem 2.400 Meter-Ausgleich III noch einen sehr sicheren Sieg. Mit Nachwuchschampion Robin Weber bekam die Schimmelstute beim dritten Saisonerfolg Perfect Pitch, All Access und Airfield Beauty noch in den Griff. Die Viererwett-Quote betrug 15.851:10 Euro.

Walk of Fame eingeweiht

Eingeweiht wurde der Walk of Fame mit allen Siegern im Großen Preis von Baden von Baden Racing-Präsident Dr. Andreas Jacobs.

Die Große Woche (25. August bis 2. September) wird am Sonntag fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht das Gruppe II-Rennen über 1.200 m, die 148. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche. Erster Start ist um 13:30 Uhr.

Allofs-Treffer in Deauville

Klaus Allofs als Mitbesitzer (gemeinsam mit der Stiftung Gestüt Fährhof) gewann am Samstag in Deauville mit dem von Andreas Wöhler trainierten Rolando (20:10, Pierre-Charles Boudot) ein 28.000 Euro-Rennen über 2.000 Meter leicht. In einem 33.000er über 1.300 Meter war der von Peter Schiergen für den Stall Domstadt vorbereitete Ross (Eddy Hardouin) guter Zweiter hinter dem Favoriten Giogiobbo (Christophe Soumillon).


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