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Mammut-Karte mit sportlichen und finanziellen Superlativen

Arabino trumpft ganz groß auf

Bad Harzburg 28. Juli 2018

Normalerweise ist es bei großen Meetings immer der Finaltag, der die eigentlichen Höhepunkte bringt. Bad Harzburg macht seit einiger Zeit darin allerdings eine Ausnahme, hier geht es stets am vorletzten Tag noch mal so richtig rund. Egal, ob sportlich oder finanziell, die Superlative reihten sich auch heute wieder einmal aneinander wie die Perlen an einer Kette. Dreimal stand innerhalb einer Mammut-Karte mit 10 Prüfungen beispielsweise eine Viererwette auf dem Programm, dazu wurden drei Superhandicaps entschieden – und last not least bildete ein sehr interessantes BBAG-Auktionsrennen den krönenden Höhepunkt. Es firmierte als Preis der Braunschweigischen Landessparkasse, und als Gewinner feierte man danach Stall Steintors Arabino. Was nach Faktenlage nicht von ungefähr kam, war der Dreijährige aus Trainer Hans-Jürgen Gröschels Quartier doch nach einer schon beachtlichen Hamburger Vorstellung zeitig zum klaren Favoriten avanciert.

Arabinos jüngster Coup – sogar unter Höchstgewicht - markierte zugleich ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Stalles Steintor der Familie Seiler, dessen Gesamtbilanz sich inzwischen in Richtung 1.600 Siege nähert und der früher auch einmal eine tragende Säule im hiesigen Hindernissport gewesen ist. Für Wladimir Panov, der zuvor bereits zweimal erfolgreich zur Waage zurückgekehrt war, rundete sich mit diesem Erfolg zugleich ein von A bis Z erfolgreicher vorletzter Meetings-Tag, dem im vorletzten Rennen außerdem noch ein Sieg mit Lake Magadi folgen sollte.

Auf dem Areion -Sohn Arabino blieb er jederzeit cool und ruhig, selbst wenn es vom letzten Platz bis nach vorne zu Beginn der Geraden noch ein gutes Stück aufzuholen gab. Das jedoch machte Arabino fast im Handgalopp, sodass der Richter nicht umhinkam, dem Erfolg des Dreijährigen über Dioresse und Landkönig am Ende das Prädikat „überlegen“ zu geben.

Was die Superhandicaps anging, so holte sich die 11.5000 Euro für den Sieg im Preis der LBS Landesbausparkasse zunächst einmal der von Jan Korpas betreute Dantos, der genau 14 Tage zuvor schon in Dresden erfolgreich gewesen war. Gegen seinen von Wladimir Panov inszenierten Schlussakkord kam der ebenfalls als frischer Sieger angetretene Burma King nicht mehr an, doch bestätigte er seinen Kölner Erfolg voll und ganz. Hinter dem Thomas Georg Jander gehörendem Wallach komplettierten Doris und Preaux die erste Viererwette des Tages.

Hochdotierter Doppelschlag

Nicht einmal ganz zwei Stunden später kassierte Kiss The Wind die gleiche Summe als Siegerin im Großen Preis der Landessparkasse, dem sportlich wertvollsten Handicap des Tages. Gleichzeitig gelangen der Casamento-Tochter, ihrem Besitzer, Volker Franz Schleusner, sowie ihrer Trainerin und ihrem Jockey dabei richtig kräftige Schlucke aus der oft zitierten Pulle. Denn Anna Schleusner-Fruhriep hatte die Vierjährige schon am ersten Meetings-Sonntag erfolgreich in einem Superhandicap gesattelt, als auch bereits Wladimir Panov die Zügelführung gehabt hatte.

Nach dem Erfolg mit Dantos markierte der Sieg obendrein Panovs zweiten Tagestreffer vor dem noch kommenden Sieg mit dem bereits erwähnten Arabino. Von Kiss The Wind war lange Zeit so gut wie nichts zu sehen, doch mutierte sie im Einlauf binnen kürzester Zeit von der vermeintlichen Mitläuferin zu einer brandgefährlichen Sieganwärterin. Und Ihr Speed erwies sich in der Distanz tatsächlich einmal mehr als durchschlagend. Mit der Folge, dass die bis dahin höchst aussichtsreichen Forever Adventure und Munaashid im selben Moment zu reinen Platzgeldkandidaten schrumpften. Wie auch Near Big nicht mehr über Rang vier hinauskam, was indes besondere Relevanz besaß, da hier die zweite Viererwette der Veranstaltung abgewickelt wurde.

Spannung schon zu Beginn

Zum Auftakt hatte übrigens die Siegerin Sura von Darius Racing im Knax-Preis der Braunschweigischen Landessparkasse ebenso ihren Anteil an einem spannenden Rennverlauf wie der sich vorne zäh verteidigende Oleg und die versprechend angreifende Prairie Moonshine. Denn die Gewinnerin aus dem großen Wöhler-Quartier schaffte es unter Jozef Bojko erst ganz zuletzt, eine halbe Länge Vorteil zu erlangen, während zwischen den Platzierten lediglich ein Kopf zugunsten von Oleg entschied.

Der Preis der VAF GmbH, Bopfingen verlief direkt danach durchaus ähnlich, wenngleich es hier ein reiner Zweikampf war, der für die besondere Dramaturgie sorgte. Das lange währende Duell war früh entbrannt zwischen der von Filip Minarik gerittenen und von Pavel Vovcenko trainierten Silver Stripes aus dem Besitz von Oliver Kubat sowie der lange hart dagegenhaltenden Havana Heart.

Zwei Fuhrmann-Treffer

Nicht unerwartet setzte sich im weiteren Verlauf der Wallach Novacovic des Stalles Blue Sky im Preis der Waldgastätte Rabenklippe durch, der nebenbei zur Mitteldeutschen Galoppserie 2018 zählt. Sein vorausgegangener erster diesjähriger Auftritt in Bad Harzburg war nach Ansicht vieler Beobachter klar besser gewesen, als es das reine Ergebnis auf den ersten Blick vermuten ließ. Dass es für den Fuhrmann-Schützling heute mehr wurde, als allein nur wieder einen guten Eindruck zu hinterlassen, dafür sorgte nicht zuletzt Maxim Pecheur in seinem Sattel. Auf den Plätzen dahinter landeten Best of Heaven und der am Eröffnungstag erfolgreich gewesene Mind Juggler.

Martin Seidl hieß dann der Steuermann von Boy Charlton, der unmittelbar danach im Preis von Plumbohms für Trainer Frank Fuhrmann gleich noch einmal nachlegte. Gegen Sir Theodore und Jazz Bay kam der Wallach des Stalles Irland am Ende sogar relativ leicht zum Zuge und erinnerte damit stark an seine gute Partie im Rahmen des Derby-Meetings in Hamburg.

Mit viel Speed sorgte in der zweiten Programmhälfte genauso Maria Nienstädts Wallach Humpry im Preis der Landschlachterei Leiste für letztendlich klare Verhältnisse. Besitzerin und Trainerin waren natürlich auch jetzt wieder ein und dieselbe Dame, die ja auch schon in Personalunion für den Erfolg von Humpry am Eröffnungstag gezeichnet hatte. Darüber hinaus hatte hierbei bereits André Best als Jockey seinen Part perfekt durchgezogen. Der lange führende Flirt konnte hinter Humpry immerhin noch Rang zwei in den rettenden Hafen bringen. Allzu viel hatte aber wirklich nicht gefehlt, dann wäre auch der Ehrenplatz dank der Stute Chancy zu einer Nienstädt-Beute geworden.

Erneut Korpas und Panov

Dass Kistenritte nicht die schlechtesten Engagements sind, bewahrheitete sich mal wieder im Buchmacher Albers-Preis, dem letzten Superhandicap mit Viererwette. Da Wladimir Panov hier für Bauyrzhan Murzabayev auf Lake Madi als Reiter einsprang, kam gleichzeitig ein schon beim Sieg von Dantos bewährtes Erfolgsteam wieder zusammen, denn auch die Soldier Hollow-Tochter des Stalles CALIMA ist in der Obhut von Trainer Jan Korpas. Und der Erfolg blieb auch diesmal nicht aus; Lake Magadi ließ nämlich rein gar nichts mehr anbrennen und die Konkurrenz zeitig chancenlos aussehen. Am weitesten kamen hiervon noch Lebowski, Dutch Master und Virgina Girl, die in dieser Reihenfolge die Plätze zwei bis vier besetzen.

Noch ein Gröschel-Sieg

Zu guter Letzt konnte sich dann auch noch Arabinos Trainer Hans-Jürgen Gröschel als Doppelsieger in der Chronik des Renntages verewigen. So wie die von ihm betreute Imandra des Stalles Totti im Preis des Baumwipfelpfades Bad Harzburg zum Schluss für Eindeutigkeit sorgte, darf man fast sicher sein, dass die Areion-Tochter keinesfalls bei diesem Erfolg stehenbleiben wird. Als heiße 15:10-Favoritin setzte sie sich in der Hand von Marco Casamento überlegen gegen Paradise Lake und Woking durch. Alles anderen waren noch früher chancenlos.

Ohne Chance in Deauville

Beizeiten passen musste heute im für zweijährige Stuten ausgeschriebenen Prix Six Perfection (Gruppe III, 80.000 Euro, 1.400 m) in Deauville im Übrigen auch Rope A Dope des Stalles Domstadt. Der junge Hoffnungsträgerin aus Peter Schiergens Stall Asterblüte wurde unter Andrasch Starke schnell nach hinten durchgereicht, als die Gegnerinnen eingangs zur Geraden ernst machten. Allen voran waren das die zwei, die im Ziel lediglich durch eine Nase getrennten waren. Nämlich Beyond Reason und Devant, wobei das zwingend notwendig gewordene Zielfoto die Erstgenannte hauchdünn vorne sah. Im Sattel der von Charlie trainierten britischen Gaststute saß heute Tony Piccone.







 

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