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Schlussvorhang in der Vahr – aber die Hoffnung stirbt zuletzt

Arcado galoppiert immer vorne

Bremen 30. März 2018

Die Hoffnung stirbt bekanntlich erst zuletzt. Auch heute in Bremen blieb nach dem traditionellen Karfreitags-Programm mit acht Rennen immer noch ein letztes Fünkchen Hoffnung übrig. Hoffnung, dass es an diesem denkwürdigen 30. März 2018 nun doch nicht das Halali in der Vahr war, sondern es lediglich ein vorläufiger Schlussvorhang gewesen ist, der sich hinter eine 1857 begonnene Galopptradition senkte. Jetzt setzen alle Herzen, die an dieser Rennbahn hängen, auf erfolgreiche Aktivitäten der „Bürgerinitiative Rennbahngelände“, selbst wenn diese in vielerlei Hinsicht nahezu haushohe Hürden zu überwinden hat, damit es zu einem Happy End kommen kann und sich für die Hansestadt an der Weser vielleicht doch noch eine Galopp-Zukunft eröffnet. Zukunft als Stichwort passte genauso gut zum Acatenango Derby-Trial, dem sportlich interessantesten Punkt auf der Karte, welcher an den dreijährigen Röttgener Hengst Arcado ging.

Start-Ziel setzte sich der Hengst aus dem Rath-Heumarer Quartier von Markus Klug durch, nachdem er im vergangenen Jahr  durch zwei sehr ordentliche Platzierungen schon hatte auf sich aufmerksam machen können. Martin Seidl servierte dem mächtigen Galoppierer an der Spitze des Feldes augenscheinlich ein Rennen nach Maß. Jedenfalls war eingangs zur Geraden längst erkennbar, dass ihm hier und heute kein Konkurrent den Sieg noch streitig machen würde. Auch der solide laufende Foxboro nicht, der zwar alles versuchte, doch nie richtig auf Tuchfühlung zum Dalakhani-Sohn gelangte, der nebenbei einer Top-Schlenderhaner Linie entstammt, nämlich der des großartigen Derby-Siegers Alpenkönig.

Sein heutiger erster Erfolg war mithin alles andere als eine Überraschung. Das Blaue Band in Hamburg-Horn steht selbstverständlich ganz oben auf der weiteren Agenda von Arcado. Auf dem Weg dorthin hat sein Betreuer für ihn insbesondere das perdewetten.de-Bavarian Classic in München-Riem wie auch das Kölner Oppenheim Union-Rennen im Visier. Darüber hinaus besitzt Foxboro noch eine Derby-Option. Für ihn ging zwar rein gar nichts gegen Arcado; den noch gut debütierenden Capone hielt er jedoch sicher in Schach, während die ebenfalls zum ersten Mal vor Publikum auftretenden Kitten's Music und Love Supreme ziemlich schnell abgemeldet waren.

Leicht überraschend verlief hingegen der einleitende Preis der Golfrange, der wie auch die folgenden vier Prüfungen zum heutigen PMU-Veranstaltungskalender zählte. Die Partie schien eigentlich endgültig eingetütet zu sein für den Favoriten Eskalibur, der sich auf den letzten Metern allerdings nicht mehr so streckte, wie es vonnöten gewesen wäre. Folglich bekam die rechnerisch unter ihm rangierende Irish Valley noch einmal Oberwasser, und unter Maxime Pecheur gelang es ihr dann doch noch, für den Stall Heymann und Trainer Karl Demme zu punkten, während Rang drei an Wellensturm ging.

Adel verpflichtet, der neunjährige Haudegen des Stalles Randi aus dem Quartier von Pavel Bradik, brauchte dagegen im Preis der BBAG Frühlings-Auktion  eine beizeiten gewonnene Führung nicht mehr abzugeben. Die junge Patricia Trepper ließ bei ihrem zweiten Erfolg im Rennsattel auch in der Schlussphase nämlich nie locker, sodass sich hinter dem siegreichen Electric-Beat-Sohn für Texas Scramble und Amparo nie mehr Möglichkeiten auftaten als die Auseinandersetzung für die weitere Platzierung.

Schon topfit

präsentierte Trainer Ronald Dzubasz kurz darauf den Wallach Orkanos aus dem Besitz des German Racing Clubs im „Danke an die Aktiven des deutschen Rennsport-Preis'“. Zusammen mit Novacovic sah man den Hurricane-Run-Sohn und Jahresdebütanten alsbald in vorderster Front. Während Erstgenannter in der Geraden immer deutlicher die weiße Flagge hisste, marschiert der von Alex Pietsch gerittene Fünfjährige indes unverdrossen weiter. Und zwar derart schwungvoll, dass ihm die ebenfalls aus der Winterpause kommenden Lady Leoso und Limari trotz jeweils guter Vorstellungen nie gefährlich zu werden vermochten.

Alex Pietsch schien mit diesem Treffer wohl auf den Geschmack gekommen zu sein, denn Tageserfolg Nummer zwei ließ für ihn nicht lange auf sich warten. Nur eine halbe Stunde später markierte er diesen im George Muhle-Erinnerungsrennen mit dem von Andreas Suburics vorbereiteten Mamool-Sohn Lucky Lips. Stall Lintecs Vierjähriger gab dabei eine Vorstellung, die unmissverständlich andeutete, dass der Halbbruder von keinem Geringeren als Lucky Lion bei diesem Sieg bestimmt nicht stehenbleiben wird. Für die ihren Strich weitergehenden Forever Adventure gab es da einfach es nichts zu bestellen, doch kam die Stute immerhin auch noch weit und klar vor dem von Langaro angeführten Rest auf dem Ehrenplatz ein.

Erneut Demme und Pecheur

Nachdem Trainer Karl Demme und Jockey Maxime Pecheur bereits für die sportliche Ouvertüre zuständig gewesen waren, hatte das Team damit offensichtlich längst noch nicht alle Karten ausgespielt. Als weiteres kleines Ass entpuppte sich wenig später zudem die Außenseiterin Angel Adventure im Zech Immobilien-Preis, dem Rennen mit der Viererwette. Als Rising Rock hier bereits seine Favoritenrolle von A bis Z zu erfüllen schien, trat die Poseidon-Adventure-Tochterdes Stalles Hurry erst richtig auf den Plan. Und zwar gemeinsam mit La Isla Bonita, die kaum viel weniger stark endete und keineswegs weit geschlagen blieb - und die ähnlich zügig noch an Rising Rock vorbeizog. Der immerhin jedoch ungefährdet vor dem Formpferd Van Venture blieb, das die Viererwette komplettierte.

Den Bremer „Bumper“ ließ sich später Eugen-Andreas Wahlers Wallach Interior Minister natürlich nicht nehmen. Faktisch hatte das „Hindernispferd des Jahre 2017“ aus Trainer Christian Freiherr von der Reckes Quartier im IDEE Kaffee Trophy-Bumper keinen einzigen wirklichen Gegner und seine Reiterin Sonja Daroszewski mithin leichtes Spiel, um ihn nach weiten 3.200 Meter vor Rosenkönig über die Linie zu bringen. Erst 40 Längen hinter diesem besetzte Serienlohn vor Rapid Loup den dritten Rang. Spreu und Weizen hatten sich am Ende also deutlich getrennt.

Zum guten Schluss

trug sich dann Gestüt Bonas See the Tiger als vorerst letzter Gewinner eines Bremer Rennens in die Annalen des 1857 gegründeten Rennvereins ein. Wenn nicht alles täuscht, könnte der Erfolg im „Halali-Rennen – Der Bremer Rennverein dankt für 161 Jahre Galopprennsport“ durchaus Ausgangspunkt einer Aufholjagd für den Sea-The-Stars-Sohn der hochtalentierten Stute Saldentigerin gewesen sein. Ein Hengst seines Kaliber wohnt normalerweise ja in einer anderen Straße als der des Basissports. Je weiter es wurde, desto leichter setzte sich der von Andrasch Starke gerittene Vierjährige aus dem Kölner Stall Asterblüte von Trainer Peter Schiergen bei seinem erst zweiten Start von Dialekt ab, seinem letztendlich einzig verbliebenen Konkurrenten. Denn Irrwisch und Escobar mussten im Einlauf früh abreißen lassen und konnten sich demnach nur noch für den dritten Platz ins Zeug legen.





 

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