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Begeisternder Top-Triumph für das Gestüt Röttgen im Preis des Winterfavoriten in Köln

Erasmus ist der Derby-Favorit für 2018

Köln 15. Oktober 2017

Der vorläufige Favorit für den Sieg im Deutschen Galopp-Derby 2018 heißt seit dem Sonntag Erasmus: In einem grandiosen Rennjahr für das Gestüt Röttgen triumphierte die Zuchtstätte vor den Toren Kölns (nach den Super-Siegen im Derby und im Preis von Europa) auch im bedeutendsten Rennen für zweijährige Galopper mit dem offenbar hochveranlagten Realiable Man-Sohn in der Domstadt: Im Preis des Winterfavoriten (Gruppe III, 155.000 Euro, 1.600 m) dominierte vor 15.000 Zuschauern der von Adrie de Vries gerittene 29:10-Co-Favorit in grandioser Manier vom Start bis ins Ziel gegen seine acht Konkurrenten und bescherte Championtrainer Markus Klug den ersten Sieg in dieser Top-Prüfung.

Video: Preis des Winterfavorit 2017 (Gr. III), Köln - Sieger: Erasmus

Es war beeindruckend, in welcher Manier sich Erasmus diese prestigeträchtige Prüfung sicherte. Sein Reiter beorderte den zuletzt schon in Köln erfolgreichen jungen Hoffnungsträger sofort nach vorne, wurde aber stets von dem favorisierten Wild Max (E. Pedroza) verfolgt. Zu Beginn der Zielgeraden schien sich ein spannendes Duell zwischen diesen beidem am stärksten gewetteten Zweijährigen zu entwickeln, doch innerhalb weniger Galoppsprünge verabschiedete sich Erasmus auf sagenhafte acht Längen Vorsprung von seinen Gegnern. Damit avancierte er zu einem der imponierendsten Winterfavoriten der vergangenen Jahre und natürlich zum eindeutigen aktuellen Derby-Favoriten im kommenden Jahr. 85.000 Euro Siegprämie gingen an das Gestüt Röttgen, das damit den Erfolg von Windstoß in 2017 schon zwölf Monate später wiederholen könnte.

Jockey Adrie de Vries in einem ersten Statement: „Ich habe immer an Erasmus geglaubt. Er war zunächst kein ausgesprochener Zweijähriger, da er sehr groß ist. Aber der Hengst löst alles mit seiner Klasse. Der weiche Boden hat heute gar nicht so gepasst, denn er machte unterwegs ein paar Fehler. Wenn er reifer wird, dann ist Erasmus einer der besten Zweijährigen, die ich je geritten habe. Die Derby-Distanz von 2.400 Metern hat er immer im Tank. Er marschiert im Rennen stets weiter, ist ein Riesengaloppierer und völlig unkompliziert, noch dazu verfügt er über viel Phlegma. Er muss gar nicht unbedingt von der Spitze aus gehen, sondern man kann ihn von überall reiten.“

Trainer Markus Klug erklärte: „Der Boden war zum Glück nicht so weich wie in der vergangenen Woche und passte noch. Erasmus ist ein richtig gutes Pferd, und vom Charakter gibt es keinerlei Probleme. Er ist immer ruhig und ausgeglichen. Ich habe ihn noch nie aufgeregt erlebt. Große Klasse besitzt er, die er auf der Rennbahn umsetzt. Alles zusammen macht solch einen Sieger aus. Ich denke, dass er auf jeden Fall Stehvermögen besitzt. So wie er gezogen ist und galoppiert, habe ich keine Zweifel.“

Mit tollem Endspurt schob sich der große Außenseiter Salve Del Rio noch auf den zweiten Platz vor Wild Max, der ab Mitte der Geraden nicht weiterkam. „Der Boden war zu lose für ihn. Er hat einige Fehler gemacht“, kommentierte Trainer Andreas Wöhler. Pathfinder verkaufte sich als Vierter sehr teuer, während die anderen Kandidaten keine ernsthafte Möglichkeit hatten.

Englische Gaststute mit großem Einsatz

Auch das Rahmenprogramm beim großen Saisonfinale 2017 in Köln, dem Tag der Partnerstädte, konnte sich mehr als sehen lassen. Hier ragte der Kölner Steher Cup der Pferdeklinik Burg Müggenhausen (Listenrennen, 25.000 Euro, 3.000 m) heraus. Und hier bewies einmal mehr ein Pferd des englischen Erfolgstrainers Mark Johnston, der weit über 200 Schützlinge in seinem Stall stehen hat, seine besondere Einsatzfreude: Die vierjährige Stute Renfrew Street (40:10) hatte zwar unterwegs kurz die Spitze an Super Ridge abgegeben, diese aber im Schlussbogen schnell wiedererlangt und wehrte sämtliche Angriffe des 19:10-Favoriten Moonshiner auf der Zielgeraden bravourös ab.

Zwar tendierte die Iffraaj-Tochter immer weiter nach außen und verlor dadurch einigen Schwung, aber das Ziel stand goldrichtig für die zuvor in einem Handicap in Goodwood erfolgreiche Lady, die ihren vierten Saisonsieg und sechsten Coup beim 24. Start insgesamt schaffte. Moonshiner ließ auf dem letzten Stück nach und musste den Ehrenplatz noch an den heranfliegenden Dreijährigen Adler abtreten, der immer stärker wurde und wenig weiter auch noch Renfrew Street gefährlich geworden wäre. Auch Iraklion lief als Vierter seine Form aus.

Viel Vertrauen war in der einleitenden Zweijährigen-Prüfung über 1.600 Meter mit Stall Dipolis Valajani (22:10) gegangen. Bei seinem fünften Platz beim Debüt war der Jukeboy Jury-Sohn aus dem Stall von Champion Markus Klug noch einen Rang hinter Guiri gewesen, diesmal drehte er mit starken Reserven unter Adrie de Vries den Spieß sehr sicher um und kam zu seinem ersten Erfolg. Die auf den dritten Platz vorstoßende Ittlingerin Enissa machte den Erfolg von Markus Klug rund. Valajani besitzt eine Nennung für das Derby 2017. Sein Statement: „Valajani ist ein gutes Pferd, das beim ersten Start sehr unreif war und nun dazugelernt hat. Er ist auch jetzt noch nicht ganz ausreift und für nächstes Jahr sicher eine Hoffnung.“

Erst als siebenjähriger Wallach ist Itchy so richtig aufgewacht. Der in Haltern von Birgit Lenz trainierte Toylsome-Sohn feierte in einem 1.600 Meter-Handicap zur Quote von 65:10 seinen zweiten Erfolg. Olga Laznovska verstand es, ihm so starke Reserven zu entlocken, dass am Ende auch So Soon passen musste. Die Viererwette komplettierten der Riesenaußenseiter Tikthebox und Bolanos, die stolze 181.461:10 Euro bezahlte.

Ein Solo der ganz besonderen Art zeigte Carde Ostermann-Richters Magneta Sky (48:10) aus dem Kölner Rennstall von Peter Schiergen in einer 1.850 Meter-Konkurrenz für Dreijährige: Die schon mehrfach platzierte Stute verabschiedete sich mit Vinzenz Schiergen im Sattel in der entscheidenden Phase auf großen Vorsprung von Ontario Flight und Notre Logique.

Eine Riesenüberraschung gab es in einem weiteren Viererwett-Rennen (Garantie-Auszahlung von 15.000 Euro, inklusive eines Jackpots von 8.187,39 Euro): Andres Helfenbein zeigte auf dem von Helga Hobitz engagierten Borneo (153:10) einen Husarenritt. Er ließ den Wallach an der Spitze richtig treten und rettete den Vorsprung gerade noch gegen Aurelio nach Hause. Allez Y und Landslide komplettierten die Viererwette, die starke 445.295:10 Euro bezahlte. Damit bekam ein Gewinner über 22.000 Euro ausgezahlt.

In einem Ausgleich II über 1.850 Meter krönte Dr. Andreas Boltes Camberwell (44:10, R. Piechulek) sein tolles Rennjahr mit dem leichten fünften Sieg in 2017 über Commander Kirk und Usbekia.

Mit einem Paukenschlag klang das Rennjahr in der Domstadt aus, denn mit Pleasant Princess (290:10, M. Lopez) aus dem Stall von Besitzertrainer Frank Maurer hatte kaum jemand gerechnet, auch wenn es die Stute zuletzt in einer Listen-Prüfung viel zu schwer antraf. Mit erstaunlichem Speed stürmte die Achtjährige aus Dillingen im Saarland noch an Jolly Boy und See Dex vorbei.

Besonders gewürdigt wurden die Champions der Kölner Renn-Saison: Gestüt Röttgen (Besitzer), Markus Klug (Trainer) und Adrie de Vries (Jockeys).

 

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