Es war noch einmal ein kräftiger Schluck aus der Pulle, sowohl für seinen Besitzer Eckhard Sauren als auch seinen Trainer Mario Hofer. Kurz vor Toresschluss der Saison 2016 gelang ihrem Hengst Kick and Rush noch ein Überraschungscoup beim Saisonfinale in Deauville im Prix du Home, einer mit insgesamt 44.000 Euro dotierten 1.900-Meter-Prüfung für Zweijährige der „Classe 1“. Als 120:10-Außenseiter setzte sich der vom Gestüt Schlenderhan gezogene Tertullian-Sohn unter Jockey Antoine Hamelin mit einer und anderthalb Längen gegen Music Lover und Fuenteesteis durch.
Der Zweijährige hatte zuvor erst einen Start absolviert und dabei im Hurricane Run BBAG Auktionsrennen in München-Riem lediglich einen sechsten Platz besetzt, sodass er für das französische Publikum so etwas wie ein völlig „dunkles Pferd“ war.
Doch als sich die Entscheidung anbahnte, wurde schnell klar, dass die Konkurrenz gegen den Halbbruder keines Geringeren als des Gruppe-Hengstes und Beschälers Königstiger nicht den Funken eine Chance besitzen würde. Die eine Länge Vorteil spiegelt schließlich in keiner Weise die tatsächliche Dominanz des deutschen Gastes aus Krefeld wider.
Beste Prüfung im neun Rennen umfassenden letzten Programm in Deauville für dieses Jahr war allerdings der Prix Miss Satamixa, ein Listenrennen für dreijährigen und ältere Stuten über 1.500 Meter. Der Löwenanteil der 52.000-Euro-Gesamtdotierung wanderte auch hier ins Ausland. Es gewann die vom britischen Trainer Roger Varian vorbereitete dreijährige Dark-Angel-Tochter Realtra mit Christophe Soumillon im Sattel gegen die Vorjahressiegerin Caointiorn sowie Via Firenze, während die von Jozef Bojko gerittene Fährhoferin Wacaria aus dem Quartier von Andreas Wöhler mit der engeren Entscheidung nichts zu tun hatte.
Gleiches galt ein paar Stunden später genauso für den ersten Vertreter der kleinen deutschen Expedition aus drei Startern zum Meeting in Katar. Der zweijährige Hyper Hyper, ein Stall- und Trainingsgefährte von Kick and Rush, endete in der Hand von Adrie de Vries als erster Kandidat aus diesem Trio in den Al Rayyan Stakes lediglich im geschlagenen Feld.
Doch ist aus deutscher Sicht aber natürlich höchst interessant, dass der in Frankreich gezogene Gewinner Pazeer von Eduardo Pedroza geritten wurde, der sich in Katar heute obendrein noch die Qatar Oaks mit der Stute Mango Tango holte, einer Tochter der von Monsun stammenden Schlenderhanerin Alexandrina.
Allerdings kam auch Adrie de Vries heute noch zu einem ganz besonderen Erfolgserlebnis. Denn er gewann das sehr wertvolle, jedoch ausschließlich für dreijährige arabische Vollblüter ausgeschriebene Qatar Derby über 1.600 Meter mit dem Hengst Ateej.
Mit zwei Internationalen Listenrennen als rennsportliche Highlights geht es am Ostersonntag (ab 13 Uhr) auf der Rennbahn Berlin-Hoppegarten in die Saison 2024. Top-Trainer aus allen Richtungen Deutschlands haben Nennungen für die Saisoneröffnung abgegeben: Allein 11 Starter kommen aus Rennställen der Hoppegartener Trainer: Roland Dzubasz (sattelt sieben Starter), Eva Fabianova (drei Starter, darunter der erste Ritt von Lilli-Marie Engels für ihren neuen Rennstall) und Sarka Schütz (mit einem Starter vertreten).
Es ist der Geldregen in der Wüste: Über 30 Millionen Dollar an Rennpreisen werden am Samstag, 30. März 2024, beim Dubai World Cup-Renntag auf dem hochmodernen Rennkurs in Meydan in der Stadt der Superlative am Persischen Golf ausgeschüttet. Auch in diesem Jahr starten hier Weltklasse-Galopper der verschiedensten Kontinente.
Der Titel des „TDN Rising Star“ wird von der Thoroughbred Daily News an viel versprechende junge Pferde vergeben, und der jüngste Titel in Europa geht an die am Sonntag in Naas auch beim zweiten Start ungeschlagene und und souverän erfolgreiche Calyx-Tochter Purple Lily.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.