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Va Bank bleibt auch in Baden-Baden ungeschlagen

Der große Triumph des polnischen Superstars

Baden-Baden 27. August 2016

Es gehört zu den absoluten Raritäten, dass nach einem Gruppe-Rennen in Deutschland die polnische Nationalhymne gespielt wird. Doch nach dem 61. Preis der Sparkassen Finanzgruppe (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m) kam es vor 8.400 Zuschauern zu diesem Ereignis, denn der in Polen trainierte vierjährige Hengst Va Bank (72:10) gewann unter Jockey Martin Seidl das erste Top-Event bei der Großen Woche in Baden-Baden sehr eindrucksvoll.

Beim zwölften Start feierte der Archipenko-Sohn seinen zwölften Sieg und schaffte das Kunststück, auch den im Mitbesitz von VFL Wolfsburg-Manager Klaus Allofs stehenden heißen 19:10-Favoriten Potemkin leicht mit anderthalb Längen hinter sich zu lassen.

Dass sich die sensationelle Erfolgsserie von Va Bank fortsetzen würde, war schon 200 Meter vor dem Ziel klar, als Va Bank mit fulminantem Speed den innen aus dem Vordertreffen in Front gezogenen Potemkin nicht nur erreicht hatte, sondern auch passierte. Diesem Antritt hatte auch der Seriensieger nichts mehr entgegenzusetzen, die Überraschung war perfekt!

„Wir wären schon mit einem Platz unter den ersten Dreien zufrieden gewesen“, erklärte Siegtrainer Maciej Janikowski, der 30 Pferde vorbereitet. „Es war ja sein erster Auftritt außerhalb Polens. Wir steuern nun das bedeutendste Rennen in der Heimat an und kommen dann vielleicht nach Westeuropa zurück.“ Gerade einmal 4.500 Euro hatte Va Bank als Jährling in Irland gekostet, nachdem er im Alter von einem Jahr einen schweren Unfall hatte. Und nun verdiente er auf einen Schlag 32.000 Euro.

Jockey Martin Seidl meinte nach seinem dritten Gruppe-Sieg: „Der Besitzer, Herr Zienkiewicz, hatte mich angerufen, da es zur Zeit bei mir gut läuft. Va Bank ist ein junges Pferd, ich bin ein junger Reiter, das hat gepasst. Wir hatten hinter Potemkin einen sehr guten Rennverlauf. Als die Lücke aufging, packte er riesig an.“

Potemkin enttäuschte als Zweiter keinesfalls, sondern bestätigte seine große Verfassung. „Der Sieger muss ein sehr gutes Pferd sein. Potemkins Leistung geht in Ordnung. Wo wir nun weitermachen, ist noch offen“, versicherte Trainer Andreas Wöhler.

Sechs Längen hinter den beiden Protagonisten erkämpfte sich Felician noch den dritten Rang gegen Devastar, für den laut Markus Klug „weicherer Boden und anderes Wetter besser gewesen wäre.“ Die anderen Pferde, inklusive der stärker beachteten Palace Prince (Siebter) und Wild Chief (Achter), hatten keine Möglichkeit.

Berge von Steinen schienen dem Kölner Trainer Andreas Löwe nach dem Ittlingen – Preis der BBAG-Jährlingsauktion (52.000 Euro , 2.400 m) vom Herzen zu Fallen. Denn nach einer langen Pause seit dem Union-Rennen meldete sich der Lord of England-Sohn als 60:10-Chance im bedeutendsten Rennen des Rahmenprogramms wieder zurück.

Start-Ziel war der Dreijährige des Gestüts Winterhauch nach starker Einteilung von Marc Lerner sehr souverän und scheint vor einer Top-Zukunft zu stehen. „Er hatte wie acht, neun meiner Pferde mit einem Infekt zu kämpfen. Wir haben ihm nach Absprache mit dem Besitzer, Herrn Mosca, der zur Zeit in Urlaub weilt, alle zeit gegeben. Nun ist er wieder da und der Druck weg. San Salvador kann richtig galoppieren. Nun könnte er in ein weiteres Auktionsrennen in Hannover gehen und danach den Großen Preis von Bayern ansteuern“, berichtete Löwe über den einstigen 85.000 Euro-BBAG-Kauf.

Monte Alegre hielt den Ehrenplatz tapfer fest. „Wir hatten hier nichts zu verlieren. Nun geht es wieder nach Frankreich“, ließ Trainerin Carmen Bocskai durchblicken. Dichtauf war als Dritter der lange gefährlich wirkende Tirano. „Die Leistung war sehr gut“, so sein Coach Waldemar Hickst. Salasso ließ sich zeitig reiten, rappelte sich aber immer wieder auf und erreichte Rang vier. „Er ist sehr phlegmatisch. Für ihn könnte es über 4.000 Meter gehen. Seitdem er Wallach ist, hat er sich immer weiter gesteigert“, versicherte Markus Klug. Die Viererwette bezahlte 26.239:10 Euro.

Mit einem Heimsieg begann die Große Woche – der von Lennart Hammer-Hansen in Iffezheim für den Turf Club Baden vorbereitete Sugar Daddy (60:10) trumpfte in der Zweijährigen-Prüfung über 1.400 Meter Start-Ziel ganz groß auf. Andrasch Starke konnte mit dem Areion-Sohn der sehr guten Sugar Baby Love immer den Richterspruch bestimmen. „Er hatte sich im Training toll angeboten. Da er nicht viel Speed besitzt, sollte Andrasch ihn galoppieren lassen. Sugar Daddy hat einen Super-Charakter und könnte über ein Listenrennen in Düsseldorf das Auktionsrennen hier am 21. Oktober ansteuern“, versicherte Hammer-Hansen, der sich noch Zuwachs für seinen aktuell sieben Pferde umfassenden Rennstall wünscht. Der heiße Favorit Langtang kam erst spät auf den Ehrenplatz, wobei er sich laut Trainer Andreas Wöhler „noch etwas doof angestellt hat.“ Man of Letters hielt aus dem Vordertreffen lange gut stand. Der Mitfavorit Manipur wurde nach einer reiterlosen Extrarunde zurückgezogen.

Wie ein Pferd mit weiteren Reserven trumpfte Henk Grewes Wisperwind (26:10, M. Suerland) in einem 2.200 Meter-Handicap auf und legte nach seinem Kölner Treffer von zweiter Position aus gegen Leonarda und Navio souverän zu. Da dürfte noch einiges möglich sein.

Baden-Baden ist eine der bevorzugten Bahnen von Toni Potters‘ Neuenburger (61:10, A. de Vries), der in einem 1.500 Meter-Handicap nach frühem Vorstoß auf der Zielgeraden bald schon als sehr leichter Gewinner über die nachsetzende Nasijah und Liverbird feststand.

Eine große Überraschung bedeutete der Sieg des Münchener Gastes Bondi (M. Seidl, 173:10) im Ausgleich II über 1.200 Meter, die Stute zog gegen den ebenfalls aus der Bayern-Metropole kommenden Kolonel und Finch Hatton sowie Leoderprofi bestens durch und markierte beim 28. Start den zweiten Karrieretreffer. „Nach den letzten Formen hatte ich damit gerechnet. Das Fragezeichen war nur der sehr feste Boden, aber die Distanz hat gepasst“, erläuterte ihre Betreuerin Jutta Mayer. Die Viererwette bezahlte 133.332:10 Euro.

Einen glänzenden Einstand für Besitzer Heinz Reinhard und den Neusser Trainer Axel Kleinkorres gab der Ex-Auenqueller Daring Lion (37:10) in einer 1.400 Meter-Prüfung. Zu Beginn der Geraden stürmte der Mitfavorit souverän vor das Feld und der Außenseiterin Simineh sowie dem Piloten Romantic Soldier davon.

In einem 1.800 Meter-Ausgleich III meldete sich Christian von der Reckes Renny Storm zur Sensations-Quote von 183:10 wieder zurück. Mit starken Reserven zwang der Außenseiter unter Alexander Pietsch den Favoriten Arando und Marcello in die Knie.

Im abschließenden Amateurreiten (Ausgleich IV, 1.400 m) verteidigte sich Dirk Lükers Ohne Tadel (90:10) unter Eva-Maria Herresthal Start-Ziel erfolgreich gegen Little Man, die trotz Bügelverlust sehr stark durchziehende Kimara und El Duque.
 

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