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Jungleboogie tanzt in Bad Doberan die Gegner aus

Vom Schnee-Helden zum Ostsee-Triumphator

Bad Doberan 20. August 2016

Der Schnee-Held ist nun auch der Ostsee-Triumphator: Der im Besitz des Stalles Nizza des Freiburger Bankiers Jürgen Imm stehende Jungleboogie sicherte sich am Samstag bei bestem Rennwetter das Hauptereignis auf Deutschlands ältester Galopprennbahn Bad Doberan: Im Großen ANPAK Superpackage Ostsee-Preis (Ausgleich I, 22.500 Euro, 1.900 m) gewann der im Februar im Große Preis von St. Moritz erfolgreiche vierjährige Nicaron-Sohn aus dem Weilerswister Stall von Christian von der Recke.

Jockey Rene Piechulek schaffte in einem dramatischen Finale noch die hauchdünne Wende gegen die Lokalmatadorin Summershine, die zwar fünf Kilo gegen ihr Handicap lief, aber fast schon in Sicherheit schien, nachdem sie den Doppelsieger dieser Prüfung Empire Hurricane, Mitte der Zielgeraden vorne erreicht hatte. Doch mit letztem Einsatz stieß der 39:10-Mitfavorit Jungleboogie innen noch mit einem kurzen Kopf vorbei und galoppierte 12.000 Euro auf das Konto seines Eigners.

„Jungleboogie zeichnet ein unbändiger Kampfgeist aus. Nur bei seinem Debüt war er nicht im Geld“, erklärte Christian von der Recke. „Egal ob in Neuss, in St. Moritz oder in Bad Doberan, er gewinnt überall. Ich hatte vorher gesagt, der Ostsee-Preis ist genau sein Rennen. Auf dieser Distanz triumphierte er auch auf Schnee.“

Summershine ging nicht schlechter als der Sieger und lief bravourös. „Es ist natürlich schade, so knapp zu verlieren, aber die Stute ist stark gelaufen“, verriet Besitzer Volker Schleusner, dessen anderer Kandidat Apoleon über den vorletzten Platz nicht hinauskam. „Mit dem hohen Gewicht konnte das nicht gehen“, so Schleusner.

Empire Hurricane schaffte zwar nicht den Hattrick, gefiel aber dennoch von der Spitze aus. „Er zog prima an, nur auf den letzten 200 Metern ging er nicht weiter“, berichtete Jockey Filip Minarik. Auch Sweet Thomas war als Vierter in diesem spannenden Handicap nicht weit geschlagen. Lili Moon kam dagegen nie von hinten weg.

Wenn das kein Abschied nach Maß war: Im einleitenden 1.750 Meter-Ausgleich III landete die immerhin schon siebenjährige Stute Myrtille (63:10) nach einem starken Finish von Daniele Porcu einen knappen Start-Ziel-Sieg über Goldbraid und Cash the Cheque (die nur minimal voneinander getrennt waren), während der heiße Favorit Excelling Oscar nie von hinten wegkam. „Schon die Hamburger Form auf nicht ganz idealem Boden war gut. Wahrscheinlich war das ihr letzter Start. Myrtille hat einen guten Platz bekommen bei ihrer Lieblingspflegerin“, signalisierte ihr Betreuer Toni Potters (Großenkneten).

„Na, das war doch wieder ein guter Kauf“, scherzte Trainer Christian von der Recke nach einer 1.750 Meter-Prüfung, denn er hatte in England die Stute Sweet Moments für den Stall von Claudia Barsig ausgesucht. Und mit starkem Speed lief die Holy Roman Emperor-Tochter als 31:10-Mitfavoritin noch sicher an Oriental Cat und Pure Paradise vorbei. Bedauerlicherweise hatte sich der türkische Jockey Erhan Yavuz an der Startstelle verletzt, als er aus dem Sattel von Romeo geworden wurde, und wurde in die Klinik zur weiteren Behandlung transportiert. Gottlob kam er mit Prellungen glimpflich davon, muss allerdings noch drei weitere Tage im Krankenhaus bleiben. Eine knappe halbe Stunde Verspätung war eine weitere Folge.

Jetzt scheint der Knoten so richtig geplatzt zu sein bei der Areion-Tochter So Nice (F. Ladu, 40:10), die in einem 2.050 Meter-Handicap mit starken Reserven ihrem Bremer Erfolg gleich einen weiteren Sieg folgen ließ. „Sie hatte einfach Zeit gebraucht. Francesco Ladu hat auch sehr gut geritten. Es hat alles gepasst“, erklärte der Bremer Trainer Günter Lentz. Mit Rock Charm wurde ein weiteres gut gewettetes Pferd Zweiter vor der gut standhaltenden Bayswater.

„Ich hatte dem Züchter eine Wette angeboten, dass sie sicherlich ein Rennen gewinnen würde, aber leider kam die Wette nicht zustande“, gab Trainer Frank Fuhrmann nach dem 1.300 Meter-Ausgleich IV zu, in dem die von ihm vorbereitete Rubylana (52:10, dritter Meetingssieg von Jozef Bojko) beim 27. Start ihren ersten Sieg landete. Aus bester Haltung kam die Mitfavoritin sicher gegen den erst spät ins Rollen kommenden Favoriten Anpak und den Piloten Mister Micky zum Zuge.

Offenbar liebt Donau die Ostsee-Luft so richtig, denn genau ein Jahr nach ihrem Treffer auf dieser Bahn triumphierte die im Besitz des vielköpfigen Stalles Unikat stehende Donau - Trainer ist der Hoppegartener Roland Dzubasz - erneut auf Deutschlands ältester Galopprennbahn. Jede Menge Speed verriet die 93:10-Außenseiterin unter dem Tschechen Bauyrzhan Murzabayev, was zu einem sicheren Treffer in einem 2.050 Meter-Ausgleich III über Rosenkönig und New Jersey ausreichte. „Unsere Mitbesitzer kommen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands. Wir glauben immer an unsere Stute“, hieß es von den Eignern.

Viel Vertrauen war in einer 1.750 Meter-Prüfung mit Gestüt Haus Ittlingens Iron Lady (18:10, M. Seidl) gegangen. Und die von Ferdinand Leve in Warendorf trainierte Lando-Tochter wurde trotz einer Pause seit April diesen Erwartungen auch vollauf gerecht. Nur mit den Händen geritten kam die Lady gegen die sich tapfer wehrende La Commune und Broomhilda knapp und erst ganz am Ende in Vorteil. „Sie hatte Hufprobleme. Wir haben den Beschlag geändert. Das war heute ein Aufbaustart, vielleicht für Baden-Baden“, ließ Trainervertreter Albert Kästner durchblicken.

In der Wettchance des Tages (Ausgleich IV, 1.750 m) fiel die Entscheidung erst auf den allerletzten Metern. Denn mit fulminantem Speed schoss der zuletzt schon in Bad Harzburg erfolgreiche Pascani (56:10) regelrecht durch das Feld und schaffte gegen Ramoa und Vanish Soldier sowie Flying Prince noch die Wende. „Auf dem letzten Stück kam er frei und riesig auf Touren. Es hat alles gepasst“, freute sich Alexander Weis, der den von seiner Ehefrau Sarah in Köln trainierten Wallach zum Sieg steuerte. Die Viererwette bezahlte 40.997:10 Euro.

Im abschließenden Ausgleich III über 1.900 Meter feierte Kaffeekönig Albert Darboven noch einen sehenswerten Erfolg mit Power Euro (35:10), der unter Ian Ferguson am Ende die größten Reserven gegen Ossiline und Wameera ausspielte und sicherlich noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten angelangt sein sollte. Trainer Hans-Jürgen Gröschel: „Er hatte viele Probleme und ist auch jetzt noch nicht ganz frei von allem. Aber auf Dauer steckt sicherlich noch etwas in ihm. Ich denke, dass das eine gute Vorbereitung für Baden-Baden war.“





 

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