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Super-Besuch und sensationeller Umsatz am Top-Tag

Vatenko ist der Hero im Harz

Bad Harzburg 30. Juli 2016

Der Super-Samstag in Bad Harzburg hielt nicht nur, was er versprochen hatte, er sorgte dafür, dass alle Verantwortlichen mit der Sommer-Sonne um die Wette strahlen konnte. 11.100 Zuschauer sorgten für eine prächtige Kulisse, und der Wettumsatz erreichte mit 331.216,60 Euro tolle Sphären.

Es wurde aber auch sehr guter Sport geboten. Im Mittelpunkt stand der Preis der Braunschweigischen Landessparkasse – BBAG Auktionsrennen Bad Harzburg (37.000 Euro, 1.850 m). Und der Sieg ging nach Berlin-Hoppegarten an das Quartier von Roland Dzubasz, der wenige Stunden zuvor mit Franamanagh schon ein Super-Handicap gewonnen hatte (doch dazu später mehr) – dank dem im Besitz des Berliners Peter Schrade stehenden Vatenko (59:10).

Beim siebten Start markierte er seinen dritten Karrieretreffer, der mit 19.000 Euro Prämie verbunden war. Gerade einmal 10.000 Euro hatte der aus der Zucht von Mathias Barth stammende Areion-Sohn bei der BBAG-Auktion gekostet – nun stehen 32.350 Euro auf der Habenseite. Mit viel Speed schlüpfte Vatenko an der Innenseite durch und kam gegen den an der Spitze lange standhaltenden Favoriten Digitalis leicht zum Zuge. „In Hamburg kam er mit dem Boden nicht zurecht, und nach dem Start zuvor in Leipzig hatte er mit den Bronchien Probleme. Heute hat er seine Form und sein Können gezeigt“, erklärte Peter Schrade über den Wallach. Einen sehr starken Ritt zeigte einmal mehr Rene Piechulek: „Eigentlich wollte ich noch von weiter hinten gehen, aber es war zunächst etwas zu langsam für uns. Er war etwas heftig, doch er hat auf der Geraden bestens angezogen“, sagte der Jockey.

Digitalis lief auch als Zweiter mit Höchstgewicht ein gutes Rennen. „Das war sehr gut, er hatte sich noch einmal verbessert“, meinte sein Jockey Filip Minarik. Dicht an ihn heran lief noch die Außenseiterin Ibiza Empress, die sich als Dritte beachtlich aus der Affäre zog. „Sie kennt ja keine schlechten Formen“, brachte es ihr Betreuer Christian von der Recke auf den Punkt. Die Mitfavoritin Pure Pearl tat sich früh nicht leicht und packte erst spät besser an. Sie wurde hinter What Goes Around nur Fünfte.

Bad Harzburg hatte am Samstag wieder einmal ein Herz für alle Besitzer von Handicap-Pferden, denn dank der Teilung einer Prüfung wartete man mit drei Superhandicaps auf, die jeweils mit 20.000 Euro ausgestattet waren. Und in allen drei dieser Rennen kamen auch die Wetter voll auf ihre Kosten, denn überall wurde die Viererwette ausgespielt.

Im Ausgleich II über 1.850 Meter gab es einen völlig formgemäßen Einlauf, denn mit Mr Beauregard vor Excelling Oscar waren exakt dieselben Pferde wie hier vor einer Woche vorne, nur in umgekehrter Reihenfolge. Der von Claudia Barsig in Dresden für den Stall Dominique vorbereitete Mr Beauregard (37:10-Favorit) gilt schon lange als absoluter Bahnspezialist. Und mit einer gewaltigen Speedleistung schob er sich nach einem tollen Finish von Michael Cadeddu gerade noch mit einem Hals an Excelling Oscar vorbei, der sich mit Aufgewicht bestens verkaufte. Sein Besitzer und Trainer Armin Weidler war einer der ersten Gratulanten bei Claudia Barsig.

Die Betreuerin war natürlich hocherfreut, denn es gab mit 11.500 Euro eine mehr als attraktive Siegbörse: „Er liebt einfach Harzburg. Eigentlich dachte ich, dass sein Jockey den Berg hinunter nicht mehr so viel in der Hand hatte, aber Mr Beauregard ist auch ein phlegmatischer Kerl. Es hat alles toll geklappt.“

Der lange führende Shining Rules hielt als Dritter bestens stand. „Ich bin zufrieden, er hat die Hamburger Form wieder richtiggestellt. Die Distanz war noch etwas zu kurz für ihn“, so sein Trainer Sascha Smrczek. Montino war als Vierter die einzige Überraschung im Vorderfeld. Die Viererwette bezahlte 5.332:10 Euro.

Ein mehr als glückliches Händchen hatten die Besitzer des Stalles Beauty World, die Herren Langemann, Foit und Ociepka: Erst vor gut einer Woche hatten sie die immerhin schon sechsjährige Stute Franamanagh erworben. Und die von Roland Dzubasz in Hoppegarten trainierte Footstepsintesandtochter sicherte sich das Wettrennen der Harzburger Rennwoche – die erste Abteilung des 20.000 Euro-Superhandicap-Ausgleiches IV über 1.850 Meter (mit einer Garantie-Auszahlung von 40.000 Euro in der Viererwette).

Im Sattel der 61:10-Mitfavoritin saß die erst 20-jährige Melina Ehm aus Bremen-Mahndorf, die in Pony- und Reitpferderennen ihre Karriere begonnen hatte. „Das war mein größter Erfolg. Ich bin überglücklich“, freute sich die Amazone, nachdem sie Franamanagh spät noch durch eine enge Lücke in Front gebracht hatte und die lange um den Sieg kämpfenden Außenseiter Warly Way und Ronnie Rockcake sowie den nach einem aufwändigen Rennverlauf auf Platz vier einkommenden Favoriten Amazing Boy hinter sich gelassen hatte. 11.500 Euro werden auf das Konto des Stalles Beauty World überwiesen. Miteigner Sven Ociepka aus Braunschweig, auch als Manager mehrerer Jockeys bekannt, sagte: „Wir sind sehr froh, dass wir die Stute erwerben konnten. Die Reiterin ist uns von Herrn Dzubasz empfohlen worden. Sie hat genau nach Order geritten und geduldig auf Platz gewartet.“ Die Viererwette bezahlte stolze 105.774:10 Euro. Mit über 94.000 Euro war der Wettumsatz dieser Prüfung grandios.

Auf der Bahn in Bad Harzburg ist Opalin seit Jahren in ihrem Element. Und im letzten Superhandicap-Ausgleich IV (20.000 Euro, 1.850 m) schaffte die sechsjährige Desert Prince-Tochter als 46:10-Favoritin aus dem Hannoverschen Stall von Monika Lindemann den völlig verdienten Erfolg (11.500 Euro Siegpreis). Der junge Robin Weber ging mit der Stute im Besitz des Stalles Rabenklippe wesentlich früher mit als seine Kollegen bei den Starts zuvor und entlockte Opalin am Ende aber noch genug Reserven, um den an der Spitze großartig weiterstiefelnden Sakima knapp abzufangen. Mit Ossiline und Maresco komplettierten zwei Außenseiter die Viererwette, die auf 115.118:10 Euro kletterte. „Am letzten Samstag kam Opalin von hinten an der Innenseite einfach nicht durch, Heute ging sie früh mit, das hat sich ausgezahlt“, signalisierte Besitzer Bernd Albers.

Das Vertrauen war fast schon grenzenlos in die von Tomi Potters in Großenkneten trainierte Dafina (13:10) im einleitenden 1.200 Meter-Rennen. Und überaus locker landete die heiße Favoritin aus dem Vordertreffen unter Adrie de Vries den ersten Karrieretreffer gegen Egara und den Tschechen Poker Run. „Sie war wirklich überfällig und das Rennen gut ausgesucht. Spitzenjockeys können überall gewinnen“, kommentierte Potters.

Mit einem Traumergebnis für Maria Nienstädt aus Emtinghausen endete der 2.000 Meter-Ausgleich IV, denn sie stellte mit Humpry (137:10, St. Hofer), der mit gewaltigen Reserven noch zum Zuge kam, und Jarak die beiden Erstplatzierten, die Amondo und den Rest des Feldes klar hinter sich ließen. „In Mülheim habe ich so ein Doppel im vergangenen Jahr schon einmal gehabt, aber da war Jarak vor Humpry. Humpry war bei seinem ersten Start hier zu offensiv geritten worden. Er mag die Bahn- Beide Jockey haben alles super umgesetzt und so lange wie möglich gewartet“, erklärte die Besitzerin und Trainerin.

Was für ein hartes Pferd ist dieser Novacovic: Nach seinem Starts am Sonntag in Hoppegarten (Vierter) und am Donnerstag hier (Zweiter) landete er beim dritten Auftritt innerhalb von sechs Tagen in einem 1.850 Meter-Ausgleich III einen vollen Erfolg. Formjockey Daniele Porcu ritt den 75:10-Außenseiter diesmal nicht von der Spitze, sondern von vierter Position und schnappte den lange tonangebenden Cash the Cheque sowie den Piloten Real Promise noch sicher. „Wir wollten schon beim letzten Mal die Taktik ändern und nicht von vorne gehen, aber das hat erst heute funktioniert. Novacovic muss unbedingt mit dem Jockey klarkommen, das ist das A und O“, ließ Trainer Frank Fuhrmann durchblicken.

Eine große Überraschung war der Erfolg von Amparo (171:10, F. Ladu) in einem 1.550 Meter-Ausgleich III. In einer ganz engen Entscheidung raufte der Wallach aus dem Bremer Stall von Günter Lentz den Favoriten Diatomic sowie Connected nieder. „An einem guten Tag kann er alle diese Pferde schlagen“, versicherte Lenz.

„So etwas habe ich in meinen 50 Jahren als Besitzer noch nicht erlebt“, war Bernd Albers (Stall Rabenklippe) nach dem abschließenden 1.200 Meter-Handicap regelrecht sprachlos. Und auch Trainerin Monika Lindemann („Wahnsinn“ war ihr Kommentar) kämpfte mit den Freudentränen, nachdem Danon Perth im allerletzten Galoppsprung unter der jungen Amateurreiterin Vivien Müller vor Orpen’s Art und Miss Amber sein drittes Rennen in dieser Woche gewonnen hatte. Das ist schon lange keinem anderen Pferd mehr gelungen. Nun darf man sich auf das Meetingsfinale am Sonntag freuen.



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