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Kleopatra Kimberly mit viel Speed – Falconettei wieder top

Überraschender Ostsee-Sieg im Harz

Bad Harzburg 24. Juli 2016

11.270 Zuschauer sorgten auch am zweiten Meetingstag an diesem Sonntag in Bad Harzburg für eine prächtige Kulisse. Und bei sommerlicher Witterung herrschte allerbeste Stimmung. Im Hauptereignis, dem Preis des Bad Harzburger Mineralbrunnens (Ausgleich II, 10.000 Euro, 1.550 m), strahlte Volker Frank Schleusner mit der Sonne um die Wette. Denn die in seinem Besitz stehende und von seiner Tochter Anna Schleusner-Fruhriep in Dänschenburg unweit der Ostsee trainierte Stute Kleopatra Kimberly sorgte hier für eine gewaltige Überraschung.

Unter dem seit Wochen in großartiger Form reitenden Italiener Michael Cadeddu stürmte die Areion-Tochter vom allerletzten Platz ganz an der Außenseite an ihren sechs Konkurrenten vorbei. Es war eine sensationelle Aufholjagd der 117:10-Außenseiterin, die 2015 das Magdeburger Auktionsrennen gewonnen und in dieser Saison erst einen erfolglosen Start in Hamburg absolviert hatte. „Dort konnte es für Pferde wie sie mit ihrer langen Galoppade auf dem schweren Boden nicht gehen. Sie hatte eine lange Pause, da die Stute im Winter auf Glatteis ausgerutscht war und sich wehgetan hatte. Nun steuern wir mit ihr das Meeting in Bad Doberan an. Dort haben wir voraussichtlich 14 Starter“, kommentierte Volker Franz Schleusner.

Auch Incorruptible als Zweiter war nicht unbedingt im Vorderfeld erwartet worden, aber er hielt bestens stand, während der Favorit Haarib als Dritter immerhin noch vor Charles Darwin blieb, der außen sehr weite Wege in Kauf nahm.

Am Ende eines mehr als angenehmen Renntages mit einem deutlichen Umsatzplus gegenüber 2015 feierte das Publikum einmal mehr das Hindernis-Ass Falconetti: Der von Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf für den Stall Nicole vorbereitete siebenjährige Wallach galt im ersten Seejagdrennen des Meetings über 3.550 Meter als heißer 11:10-Favorit. Und nach maßgerechter Einteilung von Champion Cevin Chan hatte der Desert Prince-Sohn bei seinem elften Karriere-Treffer alles bestens im Griff. In einem turbulenten Rennen mit einigen Ausfällen wartete Chan erst im Mittelfeld in aller Ruhe den Gang der Dinge ab, kam auch bestens durch den See und übernahm dann in vorentscheidender Phase auch die Spitze. Zwar wirkte der Veteran Supervisor auf der Geraden kurz sehr gefährlich, aber Falconetteis Jockey hatte immer genügend in der Hand und setzte sich in leichter Manier gegen den tapferen Konkurrenten durch. Der Schwede Jungleland wurde klar zurück Dritter vor seinem Landsmann Force Group.

„Es war sehr wichtig, dass Cevin die Übersicht behalten hat bei dem Trouble unterwegs. Wir werden hier in der nächsten Woche wieder antreten“, kündigte Vovcenko an, dass Falconettei am Abschluss-Sonntag den Titel des Bad Harzburger Seekönigs anstrebt.

„Kistenritte“ sind so manches Mal die besten Chancen – das bewahrheitete sich wieder einmal im einleitenden 2.000 Meter-Rennen. Hier war Maxim Pecheur auf der von Markus Klug trainierten Stute Marcilly (22:10) für Andreas Helfenbein eingesprungen, der krankheitsbedingt nicht in den Sattel steigen konnte. Und auf der Shirocco-Tochter, die die „Millowitsch“-Farben von Dr. Alexandra Margarete Renz aus Köln trainiert, hatte er das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, denn im allerletzten Galoppsprung schaffte die Lady noch die Wende gegen den kurz schon in Sicherheit geglaubten From Frost unter Andrasch Starke und die lange führende Nordfeuer.

Bad Harzburg und Vesuv – das ist eine mehr als erfolgreiche Verbindung. Zum zwölften Mal startete der Schützling von Besitzertrainerin Anneliese Bollien (aus Bremen-Mahndorf) am Sonntag auf der Bahn am Weißen Stein. Und als 101:10-Außenseiter setzte sich der immerhin schon zwölfjährige Wallach locker gegen die von sehr weit hinten kommende Favoritin Tenderness sowie Wheredreamsare, einen weiteren Veteran, durch. „Er ist zwar schon ein älteres Pferd, aber wenn er Lust hat, dann kann er immer noch einiges“, kommentierte Siegreiterin Sonja Daroszewski (24).

Was für ein Top-Kauf: Erst vor dem Hamburger Start war der Wallach Perfect Swing in den Besitz des Stalles Winterhude um den Horner Rennbahnarzt Dr. Peter Wind und Moderator Daniel Delius gewechselt, und in einem 2.400 Meter-Ausgleich III landete der Milan-Sohn unter Jozef Bojko seinen zweiten Treffer in Folge. In glänzender Haltung schritt die 41:10-Chance schon im Schlussbigen zum Angriff und hielt gegen Van Victory (Andrasch Strake wurde damit bereits das zweite Mal an diesem Tag Zweiter) und World Star bestens stand. Da dürfte noch mehr kommen. Trainer Christian von der Recke: „Er ging früh sehr gut. Nun steuern wir am kommenden Sonntag hier ein 2.400 Meter-Handicap an.“

So langsam scheint der Knoten richtig geplatzt zu sein bei dem Hinrichs-Wallach Coco (37:10), der den Ausrutscher in Hamburg auf zu schwerem Boden sofort korrigierte und mit Tommaso Scardino in einem 2.800 Meter-Ausgleich IV früh an der Spitze das Geschehen vor dem am Start nachgeklappten Aitutaki und Pearl of England kontrollierte. „Es hat alles gepasst. Wir haben uns viel Mühe mit ihm gegeben. Mit den Scheuklappen ist er wesentlich konzentrierter“, ließ Trainerin Elfi Schnakenberg durchblicken.

Während der Sandbahn-Saison hatte Heraclius in Neuss seit letztes Rennen gewonnen, sich seither allerdings mehrfach in deutlich anspruchsvollerer Konkurrenz versucht. Im Damenwahl – Frauen fördern Amazonen-Ausgleich IV über 1.850 Meter, einem Lauf der Longines World Fegentri Championship for Lady Riders, stand der Zielpfosten für den Achtjährigen genau richtig. Eva Maria Herresthal hatte den Ritt von Debora Fioretti, bei deren Flug es Probleme gegeben hatte, übernommen und verteidigte als 66:10-Außenseiter einen minimalen Vorsprung gegen den aus dem Nichts heranstürmenden El Duque sowie Cabanello ins Ziel. „Er hatte das ganze Jahr über nicht seinen Boden angetroffen, denn er braucht gutes bis festes Geläuf. Heute passte das. Heraclius ist mein einziges Pferd, ich bin eigentlich schon seit zehn Jahren am Aufhören“, meinte Besitzertrainer Hans-Jürgen Palz. Für sie siegreiche Reiterin wurde die deutsche Nationalhymne gespielt.

Was für ein Top-Meeting für Armin Weidler: Nach dem Triumph von Excelling Oscar am Samstag in einem Superhandicap legte der Besitzertrainer in einem 1.550 Meter-Handicap nun direkt nach – mit seinem erst vor zehn Tagen in Ascot erworbenen Neuzugang Diatomic (112:10). Unter Melissa Ehm entfachte der Bushranger-Sohn mächtigen Speedwirbel und sorgte damit für einen Einstand nach Maß. „Zu Hause war er schon sehr gut gegangen. Ich hatte nicht verstanden, weshalb er nach den Zweijährigen-Starts über 2.000 Meter später nur noch über kurze Strecken gelaufen war“, erklärte Weidler. Gonscharga, Fazenda’s Girl und Atlas Royal komplettierten die Viererwette, die stolze 115.936:10 Euro bezahlte.

Das Meeting in Bad Harzburg wird am Mittwoch fortgesetzt, alle acht Rennen werden über die PMU nach Frankreich übertragen. Der erste Start erfolgt um 16 Uhr, der zweite um 16:45 Uhr, alle weiteren Prüfungen folgen im 30-Minuten-Abstand. Alle Informationen finden Sie in unserem Vorbericht am Montag auf www.german-racing.com.

 

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