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Andrasch Starke meldet sich nach der Zwangspause mit einem Sieg zurück

„Frühsport“ zum Finale

Mülheim/Ruhr 16. Juli 2016

PMU-Renntage mit sehr frühem Beginn sind im deutschen Turf mittlerweile keine Seltenheit mehr. Wenn es aber um 11.05 Uhr erstmals aus den Boxen geht, wie heute in Mülheim-Ruhr geschehen, dann ist das durchaus rekordverdächtig. Dazu war es auch schon die letzte diesjährige Veranstaltung am Raffelberg. Jener Rennbahn, die im deutschen Galopprennsport einst einmal eine feste Säule des Winterprogramms darstellte, was jedoch schon sehr, sehr lange her ist. Zum Finale 2016 gab jetzt eine vor allem von kopfstark besetzten Handicaps, aber auch von recht interessanten Altersgewichtsrennen geprägte Karte. Und nicht zuletzt wurde das Comeback keines Geringeren als von Andrasch Starke zu einer kleinen Extra-Zugnummer innerhalb der sieben Prüfungen.

Der vielfache Jockey-Champion, der seit dem Kölner Mehl-Mülhens-Tag wegen eines Schlüsselbeinbruchs pausiert hatte, meldete sich erstmals zurück im Preis von Pardo. Zwar nicht direkt mit einem Sieg. Aber die Stute Miss Amber zeigte unter ihm als Vierte nach einigen etwas blasseren Partien zuvor wieder einen sehr brauchbaren Ansatz, während der Sieg nach Belgien ging, und zwar an Professor Dr. Dollevoets Stute Goldie Doll. In der Hand von Michael Cadeddu bekam sie mit einer Länge zuletzt noch alles sicher in den Griff, während es hinter der von Toon van den Troost betreuten Tertullian-Tochter einiges an Kleinarbeit für den Zielrichter gab. Denn zwischen Bolanos, Lucy Bee, Miss Amber, Silencio, Electric Qatar sowie Cratos und Free Beauty lag auf den nächsten Plätzen wirklich alles eng und dicht beisammen, wie Abstände von fünfmal Kopf und einmal kurzer Kopf dokumentieren.

Um 11.05 Uhr hatte vorher ein Erfolg des Formpferdes Holtby im Preis von Frauenfeld den Mülheimer Kehraus durchaus erwartungsgemäß eingeleitet, als sich der Lando-Sohn unter Stephen Hellyn gegen Tallevu und Las Fuentes durchzusetzen verstand und damit doppelte Punkte für Andrea Friebel sicherte, die sowohl als Besitzerin wie auch als Trainerin für den Wallach zeichnet. Ein Sturz von Chindeni im Tribünenbogen, bei dem Dennis Schiergen ziemlich unsanft aus dem Sattel kam, ging für Ross und Reiter zum Glück einigermaßen glimpflich aus. 

Nach zwei vorausgegangenen etwas schwächeren Leistungen in Düsseldorf und Hamburg konnte sich danach Welkando des Stalles Roofer im Preis von Avenches mal wieder besser in Szene setzen, wobei Daniele Porcu auf dem Schützling von Olga Laznovska früh alles auf eine Karte setze, indem er gleich resolut in Front gezogen war. Von dem gewonnen Vorsprung konnte der Kornado-Sohn dann bequem leben. Weder Jolly Boy noch Emilgia, die noch am nächsten an ihm dran waren, wurden auch auf den letzten Metern zu einer Gefahr für ihn.

Im Rennen mit der Viererwette gab es gegen Rock Shandy für die Konkurrenz auch nichts zu bestellen. Für den Hengst von Dr. Hans-Hermann Leimbach hatten im Vorfeld gleich zwei spezielle Fakten gesprochen, nämlich sowohl die gute Stallform von Trainer Dr. Andreas Bolte als auch die jüngsten Leistungen des It’s-Gino-Sohnes, der bei seinen vorherigen drei Starts ebenso oft platziert gewesen war. Schon gut zweihundertfünfzig Meter vor dem Ziel war diesmal jedoch klar, dass Filip Minarik ihn im Preis von San Sebastian auf Platz eins über die Linie bringen würde. Nichtsdestotrotz verdient der wirklich sehenswerte Schlussakkord des Außenseiters Dawn Calling einen besonderen Hinweis, selbst wenn er Rock Shandy damit nicht mehr in Verlegenheit bringen konnte. Den Ehrenplatz vor Lord of Leitrim und Nadelwald bekam Dawn Calling dafür aber umso sicherer.

Den Schwung von Rock Shandy nahm Filip Minarik dann quasi mit in den Sommerpreis des Mülheimer Rennvereins, den er gleich anschließend mit der dreijährigen Sugar Free gewann, einer Brümmerhoferin, die ihr Talent schon mit einem zweiten Platz bei ihrem Debüt in Krefeld offenbart hatte. Dass Melanie Sauer, ihre Trainerin, in den nächsten Wochen und Monaten für sie auch einige anspruchsvollere Ziele definiert hat, verwundert nach ihrem heutigen Auftritt in keiner Weise. Als die favorisierte Exceed-and-Excel-Tochter auf freier Bahn war und dann den höheren Gang schnell fand, stand nahezu im selben Moment fest, dass für Lokalmatador Daring Lion und die seit April erstmals wieder aufgebotene Egara allein nur der Kampf um die besseren Plätze vor dem gut endenden Admiral bleiben würde.

Einen eindeutigen Favoriten sah auch der Preis der Mülheimer Bürgergesellschaft „Mausefalle“ am Ablauf. Dies war Gestüt Auenquelles Molly le Clou, der seine rechnerischen Vorteile letztendlich aber nicht umzusetzen verstand. Als durchschlagkräftiger erwies sich am Ende Stall 5-Stars Rabi, der nach Rock Shandy heute zweite erfolgreiche It’s-Gino-Sohn. Das gelang ihm nicht zuletzt auch deshalb, weil der Pflegebefohlene von Trainer Markus Klug unter Adrie de Vries geradeaus in Richtung Ziel galoppierte, während Molly le Clou im Endkampf stets etwas nach innen hing. Der zeitweise mit zahlreichen Längen führende Giolino verkaufte sich als Dritter vor Dingo hinter den beiden gar nicht so schlecht, zumal der am Platz trainierte Wallach ja noch Saisondebütant war.

Doch der heißeste Favorit des Tages, der wurde danach seiner Stellung auch vollends gerecht. Wie erwartet beherrschte Gestüt Ittlingens Lovato den Preis zum Saisonende auf der Rennbahn Raffelberg, wie er wollte, und bescherte Andrasch Starke damit noch einen erfolgreichen Comeback-Tag. Dass sich der als nicht einfacher Kantonist bekannte Schiergen-Schützling in ähnlichen Aufgaben auch schon völlig unter Wert verkauft hatte, störte die Wetter offenbar nicht im Geringsten, wie die Siegquote von 12:10 zeigt. Zusammen mit Euro Pearl hatte der Lauro-Sohn bereits früh den Ton angegeben, ehe er Mitte der Geraden dann zunehmend Distanz zur Stute schaffen konnte, die ihrerseits unangefochten vor den gut endenden Minnetonka und Mathilda Platz zwei nach Hause brachte.


 

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