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Knapp 10.000 Zuschauer beim FC-Renntag in Köln

Helfenbein mit Amazona zurück im Rampenlicht

Köln 28. März 2016

Trotz alles andere als idealen Wetters kamen knapp 10.000 Zuschauer am Ostermontag zum Saisonstart 2016 auf die Galopprennbahn nach Köln. Der Renntag des 1.FC Köln war wieder ein Publikumsmagnet in der Domstadt. Zahlreiche Aktionen sorgten für Hochspannung. Die überlegene Galopper des Jahres-Siegerin 2015 Nightflower wurde gebührend gefeiert (siehe Extra-Text).

Aber auch das Hauptereignis hatte es in sich und endete mit einem unerwarteten Ergebnis: 2015 war sicherlich nicht das Jahr von Jockey Andreas Helfenbein, doch 2016 lässt sich für den gebürtigen Frankfurter richtig vielversprechend an. Denn beim mit Spannung erwarteten Saisonauftakt am Sonntag in Köln vor knapp 10.000 Zuschauern gelang ihm auf der vierjährigen Stute Amazona (85:10) eine ziemliche Überraschung im SolarWorld Grand Prix-Aufgalopp (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.100 m).

Fünfmal war die von Jean-Pierre Carvalho in Bergheim trainierte Dubawi-Tochter des Stalles Ullmann bisher gelaufen, bei ihrem Gruppe-Debüt in Krefeld im Vorjahr wurde sie zu offensiv geritten. Nun führte Helfenbein die Lady zu einem leichten Triumph, dem ersten Listen-Erfolg ihrer Karriere.
„Ich habe mir unterwegs gedacht, ich lasse sie galoppieren, in ihrem eigenen Tempo“, berichtete Andreas Helfenbein nach dem souveränen Start-Ziel-Triumph von Amazona, die mit Ohrenstöpseln engagiert war. Zwar griffen Mitte der Geraden die Gruppesiegerin Bourree, die immer prominente Early Morning und der Gruppe I-Gewinner Sirius permanent an, aber in die Nähe der auf dem schweren Boden bestens durchziehenden Amazona kam keiner der Konkurrenten. Fünfeinhalb Längen betrug ihr Vorsprung am Ende.

„Das ist eine späte Linie, das wussten wir. Unser Ziel war eigentlich hier Dritter zu werden“, gab General Manager Gebhard Apelt anschließend zu. Und auch Trainer Jean-Pierre Carvalho hatte kaum mit diesem Coup (14.000 Euro Prämie) gerechnet: „Sie hat uns angenehm überrascht. Dass es hier direkt zum Erfolg reichen würde, hatte ich nicht gedacht. Vielleicht geht sie nun hier in den Gerling-Preis.“

Sirius hielt sich vorzüglich, denn er packte immer besser an und sicherte sich beim Saisondebüt den Ehrenplatz, während die Trainingsgefährtin Bourree als Vierte aus bester Lage nicht weiterkam. Trainer Andreas Löwe: „Mit Sirius bin ich sehr zufrieden. Es war nicht sein Boden, aber er hat gekämpft bis zum Schluss. Bourree war am Anfang zu fleißig. Auf diesem Boden wurde ihr dann die Distanz zu weit.“

Zwischen beide schob sich die tapfer dabeibleibende Early Morning. „Das war super mit dem anspruchsvollen Gewicht und ein guter Neuanfang. Ein Stuten-Listenrennen in Goodwood oder der Gerling-Preis wird das nächste Ziel sein“, verriet ihr Betreuer Dr. Andreas Bolte. Shadow Sadness und der Ungar Quelindo kamen im kleinen Sechserfeld nie für mehr als die letzten beiden Ränge in Betracht.

Auf 14:10 war der Ex-Derby-Starter Lovato im einleitenden 2.200 Meter-Rennen heruntergewettet worden. Und lange schien der von vierter Stelle 200 Meter vor dem Ziel in Front gezogene Ittlinger auch dieser Einschätzung gerecht werden zu können. Aber mit gewaltigem Endspurt schob sich noch die gut verbesserte Sacrifice My Soul (78:10, A. Helfenbein) an ihm und Molly Marie vorbei. „Sie hat das toll gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass sie gleich beim ersten Start gewinnt. Aber nun können wir auf mehr hoffen“, signalisierte ihr Trainer Markus Klug.

Eine Stute, die früher im Klug-Stall beheimatet war, nach dem Verkauf an Australian Bloodstock aber zu Andreas Wöhler wechselte, begeisterte in einer Meilen-Prüfung - die schon als Zweijährige im Preis der Winterkönigin viertplatzierte Double Dream (25:10, E. Pedroza). Start-Ziel marschierte die Lawman-Tochter Nacar und Pagella souverän davon. „Das war ein Vorbereitungsrennen für das Schwarzgold-Rennen in drei Wochen hier. Danach sind die 1000 Guineas das Ziel“, kommentierte Andreas Wöhler.

Viel Geld war in der Wettchancde des Tages (Ausgleich IV, 1.850 m) auf Welkando (18:10) aus dem Stall von Olga Laznovska unterwegs, der mit Daniele Porcu früh gegen den Piloten Morius Victus sowie die deutlicher zurück folgenden Lausanne und Clubber Lang als Sieger feststand. Die Marke für den aktuellen Sand-Doppelsieger Welkando war auf Gras verlocken. „Ich denke, da ist noch mehr drin“, hieß es aus seinem Umfeld. Die Viererwette bezahlte 49.566:10 Euro.

Einen dicken Kuss von seiner Freundin Caroline Fuchs bekam Alexander Pietsch nach einem 1.300 Meter-Ausgleich III, denn der Champion steuerte den in ihrem Mitbesitz stehenden Tableforten (46:10) zu einem leichten Speed-Erfolg über The Paco Kid und Novice of Budysin. „Das war unser fünfter Sieg in dieser Woche“, freute sich Trainer Christian von der Recke, dessen Schützling weiter zu beachten bleibt.

Hohe Ambitionen hegt die Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder mit dem Dreijährigen Zirconic Star (22:10, I. Ferguson), der in einer spannenden Ankunft Start-Ziel gegen den fast schon vorbeigezogenen Weltmeister immer neue Reserven freimachte. „Er besitzt eine tolle Mentalität, hat einen Super-Kampfgeist. Ich habe ihn für das Derby und die Union genannt. Das nächste Ziel muss ich nun mit dem Besitzer absprechen“, meinte Almenräder. Der Norweger Pas de Secrets war als Dritter die Überraschung im Vordertreffen.

Eine grandiose Form hat der von Ralph Schaaf in den Familienfarben aufgebotene Dieu Merci (29:10), denn in einem 1.500 Meter-Handicap triumphierte der Wallach zum dritten Mal hintereinander. Michael Cadeddu ging ausgangs der Gegenseite in Front und wehrte auch die mächtige Attacke des Deutschland-Debütanten Excelling Oscar ab, hinter dem dessen Stallgefährte Narborough und World’s Dream die Viererwette vervollständigten (Quote: 14.782:10 Euro).

Einen Husarenritt zeigte Filip Minarik im abschließenden Ausgleich II über die Meile auf dem von Christian Wolters in Holland trainierten Divisional (89:10), den er stets außen auf dem besten Boden galoppieren ließ und stets weit vor der Gegnerschaft alles kontrollierte. Er begann damit so, wie er im vergangenen Jahr aufgehört hatte – mit einem Sieg. Shady erkämpfte sich noch den zweiten Rang gegen Zlatan in Paris.

Im Rahmen des Renntages gab es eine besondere Ehrung: 17 Jahre führte Benedikt Faßbender die Geschicke des Kölner Renn-Vereins, bevor er zum Ende der Saison 2015 seinen Lebensmittelpunkt nach Wien verlegte. Vizepräsident Ferdinand-Alexander Leisten würdigte die Verdienste Faßbenders in einer stimmungsvollen Laudatio.

 

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