Die Sandbahn hat ihre ganz eigenen Gesetze. Diese Erfahrung machten die Wetter am PMU-Dienstag in Dortmund einmal mehr. Denn nach ihrem 18-Längen-Erfolg hier vor wenigen Wochen schien ein neuerlicher Treffer für die von Peter Schiergen für das Gestüt Ittlingen aufgebotene Kylina nur eine Formsache zu sein.
Aber die 18:10-Favoritin war mit stattlichem Aufgewicht in einem 1.800 Meter-Ausgleich III nie siegverdächtig und kam nie vom dritten Rang weg. Wesentlich stärker war der von Sascha Smrczek trainierte Bombelli (67:10), auf dem Francisco Da Silva für Andreas Helfenbein als Reiter eingesprungen war und seine Sache ausgezeichnet machte. Denn nach hartem Kampf zwang dieses Gespann den stets dagegenhaltenden Rock of Cashel in die Knie. Es war der zweite Saisonerfolg für den Vierjährigen.
Mit einer Sensation hatte die Veranstaltung begonnen, denn den von Marion Rotering in Iffezheim trainierten Loron (M. Lopez) hatte in einem 1.700 Meter-Handicap kaum jemand auf dem Wettschein. Zur Mega-Quote von 459:10 in Deutschland bzw. 795:10 in Frankreich raufte sich der Hengst gegen den permanent angreifenden All Percy und Neuenburger nach Hause.
Jockey Miguel Lopez gelang in einem 2.500 Meter-Handicap gleich noch ein überraschender Coup – denn er brachte das Kunststück fertig, den von Ana Bodenhagen aufgebotenen Quantum of Solace (107:10) nach einer Durststrecke seit März wieder auf die Siegerstraße zurückzuführen. Dem Speed des Wallachs war auch der lange führende Magnified nicht mehr gewachsen. Abstynencja schob sich noch auf Rang drei, während die Favoritin Ottilie aus bester Lage stark abbaute.
Einen Spaziergang absolvierte die Karlshoferin A Raving Beauty zur Geldwechsler-Quote von 10:10 in der Zweijährigen-Konkurrenz über 1.700 Meter. Bis zum Schlussbogen ließ sich Eduardo Pedroza auf der schon in Auktionsrennen sehr stark in Erscheinung getretenen Mastercraftsman-Tochter von Simineh ziehen, dann verabschiedete er sich mit ihr auf Nimmerwiedersehen, wobei überraschend der Debütant Quick Step noch auf den Ehrenplatz vorstieß. Dagegen musste sich die Co-Favoritin Chandos Belle mit dem letzten Platz im kleinen Viererfeld zufriedengeben. Siegtrainer Andreas Wöhler landete damit einen wichtigen Punkt im Championatskampf, wohingegen sein Kollege Peter Schiergen leer ausging.
In der Wettchance des Tages durfte „halb Baden“ jubeln – denn die über die größeren Reserven verfügende Glamour Girl (96:10, A. Best) aus dem Quartier von Rudolf Storp gehört dem Stall Baden-Pfalz und der bis kurz vor dem Ziel führende und schließlich Zweitplatzierte Alta Monte wird in Iffezheim vorbereitet. Fladin und Boccacina komplettierten die Viererwette, die 62.502:10 bezahlte.
Es gibt nur wenige Pferde, die so zuverlässig sind wie er: Der von dem Großenknetener Coach Toni Potters gesattelte Pleasantpathfinder (30:10) krönte in einem 1.950 Meter-Ausgleich IV seine starke Verfassung mit einem sicheren Speedtreffer über die vom Start weg tonangebende Addexa und Flame Hawk. Der junge Robin Weber zeichnete sich mit viel Übersicht aus.
Viel Geduld mussten die Eigner von Sameer (Stall-Dein-Rennpferd.de) aufbringen, doch auf Sand scheint der von Henk Grewe in Köln trainierte Dreijährige (40:10, M. Lerner) noch einiges nachholen zu können. Denn in großem Stil setzte sich der Wallach in einem 1.200 Meter-Handicap nach einem Blitzstart vorne zeitig von Powerplay und Novice of Budysin ab.
Eine weitere Favoriten-Schlappe verzeichnete man in einer 1.800 Meter-Prüfung, als der von Axel Kleinkorres aufgebotene Polarstern (171:10) unter Stephen Hellyn Start-Ziel den hochgehandelten Starwood kalt erwischte und seinen ersten Karrieresieg überhaupt schaffte. Dieser wurde auch noch von dem Riesenaußenseiter Red Flash vom Ehrenplatz verdrängt.
Und auch im abschließenden 1.800 Meter-Rennen war es um den am stärksten gewetteten Red Pepper frühzeitig geschehen. Mit Kitaneso (73:10, M. Pecheur) gab es einen Start-Ziel-Erfolg des längsten Außenseiters im Fünfer-Feld. Einen besseren Einstand konnte der Hengst für seinen neuen Betreuer Marco Klein aus Mannheim kaum geben. Mit Ledena verwies er eine frühere Trainingsgefährtin auf Rang zwei vor Marju Prince. Leer ging an diesem Abend Alexander Pietsch aus, der die Statistik der Jockeys unverändert mit zwei Punkten vor Andrasch Starke anführt.
Der Vorstand von Deutscher Galopp hat auf seiner gestrigen Sitzung wichtige Entscheidungen getroffen:
"Yasmin Almenräder - German Racing's Rising Star"
Die einprägsame Stimme von Arnim Basche ist für immer verstummt. Nachdem er mit eiserner Disziplin länger gegen eine schwere Krankheit angekämpft hatte, traf ihn im vergangenen Jahr ein schwerer Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Im Alter von 86 Jahren ist er jetzt gestorben.
Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland.